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Zehnk(r)ampf

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Andreas Keirat

Re: Spielesammler

Beitragvon Andreas Keirat » 15. Juni 2009, 06:21

>
> Sind doch einige Sammler hier, die mitlesen. Hat schon jemand
> von Euch, nur um seine Sammlung zu komplettieren, für diese
> Art von Spielen Geld (Neupreis) ausgegeben oder plant dies in
> naher Zukunft zu tun?

Als ich in meiner Sammelperiode war und alles von Salagames und Hexagames haben wollte, wurde auch schon mal 30 Euro für ein I CHING bezahlt und für das "berühmte" Berlinspiel von Salagames habe ich auch 35 Euro hingeblättert (in DM umgerechnet zwar, aber das ist immer noch verdammt viel, wenn man NUR den spielerischen Wert dieser Machwerke sieht).


Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de

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Andreas Keirat

Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Andreas Keirat » 15. Juni 2009, 06:25

JoergH schrieb:
>
> Tja,
>
> so verschieden sind die Geschmäcker. Woanders gibt es 8 von
> 10 Punken, gleichauf mit Zooloretto und vor 6nimmt!
> http://www.spielkult.de/testgesamttz.htm
> So long,
>
> Jörg

Cool und ausgerechnet ROYAL FLUSH fällt bei denen durch ;-)

Manchmal sind Geschmäcker eben verschieden oder vielleicht hat man seine Geschmacksnerven einfach mal mit Zitrone, Salz und Tequila betäubt...

Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de

(hat keine Meinung zum Zehnkampf, weil nicht vorhanden...)

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Spielkult
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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Spielkult » 21. Juni 2009, 13:35

Moment, da muss ich natürlich direkt Stellung zu nehmen:
Natürlich ist "Zehnkampf" nicht für rein taktische Spieler geeignet! Also somit ist es auch nichts für die meisten dieses Forums! So steht es auch in der Rezension.
Diesen Anspruch will das Spiel wohl auch nicht erfüllen. Es handelt sich um ein reines Glücksspiel, sozusagen ein "um die Wette würfeln" mit Thema.

Geschmäcker sind in der Tat generell verschieden: Ich verteufle, im Gegensatz zu den meisten hier im Forum, nicht generell Spiele, die ausschließlich auf Glück basieren! "Mensch ärgere dich nicht" basiert ausschließlich auf Glück. Und es wird auch heute noch unbegrenzt von Familien gespielt - auch ich spiele es ab und an noch gern, wenn ich ein unkompliziertes "Ärgerspiel" suche.

"Zehnkampf" ist für mich ein Nischenprodukt, da stimme ich voll und ganz zu. Wie ich in meinem Testbericht geschrieben habe, hätte es gut in die frühen 80er-Jahre gepasst.
Die Bewertung eines Spieles geschieht bei uns aber immer, so steht es auch in unserer Testlegende, in Abhängigkeit zum Genre bzw. zur Zielgruppe (farblich markierte Würfel am linken oberen Rand eines Testberichts)! Natürlich kann ich den spielerischen Anspruch eines(z.B.) "Im Wandel der Zeiten" nicht damit vergleichen. Als "Familien-Würfelspiel" bekommt "Zehnkampf" aber die von mir vergebene Punktezahl. Unseren "Testfamilien" (keine Vielspieler!) hat das Spiel - auch wenn einige hier es vielleicht nicht glauben können - Spaß gemacht; einzig die zeitl. Länge wurde als etwas störend empfunden.

In einer Erwachsenen-Vielspieler-Spielgruppe, die Strategiespiele bevorzugt, würde ich "Zehnkampf" natürlich nicht als abendfüllendes Spiel einsetzen, das dürfte ja klar sein.

Ingo
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Attila
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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Attila » 21. Juni 2009, 14:08

Spielkult schrieb:

> generell Spiele, die ausschließlich auf Glück basieren!
> "Mensch ärgere dich nicht" basiert ausschließlich auf Glück.

Naja, bei Mensch-ärgere-dich-Nicht hat man immerhin Einfluss, welche Figur man bewegt und wen und ob man rauswirft. Das ist hier alles nicht der Fall.

Mag ja sein das sich die ein oder andere Familie von der Aufmachung hat blenden lassen. Wie Blösinnig das Spielprinzip ist, haben sie aber wohl nicht durchblickt.

Atti

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Spielkult
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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Spielkult » 21. Juni 2009, 15:09

Naja, ich denke, es kommt darauf an, ob eine *durchschnittliche Familie* überhaupt ein Spielprinzip derart hinterfragt, wie es hier die meisten tun. Hier finden sich alle Spielefreaks ein. Wenn du "Normalos" auf der Straße nach Titeln von Brettspielen fragst, wirst du meistens die Antwort "Mensch ärgere dich nicht", "Monopoly", bei jüngeren Befragten dann auch mal "Siedler" etc. bekommen. Wenn jemand "Keltis" nennt, dann ist er zumindest schon etwas in der Spielewelt zuhause, er kennt das "Spiel des Jahres 2008", immerhin ;) In einer Fußgängerzone wird aber wohl nur ein äußerst geringer Prozentsatz Spiele wie "Le Havre" oder "Pandemie" nennen.

Wenig- und Gelegenheitsspieler, insbesondere Familien, kramen an einem Schlechtwetter-Nachmittag vielleicht einmal ein Spiel hervor und wollen dann abgelenkt bzw. unterhalten sein. Diese Familien sind es, die "Zehnkampf" wohl als Zielgruppe haben wird. Man würfelt um die Wette, muss nicht nachdenken, ägert sich, dass der eine besser ist als man selbst u.s.w.
Für diese Spieler, finde ich, hat das Spiel auch heute seine Berechtigung.

Ich frage mich, wie "Mensch ärgere dich nicht" oder "Monopoly" heute (!) als neue Spiele von euch bewertet würden. Die Spiele haben jahrzentelang Leuten Freude gemacht; weil "Glücksabhänigkeit" in neuen Spielen nicht mehr gefragt ist, sind sie auf einmal aus Prinzip schlecht? Tut mir leid, diese Meinung teile ich nun einfach nicht.

@attila:
Hardcore-Spielefreaks werden aufgrund der Glücksabhängigkeit eh die Finger von "Zehnkampf" lassen; auf die Auswahlliste zum "Spiel des Jahres" wird es ebenfalls nicht gelangen :) Von daher verstehe ich zwar einerseits schon, dass du das Konzept des Spieles aus Sicht eines Vielspielers, wie einige andere hier auch, "überaltet" oder "einfallslos" findest, aber deswegen kann es bei Durschnittsfamilien trotzdem als Zeitvertreib gut ankommen - bei unseren Testfamilien hat's zumindest funktioniert. Und die Familien haben das Spiel ohne Bestechung oder unter Einfluss von Alkohohl oder sonstigen Drogen absolviert... ;-)

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peer

Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon peer » 21. Juni 2009, 15:42

Hi,
Spielkult schrieb:
>
> Naja, ich denke, es kommt darauf an, ob eine
> *durchschnittliche Familie* überhaupt ein Spielprinzip derart
> hinterfragt, wie es hier die meisten tun. Hier finden sich
> alle Spielefreaks ein. Wenn du "Normalos" auf der Straße nach
> Titeln von Brettspielen fragst, wirst du meistens die Antwort
> "Mensch ärgere dich nicht", "Monopoly", bei jüngeren
> Befragten dann auch mal "Siedler" etc. bekommen.

Ja und warum? Weil die nicht spielen. Und dann werden die sich kaum plötzlich ein Spiel aus dem Internet bestellen, oder?

> Zeitvertreib gut ankommen - bei unseren Testfamilien hat's
> zumindest funktioniert. Und die Familien haben das Spiel ohne
> Bestechung oder unter Einfluss von Alkohohl oder sonstigen
> Drogen absolviert... ;-)

Glaub ich, aber hättens die ohne eures "anbieten" gespielt? Haben die die Regeln selbstständig gelesen? Haben die gesagt, Au ja, das wollen wir spielen? Oder habt ihr sie gefragt und das Spiel angeboten?

Ich streite nicht ab, dass es vielleicht jemanden geben mag, die das Spiel unterhaltsam finden werden, aber ich sehe zumindest die Gefahr, dass die Zielgruppe das Spiel gar nicht findet (Kleinverlagsspiel im Internet) oder sich auch nicht freiwillig kaufen würde (Wozu? Gibt doch Kniffel, Monopoly und MÄDN).

Ich wünsch dem Verlag das beste, aber ich fürchte er produziert etwas an einer Zielgruppe vorbei...

ciao
peer

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Spielkult
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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Spielkult » 21. Juni 2009, 16:14

@peer:
Ja, das will ich nicht bestreiten!

Klar, wir haben das Spiel erworben und dann Familien zum Test zur Verfügung gestellt. "Gefunden" hätten sie es wohl nicht im Internet.

Das ist eine Frage des Marketings. In wieweit es sich auszahlt, in Kleinstauflage ein Spiel übers Internet vertreiben zu wollen mit einer weitestgehend nicht kompatiblen Zielgruppe, muss der Verleger wissen.

Was ich sagen wollte war nur, dass das Spiel sicherlich, trotz des von Attila (und einigen anderen) kritsierten Spielprinzips, in der anversierten Zielgruppe Spaß machen kann! Dass man diese bestimmt in einem normalen Spielzeugladen oder als 10-Euro-"Schnäppchen" bei Aldi eher erreichen würde, steht für mich außer Frage. Hier müsste der Verleger vielleicht versuchen, gezielt in Familienforen etc. zu werben als gerade auf Spielbox.de.

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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Attila » 21. Juni 2009, 16:29

Hiho,

Wenn das Spiel "überaltet" oder "einfallslos" wäre, hätte ich wohl überhaupt nichts geschrieben. Gegen Mensch-ärgere-Dich-Nicht oder Monopoly habe ich nichts einzuwenden. Ich mag beide Spiele nicht so besonders, aber immerhin sind beide mehr als ein "um-die-Wette-Würfeln", wie du es bezeichnest.

Ich wünsche dem Verlag freilich alles gute, das Spiel kann von mir aber nur das Prädikat "schlechtestes Spiel, was ich jemals gespielt habe" bekommen.

Atti

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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Kudde » 21. Juni 2009, 17:05

Spielkult schrieb:
>
> Wenig- und Gelegenheitsspieler, insbesondere Familien, kramen
> an einem Schlechtwetter-Nachmittag vielleicht einmal ein
> Spiel hervor und wollen dann abgelenkt bzw. unterhalten sein.
> Diese Familien sind es, die "Zehnkampf" wohl als Zielgruppe
> haben wird. Man würfelt um die Wette, muss nicht nachdenken,
> ägert sich, dass der eine besser ist als man selbst u.s.w.
> Für diese Spieler, finde ich, hat das Spiel auch heute seine
> Berechtigung.
>
> Ich frage mich, wie "Mensch ärgere dich nicht" oder
> "Monopoly" heute (!) als neue Spiele von euch bewertet
> würden. Die Spiele haben jahrzentelang Leuten Freude gemacht;
> weil "Glücksabhänigkeit" in neuen Spielen nicht mehr gefragt
> ist, sind sie auf einmal aus Prinzip schlecht? Tut mir leid,
> diese Meinung teile ich nun einfach nicht.
>

Natürlich sollte man immer bei einer Bewertung eines Spiels auch die Zielgruppe beachten. Allerdings muss man auch Vergleiche mit Spielen derselben Kategorie ziehen. Guckt man sich z. B. eure Testbreichte im Bereich Würfelspiele an, findet man dort u. a. Can´t stop, Gambler und Heckmeck. Alles Spiele, die sehr einfach zu erlernen sind. Diese Spiele sind mit 5;7 bzw. 8 Punkten bewertet. D. h. Zehnkampf ist so gut Heckmeck und besser als die anderen beiden.
Und nach allem, was ich hier gelesen habe, scheint mir diese Einstufung sehr fraglich.

Kudde

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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Spielkult » 21. Juni 2009, 18:42

Ja, verstehe ich. Natürlich gibt es keine wirklich "objektiven" Meinungen. Testspieler sind auch nur Menschen ;)

Wenn eine andere Testseite beispielsweise "Nicht zu fassen" von Zoch mit der Höchstwertung versieht, kann ich das persönlich im Vergleich zu anderen Kinderspielen auch nicht nachvollziehen - für mich persönlich ist das Spiel kein Spiel; ich empfinde es als belanglos und dazu an einigen Stellen unfair. Aber wenn die Autorin des Berichts in ihrer Gruppe ausschließlich positive Erfahrungen gemacht hat, sei ihr das Urteil doch zugestanden.

Auch in der Spielbox gehen Meinungen manchmal weit auseinander. Und so ist es wohl jede Wertung abhängig vom Geschmack des Rezensenten bzw. seiner Spielgruppe. Wer von einem Spiel für sich grundsätzlich die Möglichkeit taktischer Entscheidungen verlangt, darf "Zehnkampf" natürlich abstrafen. Aus diesem Grunde bemühen wir uns auch bei immer mehr Spielen um "Zweitmeinungen" anderer Rezensenten, die die Spiele in komplett anderen Spielgruppen testen.

Insgesamt ergibt sich bei allen Testseiten meistens jedoch größtenteils ein eher einheitliches Bild bei der Bewertung bestimmter Spieletitel. Ausreißer gibt es aber dann natürlich auch ab und an einmal. So ist es dann wohl in diesem Fall bei "Zehnkampf": Meine insgesamt vier Testfamilien haben mit durschschnittlich 8 Punkten ihr Urteil abgegeben, ich fand die Würfelei auch ganz sympathisch; vielleicht weil ich "Retrospiele" mag - und ihr seid anderer Meinung; damit müssen dann wohl beide Seiten leben ;)

OT: Wer übrigens Spaß daran hätte, Zweitmeinungen für uns zu verfassen, kann sich gern über unsere Seite bei mir melden.

Ingo
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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Spielefreun.de » 22. Juni 2009, 09:21

Spielkult schrieb:
> Ich frage mich, wie "Mensch ärgere dich nicht" oder
> "Monopoly" heute (!) als neue Spiele von euch bewertet
> würden. Die Spiele haben jahrzentelang Leuten Freude gemacht;
> weil "Glücksabhänigkeit" in neuen Spielen nicht mehr gefragt
> ist, sind sie auf einmal aus Prinzip schlecht? Tut mir leid,
> diese Meinung teile ich nun einfach nicht.

Wenn heute ein Schwarz-weiß-Fernseher auf den Markt kommt, der eine Bilddiagonale von 50 cm besitzt und nach hinten 60 cm herausstehen, dazu eine Fernbedienung hat, die mittels Kabel mit dem Gerät verbunden ist, welche Bewertung würde er dann kriegen?
Meinen Großeltern hat so ein Gerät auc jahrelang Freude gemacht, aber so etwas wird heutzutage aus gutem Grund einfach nicht mehr hergestellt.

Beste Grüße
Jens
Viele Grüße
Jens B. aus N. am Roten M. in F.

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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Spielkult » 22. Juni 2009, 09:43

Das kann man ja wohl nicht vergleichen, sorry. Guck dir mal die Verkaufscharts bei bekannten Internetversandhäusern an... "Monopoly" landet da immer noch auf den vorderen Rängen; in vielen Varianten. Und auch eine Spielesammlung mit MÄDN ist wohl noch in den meisten Familien zuhause. Und da rede ich durchaus auch von *jungen* Familien!
Im Gegensatz zum schwarz/weiß-Fernseher werden beide Spiele auch heute noch produziert - und machen vielen Leuten auch heute noch Spaß.

Hier wird anscheinend immer davon ausgegangen, dass die ganze Welt aus "Spielern" besteht. Hier im Forum sind größtenteils nur die "Hardcore"-Spieler, die wirklich Spielinteressieten, zu finden. Dass deren Meinung aber nicht unbedingt der Meinung der Mehrheit aller Gelegenheitsspieler entspricht, ist doch verständlich. Eine Familie spielt MÄDN, hat Spaß und sagt "Immer wieder lustig". Ein Profispieler kritisiert den mangelnden Anspruch oder die Glücksabhängigkeit. Kein "Normalo" der Zielgruppe dieser Spiele hinterfragt jedoch die "Glücksabhängigkeit"; dazu kenne ich genug Leute. Denen geht es einfach nur darum, ob ihnen ein Spiel Spaß macht oder nicht. Und das können Spiele wie MÄDN und Monopoly auch, wenn sie heute für einige Leute nicht mehr "modern" erscheinen.
Zumindest nach meiner Meinung...

Ingo
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peer

Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon peer » 22. Juni 2009, 10:24

Hi,

das ist glaub ich so ein bisschen wie mit Linux und Microsoft Windows.

Alle kennen Windows und viele sind damit zufrieden. Aber nicht alle, viele meckern ständig drüber, wechseln aber dennoch nicht zu einem anderen Betriebssystem. Einfach weil sie keines kennen oder nur dem Namen nach oder nicht wissen wie man wechselt, ob das andere tatsächlich besser ist etc.

Dann gibt es eine Gruppe, die Linux toll findet. Nehmen wir jetzt mal für die Argumentation an, Linux ist tatsächlich, sagen wir, objektiv 10x so gut wie Windows (nur als Gedankenspiel,OK?). Keiner der oben genannten wird das je erfahren. Viele sind mit Windows zufrieden. Dennoch darf es legitim sein, wenn ein Linux-User Windows aus bestimmten Gründen kritisiert (z.B. in Bezug auf Sicherheitslücken, Bugs etc.)
Wenn jetzt jemand ein neues Betriebssystem herausbringt, dass vielleicht gerade das Niveau von Windows hält (bzw. nicht mal das) ist es dann nicht legitim zu sagen: "Sorry, das war wohl nix" oder sollte man sagen: "Hey, bravo! Du hast ein Produkt geschaffen, dass zwar schlecht ist, das aber viele Leute aus Unwissenheit zu schätzen wissen!"

Ich sag mal: Viele Leute mögen Monopoly toll finden. Aber: Sehr viele Leute kennen Monopoly. Interessanter ist doch wohl die Anzahl der Leute die (weil sie nur Monopoly kennen) aufgrund dieses Spieles keine Brettspiele mehr anfassen, weil sie Monopoly nicht ausstehen können. Hat Monopoly mehr Fans oder mehr Ablehner geschaffen? Das is mal ne Frage, die mich interessieren würde...

ciao
peer

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Jürgen Karla
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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Jürgen Karla » 22. Juni 2009, 11:27

peer schrieb:
> Ich sag mal: Viele Leute mögen Monopoly toll finden. Aber:
> Sehr viele Leute kennen Monopoly. Interessanter ist doch wohl
> die Anzahl der Leute die (weil sie nur Monopoly kennen)
> aufgrund dieses Spieles keine Brettspiele mehr anfassen, weil
> sie Monopoly nicht ausstehen können. Hat Monopoly mehr Fans
> oder mehr Ablehner geschaffen? Das is mal ne Frage, die mich
> interessieren würde...



Hi Peer,

das ist wirklich eine spannende Frage.
Aber glaube mir - und ich habe Zehnkampf u.a. mit Atti gespielt - so viel Ablehnung wird Zehnkampf nicht generieren. Natürlich auch, weil es nur 500 Stück davon gibt. Ich würde es jedenfalls nochmal spielen. Im Gegensatz zu z.B. Gisborne oder Planet Steam. Klingt provokant, aber diese drei kämen auch in völlig unterschiedlichen Konstellationen überhaupt erst in die Auswahl.

Viele Grüße
Jürgen
http://www.spielbar.com und vieles mehr...

:at: Wer weiß heute schon noch, dass KMWs Spielplatz seinerzeit für das Ende von de.rec.spiele.brett+karten (hierarchisch) verantwortlich war... :at:

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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Spielkult » 22. Juni 2009, 12:11

MÄDN spiele ich Weihnachten zB immer noch gern in der Familie. Auch wenn ich zig andere Spiele kenne, ist es für mich immer wieder mal unterhaltsam. Ich würde ein Spiel von daher nie als "veraltet" oder "unmodern" bezeichnen.

Ein Spiel mag vielleicht einmal nicht den gegenwärtigen Geschmack des Spielers treffen, ok. Und dieser Geschmack wird durch immer neue Spiele weiter beeinflusst. Aber es wird trotzdem auch Spieler geben, die ein "altes" Spiel heute noch neuen vorziehen; und zwar wirklich, weil es ihnen mehr Spaß macht als neuere des gleichen Genre.

Wenn ich mit Kindern ein Spiel spiele, bevorzuge ich z.B. auch heute noch das alte "Sagaland" und ziehe es modernen Spielen wie "Wer wars" oder "Das magische Labyrinth" vor. Ja, Sagaland ist glücksabhängig, dadurch weniger beeinflussbar - und trotzdem ist das Bluffen beim Erkennen eines Gegenstandes auch heute noch für viele Kinder und Erwachsene eine spaßige Angelegenheit. Ich würde es somit auch heute noch in einer Spielspaß-Wertung (nach meinen Erfahrungen) mit einem aktuellen Spiel wie "Wer wars" gleichsetzen.

@peer:
Und zum Vergleich "Windows" gegen "Linux": Da geht es um pure Technik, um Funktionen, um Nutzen. Auch hier ist die Zielgruppe von Bedeutung: Ein Computerfreak wird vielleicht sagen: "Windows ist totaler Schrott. Linux kann das, was ich benötige, besser". Ein "Normalo" kann aber auch sagen: "Ich finde Windows gut, wie es ist. Ich gehe ins Internet, schreibe ab und an einen Brief. Das wars. Somit kann Windows all die Dinge, die ich für mich brauche". Kaum einer aber wird sagen: "Ich finde Linux (/Windows) besser, weil ich durch Linux (/Windows) mehr Spaß am Leben habe".

Bei Spielen sollte es aber nun eigentlich doch um den Spielspaß ansich gehen, weniger um die pure Spieltechnik. Die Spieltechnik ist mehr das Mittel zum Zweck und entscheidet, welche Zielgruppe angesprochen wird.
Deswegen find ich es doch auch vollkommen legitim, wenn ein Strategieliebhaber sagt: "Zehnkampf ist für mich der größte Schrott". Aber ich finde es auch legitim, wenn eine Familie mit Kindern sagt: "Zehnkampf hat uns Spaß gemacht."

Ingo
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peer

Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon peer » 22. Juni 2009, 16:01

Hi,

Spielkult schrieb:

> Bei Spielen sollte es aber nun eigentlich doch um den
> Spielspaß ansich gehen, weniger um die pure Spieltechnik. Die
> Spieltechnik ist mehr das Mittel zum Zweck und entscheidet,
> welche Zielgruppe angesprochen wird.
> Deswegen find ich es doch auch vollkommen legitim, wenn ein
> Strategieliebhaber sagt: "Zehnkampf ist für mich der größte
> Schrott". Aber ich finde es auch legitim, wenn eine Familie
> mit Kindern sagt: "Zehnkampf hat uns Spaß gemacht."

Natürlich.
Aber das Kriterium "Leute, die keine Ahnung von Spielen haben, finden das Spiel gut" halte ich für ein schwaches. Man dürfte sich schwertun ein Spiel zu finden, dass wirklich niemandem Spaß macht. Meine Schüler spielen mit Begeisterung Tic-Tac-Toe - ist das ein gutes Spiel? Wieviel Punkte würde das bekommen?


ciao
peer

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Heinrich Glumpler

OT: Bewertungen

Beitragvon Heinrich Glumpler » 22. Juni 2009, 16:22

Hi,

bei deinen Schülern - eine 8.
Bei mir - eine 6
Bei Dir - eine 2 (?)

Grüße
Heinrich

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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Spielkult » 22. Juni 2009, 18:41

>> Aber das Kriterium "Leute, die keine Ahnung von Spielen haben, finden das Spiel gut"...


Wieso haben denn Familien mit Kindern grundsätzlich keine Ahnung oder Erfahrung mit Spielen? Verstehe ich in dem Zusammenhang nicht. Wir testen die Spiele in unterschiedlichen Konstellationen; jedoch immer dem Genre entsprechend. Da "Zehnkampf" den Anspruch eines "Familien-Würfelspiels" erhebt, haben wir es auch in Familien getestet. Warum sollten wir es Strategiespielern zum Testen geben, wenn diese gar nicht angesprochen werden sollen? Genausowenig würden wir doch ein Kinderspiel wie "Wer wars" in einer Rollenspielgruppe einsetzen. Und Kinder würden von uns auch nicht ein "Agricola" zum Testen serviert bekommen.

Jeder legt wert auf andere Kriterien. Ein Vielspieler will meistens neue Taktiken ausprobieren; Strategien entwickeln. Eine Familie (also im Sinne von "generationsübergreifendes Spiel") sucht vielleicht eher spaßige Ablenkung an einem verregneten Tag.
Und da finde ich es positiv, wenn beide Seiten mit passenden Spielen angesprochen werden können; auf einen Nenner werden sie bei der Spieleauswahl aber eher selten kommen, was ja nicht schlimm ist.

Wenn alle Spiele NUR von Hardcorespielern getestet würden, wäre das bestimmt eher ein Nachteil. Was ich mir in der Zukunft jedoch vorstellen könnte, wäre eine neue - differenzierte - Bewertung für Viel- und für Wenig- bzw. Gelegenheitsspieler bzw. unterschiedliche Altersgruppen. Oder zumindest der Vermerk bei einer Rezension, in welcher Gruppenzusammensetzung man das Spiel getestet hat. Da könnte man vielleicht am schnellsten ansetzen.

Ingo
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achim

Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon achim » 22. Juni 2009, 21:03

Hallo,
immer wieder entfacht die große Diskussion über Spiele und ihre Zielgruppen. Klar jedes Spiel hat eine Zielgruppe und sei sie noch so klein. Aber wenn wir hier im Forum über Spiele und ihre Spielqualität diskutieren, dann sollten wir uns als Basis uns als Zielgruppe vornehmen, nämlich die der Vielspieler. Was interessiert mich ob das Spiel xy für Rentner der letzte Hit (welche Wortwahl) ist oder das Spiel yz ein "must" für jeden Einfallspinsel wäre. Wenn ich der Meinung bin, ein Spiel taugt nichts, dann sehe ich mich und Gleichgesinnte als die Zielgruppe dafür und suche nicht verzweifelt nach Spielertypologien für die das Spiel ein Hammer ist. Auf diese Weise wird jedes Spiel ein tolles Spiel. Diese Art der Diskussion führt ins Leere. Atti hat vollkommen Recht, für echte Spieler taugt das erwähnte Machwerk nicht und hat sieht somit uns als falsche Zielgruppe. Wenn andere der meinung sind, das Spiel sei toll, dann wahrscheinlich nur in einem anderen Forum.

Gruß
achim

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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Attila » 22. Juni 2009, 21:41

Hiho,

Ich mag Kniffel und Konsorten, spiele RttA, Heckmeck im Bratwurmeck und bin generell Würfelspielen nicht abgeneigt (hallo, ich spiele Axis & Allies) - aber diese grauenhafte unverschämtheit ist kaum zu ertragen.

Und Jürgen war ja die hälfte der Zeit gar nicht da, sondern ich habe ja für ihn mitgewürfelt (mehr ist ja nicht zu tun) - kein wunder so das er es nicht so schlimm fand! :-)

Atti

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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon brimmmm » 23. Juni 2009, 01:15

Imho: Ein Zehnkampf auf eine Stufe mit Heckmeck und Can't Stop zu stellen ist peinlich.

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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon peer » 23. Juni 2009, 08:23

Hi,
Meinen Eltern (für die Stone Age schon fast zu komplex ist und die so die Hauptzielgruppe fürs SdJ sind) würde ich Zehnkampf niemals antun - die hassen nämlich reine Würfelspiele.
Wir haben z.B. "Lass dich nicht fangen" als Kinder schnell abgelehnt, weil man da nicht mehr tun kann als nur zu setzen.
Insofern bin ich davon ausgegangen dass du Familien meintest, die sonst kaum oder gar nicht spielen.

ciao
peer

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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Attila » 23. Juni 2009, 08:26

Hiho,

Zumal beide von dir genannten Spiele kürzer sind (sowohl von den Regeln wie auch von der Spieldauer) und auch noch mehr bieten.

Atti

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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Spielkult » 23. Juni 2009, 15:39

Nicht, dass ihr mich falsch verstanden habt:
Wie es in der Rezension steht, taugt das Spiel nichts für strategische Vielspieler; keine Frage! Mag sein, dass unsere Testspieler dieses Spiel im Vergleich zu anderen Würfelspielen falsch eingeschätzt haben. Seht es einfach mal als Ausrutscher in unserer Liste ;)

Ich frage mich nur immer noch, warum gerade bei diesem Spiel so ein Spekatakel im Forum gemacht wird. Für Vielspieler gibt es viele viele schlechte Spiele, die hier wahrscheinlich nie genannt bzw diskutiert werden. Wäre das Spiel bei einem normalen Verlag wie zB Noris (Vergleichsspiel: "Schweinerallye"; auch pures Würfels ohne Einfluss) erschienen; wäre dann die gleiche Anteilnahme da? Ich denke eher, die viele Werbung des Autors in diesem Forum hat die ganze Sache etwas zugespitzt. Wäre das evtl. möglich?

Nochmals: Ich gestehe euch natürlich jede Kritik zu!! Ich will das Spiel nicht verteidigen; bin ja nicht am Umsatz beteiligt ;) Mich interessiert nur mal so eure Motivation für die hitzige Diskussion.

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Niccolo
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Re: Zehnk(r)ampf

Beitragvon Niccolo » 23. Juni 2009, 18:49

Spielkult schrieb:

> Für Vielspieler gibt
> es viele viele schlechte Spiele,

Ich spiel ja nicht sooo viel... aber die Faszination von [b] Schweinerei [/b] hätte ich auch gerne mal vorgetanzt bekommen :)


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