Beitragvon Marc van Dyke » 17. August 2009, 11:40
Hallo Thomas,
jetzt gibt es ja schon eine Menge - teilweise variierende - Stellungnahmen zum Thema, dennoch sehe ich mich bemüßigt, ebenfalls noch etwas dazu zu sagen, gerade, weil ich als Sammler und ebenfalls pedantisch mit meinen Spielen umgehender Zeitgenosse des öfteren eben wegen diesem Thema "Essen und Trinken" und alles sorgsamst wieder einräumen auf die Schippe genommen werde:
Grundsätzlich bin ich nicht kategorisch gegen Knabbereien und Getränke, allerdings unter zwei Prämissen: a) die Getränke stehen in Reichweite, nicht aber auf dem Spieltisch selbst und können so in keinem Fall per Unfall das Spiel versauen, b) die angebotenen Knabbereien bestehen weder aus Schoko noch aus fettigen Sachen (Gumibärchen, Salzstangen, M&M etc. etc. sind somit überhaupt kein Problem und bieten doch eine prima Auswahl). Es gibt immer noch genug, was man dann seinen Gästen anbieten kann, insbesondere, wenn man ohnehin in Spielpausen etc. richtig gegessen hat.
Wenigspieler oder Leute, die nicht sammeln, haben - und dafür habe ich eigentlich Verständnis - kaum auch nur einen Hauch von Ahnung, was für einen monetären aber durchaus auch emotionalen Wert so ein Spiel bzw. eine Sammlung haben kann und warum die betreffende Person damit deshalb so "übertrieben" pfleglich umgeht. Viele von uns werden sicher stolze Besitzer von Sammlungen sein, die schnell mal Werte im 5-stelligen Bereich haben, aber manch einer hat vielleicht nur drei Spiele, an denen er aber sehr hängt und das ist ein genauso guter Grund.
Fettige Finger etc. sind meines Erachtens ein absolutes No-Go und die haben sicher auch nix mit Geselligkeit zu tun (die Argumentation von einigen hier verstehe ich nicht, ich habe gleich wo in geselliger Runde nie fettige Finger (und wenn, gehe ich mir die waschen) und eine normale Hautrückfettung hat nix mit dem Level von Chips-Händen zu tun, es sei denn, jemand hat ein schwerwiegendes dermatologisches Problem). Zudem ruinieren sie oftmals unwiderruflich die Spielkarten: Ich hatte einmal einen Vielspieler zu Gast, der Erdnüsse mitbrachte (ich wollte eben nichts sagen und hatte auf die Vernunft der Anwesenden gesetzt) und sich - entgegen allen anderen - die Hände nach dem Genuss der Nüsse nicht abwischte. Konsequenz: sein Kartensatz meines Cuba war so fettig, dass sie aneinanderklebten und ich habe dann den kompletten Satz neu gekauft. Selbst die anwesenden Freunde (bei weitem nicht so empfindlich wie ich), denen ich später die Karten in die Hand gab, empfanden die Haptik der fettigen Karten als widerlich. Bei einem Spiel, dass es nicht mehr gibt, wäre sowas eine Katastrophe - zumindest für den Sammler und/oder Liebhaber, bei verfügbaren Spielen eine finanzielle Frage...
Was das konkrete Verhalten des Zeitgenossen angeht, auf das Du eingehst, so habe ich dafür auch kein Verständnis und schon gar nicht auf Basis des Argumentes "Geselligkeit". Ein solcher Zeitgenosse wäscht sich an meinem Tisch die Hände oder guckt zu, zumindest wenn es mein Spiel ist. Da ich mit anderen Leuten Spiele umgehe, wie mit meinen, hätte der Kollege sicher mit mir "Ärger" gekriegt (auch wenn ich das nie eskalieren lassen würde), akzeptiert hätte ich das Verhalten so nicht, das ich in der Tat - der Begriff ist etwas drastisch - asozial finde, insbesondere, da er ja mit seinen Spielen anders umzugehen scheint. Sowas ist mir ein Rätsel...
Nun denn, beste Grüße,
Marc