Beitragvon ravn » 24. Oktober 2009, 22:44
Calavera schrieb:
> Wenn der Blick des Spiels dann noch ein zynisch-sarkastischer
> ist, trifft es genau meinen Nerv.
> Wenn man das Spiel schon als Bezug zur Realität sieht, dann
> doch bitte als kritisches Statement.
Kann Hartmut gut verstehen, aber immer nur weichgespülte Piraten-Mittelmeer-Entdecker-Settings (oder so) werden mir auf Dauer arg langweilig. Da finde ich den aktuellen Trend, die aktuellen Wirtschaftsthemen in Brettspielform zu verarbeiten durchaus interessant.
Greed, Fabrikmanager, Machtspiele und Modern Society als ein paar Beispiele genannt, die der Gier-Kultur den Spiegel vorhalten. Mitarbeiter sind da nur Mittel zum Zweck, die durch Roboter wegrationalisiert werden. Nur Spielbälle der Manager und ebenso schnell gefeuert, wenn sie den Aufstieg blockieren.
Besonders Modern Society greift durch die Spielkarten viele aktuelle Themen auf, die man aus den letzten X Jahren Tagesschau kennt und wiedererkennt und damit eine für mich interessante Meta-Ebene schaffen, an der Grenze zum Gänsehautgefühl. Muss man nicht mögen, finde es aber gut, dass auch mal andere Themen als die historisch ausgelutschten bedient werden.
Aber wenn man sich hingegen auf den Feierabend freut (soll nicht zynisch klingen, gibt genug wirkliche Nervjobs, von denen ich auch etliche hinter mir habe), sind wohl andere Spielthemen eher geeignet, als das Tagesgeschehen noch auf dem Spielbrett weiterführen zu müssen.
Cu / Ralf