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[Angespielt] Suleika

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?

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El Grande
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Beitragvon El Grande » 3. August 2010, 23:13

Suleika

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Autor: Dominique Ehrhard
Verlag: Zoch
Spieler: 2-4
Dauer: 30 min
Alter: 8+
Grafik: Victor Boden
Jahrgang: 2008


Wie gefällt es euch und warum? Was ist gut, was schlecht? Findet ihr die SpieLama Rezension mit einer 4/6 gerechtfertigt?



Bei Suleika kam ich wie die Jungfrau zum Kind. Es lag auf einmal vor mir im Hugend***l (Name verfremdet) als Mängelexemplar für 7 Euro. Mir schoss nur durch den Kopf, dass es sich schon allein der großen Packung wegen lohnen würde das Spiel für den Preis mitzunehmen. Zudem erinnerte ich mich, dass das Spiel ja mal auf der Nominierungsliste SdJ 2008 stand. Also nicht lang nachgedacht und mitgenommen.

Bin sehr froh, dass ich es getan habe. Das Material ist genial. Gefällt mir sehr gut. Gemäß dem Thema (Basar der fliegenden Teppiche) kommt es mit Stoffteppichen in 4 Spielerfarben daher. Auch die Münzen und die Spielfigur "Omar" (Teppichkäufer der Königin) sind wirklich ansehnlich und qualitativ hochwertig.

Regel:

Die Regel ist absolut einsteigerfreundlich und lässt zumindest bei mir keine Fragen offen. Es gibt Sonderregeln für Zweispieler und eine weitere Zweispielervariante, die das Spiel etwas taktischer und planbarer macht.
Sehr gut! :heart:

Mechanismus:

1. Spielfigur Omar eine Richtung vorgeben
2. Würfeln ud gewürfelte Augen gehen.
3. Mitspieler auszahlen (falls man auf deren Teppich landet)
4. Eigene Teppich auslegen (nach einfachen Legeregeln)

Klar der Spielmechanismus hängt an einem Würfel und da wird es bei den meisten dann schon wieder aufhören. Doch man kann das Würfelglück ganz schön eingrenzen, denn immerhin kann man die Richtung bestimmen in die Omar je nach Augenzahl (in dem Fall persische Pantoffeln) läuft. Würfel: 1x4, 2x3, 2x2, 1x1 Auge.
Ziel ist es nämlich Omar auf eigene Teppiche zu locken und abzukassieren und am Ende möglichst viele der Basarfelder mit eigenen Teppichen belegt zu haben und die Teppiche anderer zu meiden und zu überdecken.

Wer die meisten Punkte erreicht (Feld = 1 P , 1 Piaster = 1 P) hat gewonnen.

Zwischenfazit:
Habe das Spiel jetzt mit 2 Spieler und 4 Spielern gespielt und werde es im Urlaub noch ein paar mal weiter testen.
Bisher gefällt es mir sehr gut und es ist ein schönes Spiel für zwischendurch. Locker aber auch ein wenig taktisch.
Thematisch ist es durch das Material gut umgesetzt zum Teil aber nicht ganz stimmig. Man fühlt sich wie beim Teppichbasar, jedoch wird leider nicht gehandelt, was dem Thema ja etwas widerspricht. Aber egal, das was umgesetzt wurde, wurde richtig gut umgesetzt.

für wen?

für...
Familien, heterogene Spielergruppen, Gelegenheits- und Wenigspieler (einsteigerfreundlich), Teppichhändler ...für und mich ;)

nichts für...
Hardcorestrategen, Würfelhasser
Zuletzt geändert von SpieLama am 29. April 2014, 17:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Gummidoc
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RE: Suleika

Beitragvon Gummidoc » 9. August 2010, 10:01

Hi,

also uns gefällt Suleika ganz gut.Sicherlich hervorragend geeignet für Familien und Wenigspieler.Schnell erklärt und auch schnell gespielt.Kein Strategiehammer aber das will das Spiel auch gar nicht vorgeben.Kommt bei uns immer wieder mal auf den Spieltisch !

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El Grande
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RE: Suleika

Beitragvon El Grande » 28. September 2010, 15:54

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H8Man
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RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 28. September 2010, 17:24

nichts für...
Hardcorestrategen, Würfelhasser, also Andi :)


Wieder gut gelungen das Review, wobei ich das Gefühl habe, das mir das erste noch besser gefiel, ka wieso. Ob eine 4/6 gerechtfertigt ist... nunja, es mag eben nicht für Vielspieler und eher etwas für Familien etc. sein, aber angesichts des enormen Glücksfaktors ist es spielerisch doch eher eine Gurke und keine 4/6 (was für ein gutes Spiel steht) Wert. Selbst wenn ich die gute Aufmachung mit ein beziehe, bleibt hier maximal eine 3/6 übrig, da man in diesem Spiel im Grunde nur Würfelt und dann guckt wer das meiste Glück hatte.

Was mich auch gleich zur recht amüsanten Tat bringt, die ich glaube ich schon im letzten Review von dir gehört habe (vielleicht auch nur irgendwo im Forum gelesen, ich weiß es nimmer).
Im englischen sagt man "the luckiest player wins", aber das kann man nicht 1 zu 1 ins deutsche Übersetzen und dann sagen "der glücklichere Spieler gewinnt" lol :D

Zurück zum Spiel, wobei Ben meinen Kommentar ja schon unter dem Review platziert hat. im Grunde genommen haben wir doch nichts anderes als ein neues Monopoly!? Wir sind etwas weniger, aber dennoch komplett vom Würfelglück abhängig und müssen zahlen, wenn wir das Feld eines anderen Spielers betreten. Und wenn dieser dann auch noch mehrere Häuser oder Hotel... ehm, mehr Teppiche angrenzen hat, wird es noch teurer. Ebenso gewinnt der mit dem meisten Geld.

Für mich ist das ganze nichts anderes als eine schön aufgemachte (und vereinfachte) Monopoly Version, die sich sehr viel schneller spielen lässt.
Zuletzt geändert von H8Man am 28. September 2010, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.
"Wenn Ihr glaubt mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt..."

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El Grande
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RE: Suleika

Beitragvon El Grande » 28. September 2010, 19:32

Naja ein bisschen freier als Monopoly ist man dann schon.
Bei Monopoly kannst du nur in eine Richtung laufen --> Suleika: Du 3 Richtungen zur Auswahl.
Monopoly: Du kannst nur Straßen bewirtschaften auf die du vorher durch Glück mal gekommen bist --> Suleika: DU hast die Auswahl, wo du Teppiche legst.
Außerdem kann man führenden Spielern auch mal "ans Bein pinkeln" indem man ihre Netzwerke einfach überbaut. Gerade auch wenn man zusammenhilft. Bei Monopoly ist es dann halt eine Frage der Zeit bis der Spieler dann gewinnt. Wenn er die besseren Straßen hat und dann auch mal gebaut, kann man eigentlich nichts mehr gegen ihn tun.

Ich denke du unterschätzt die taktischen Möglichkeiten ein wenig. Wobei man wie ich ja sagte auf jeden Fall neben dem Spielgeschick auch Glück haben muss. Andersherum: Wer sich vollkommen blöd antstellt wird nicht gewinnen.
(Jetzt, bitte aber nicht wieder eine seitenlange "Glücksdiskussion" :P )


A propos Glück:
Das mit der "glücklichere Spieler gewinnt" habe ich nicht verstanden? Wieso sollte man das nicht sagen können? Sag das schon seit jeher (genauso wie "Das macht Sinn!" :P ) und ich habe es sicher nicht aus dem Englischen übersetzt.

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Ben
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RE: Suleika

Beitragvon Ben » 28. September 2010, 19:54

Also ich finde weiter nicht, dass man das Spiel auf "Man Würfelt und guckt wer mehr Glück hatte" reduzieren kann. Sonst könnte man auch ein recht komplexes Spiel oberflächlich auf eine ähnliche Formulierung runterbrechen. Ist jetzt zwar auch nicht DAS Spiel für mich, aber ich kann mir durchaus vorstellen, einen Einsatz zur rechten Zeit am rechten Ort dafür zu haben! Denke mit einer 4/6 hat Basti das ganz gut getroffen - er spricht damit eine Empfehlung aus, aber zeigt deutlich an, dass es für manche (wie eben genau dich - die das dann auch gerne so drastisch formulieren ;) ) dann doch nichts ist.
Zuletzt geändert von Ben am 28. September 2010, 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
An dieser Stelle könnte Ihre Werbung stehen! :angel:

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RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 28. September 2010, 21:09

@ Grande
Wegen den von dir genannten Gründen, sagte ich ja auch nur, das es mich an Monopoly erinnert, bzw. es eine abart davon ist, nicht aber das dies ein Klon sei.

Klar, man kann entscheiden wohin man geht usw. was bei Monopoly nicht geht und der größte Unterschied liegt wohl bei den von dir angesprochenen Taktischen Möglichkeiten (drüber legen der Teppiche), ABER im Endeffekt hast du keinen Einfluss, denn der Würfel entscheidet wohin du gehen kannst. Das einzige was der Spieler frei entscheiden darf, ist die Richtung oder anders gesagt, das geringere Übel. Im Kern ist es definitiv ein Glücksspiel, denn selbst wenn du dich noch so geschickt anstellst, ohne die entsprechenden Würfe, machst du nichts (was ja auch im Review gesagt wird).

Klar, für Leute wie mich ist das nichts, aber darum gehts ja nicht, zudem sollte das eh offensichtlich sein. Das Problem das ich sehe ist, das die Aufmachung über das Spiel hinweg täuscht. Sieht schön aus und hier und bla, aber wenn man das Spiel mal genauer anschaut, dann wird alles durch den Würfelwurf entschieden und die angeblichen taktischen Möglichekeiten sind eben auch völlig vom Würfelwurf abhängig. Gut, man kann durch das überlappen der Teppiche die Wahrscheinlichkeiten senken, aber dies ist verschwindend gering, da man eben immer aus 3 Richtungen wählen kann und wer seine Teppiche über das ganze Spiel verteilt bekommt, der hat entweder gegen seinen Hund gespeilt, oder heißt Artur :P

Was die englisch/deutsch Sache angeht... glücklich sein hat nichts mit dem Glück zu tun, sondern ist ein Gefühl das es einem gut geht. Daher ist die Aussage "der glücklichere gewinnt" ziemlich lustig.

Ben: "Wie gewinne ich dieses Spiel?"
Basti: "Sei einfach nur glücklich!"

;)


@ Ben
Klar kann man alles vereinfachen, aber hier ist es eben kaum vereinfacht sondern das Spiel. Dü würfelst und guckst was du tun kannst. Wo du den Teppich hinlegst ist prinzipiell egal, da du eh keinerlei Einfluss darauf hast, ob dort jemand landen wird oder nicht. Ja, natürlich macht es einen Unterschied ob ich den Teppich ins Niemandsland lege oder vernünftig benutze, aber ob diese Entscheidung etwas bringt, hängt allein vom Würfelwurf ab und deswegen sehe ich hier keine größere Taktik im Spiel.
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RE: Suleika

Beitragvon lueg » 28. September 2010, 22:03

Man kann doch nicht jedes Spiel, in dem ein Würfel vorkommt, als "reines Glücksspiel" abtun. Vor allem wenn du wie hier die 2 und 3 hast, die im Durchschnitt doppelt so oft vorkommen, wie die 1 und 4. Man muss also auch Wahrscheinlichkeiten abwägen, kann sich bei der Wahl des Weges von "Omar" also auch auf diese Wahrscheinlichkeiten berufen. Und da dieses Spiel über viele Runden geht (wie viele Teppiche sind es denn?) dürfte sich der Glücksfaktor, aller 'Wahrscheinlichkeit' nach so weit ausgleichen, dass im Endeffekt wohl eher die eigene Spielweise (Teppichlegen) über Sieg und Niederlage entscheidet. (kenne das Spiel aber nur von der Rezension)

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RE: Suleika

Beitragvon El Grande » 28. September 2010, 22:12

Zu dritt sind es fünfzehn Teppiche (also 15 Runden) zu viert 12. Im 2er hat jeder 2x12 alaso 24 Teppiche.

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RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 28. September 2010, 23:57

Ich nenne auch nur solche Spiele stark Glücksabhängig, wenn der Würfel über Sieg und Niederlage entscheidet und das ist hier klar der Fall, was Basti auch selbst sagt.

Ob der Würfel jetzt von 1-6 oder von 1-3 geht, ist doch völlig belanglos, wenn das Spiel darauf aufbaut. Auch bei Kniffel ist es eine Frage der Wahrscheinlichkeit, ist es deswegen kein Glücksspiel mehr?

Ich verstehe nicht ganz was du meinst, mit der Anzahl der Runden/Teppiche. Die Anzahl der Runden hat ja nichts mit dem Glück zu tun. Im Kniffel hast du auch mehrere Runden, es bleibt trotzdem ein Glücksspiel. Falls du es so meinst wie ich es verstehe, das sich das Glück über mehrere Runden aufteilt und somit jeder mal gewinnt, dann ist es genau das, was ein Glücksspiel ausmacht ;)

Keine Kontrolle über das Spiel, wer mehr Glück hat, gewinnt und in Theorie sollte sich das über zig Partien ausgleichen, aber das ändert nichts daran, das jede einzelne Runde Glücksabhängig ist ^^


Aber ich möchte dem Basti hier auch entgegen kommen, lasst uns keine Diskussion über das Thema Glück abhalten, das dauert nicht nur ewig, sondern nervt auch.

Der Grund dafür, das ich das Spiel mit einer 4/6 zu gut bewertete finde, hat ja direkt nichts mit dem verbundenen Glück zu tun, sondern damit, das dieses Spiel nicht genug bietet um ein gutes Spiel zu sein (was sowieso mehr oder minder subjektiv ist). Die meisten einfachen und glückslastigen Spiele, bekommen schlechte Wertungen und ich sehe hier einfach keinen großen Unterschied.

Wenn mich nicht alles täuscht hat Ben sich mal negativ zu dem Spiel Diamant geäußert, wobei es mit Suleika ca. gleichauf ist. Da finde ich die Frage berechtigt. Ebenso ist eine 1/6 für Charly gegenüber dieser 4/6 schlicht nicht fair.

Im Grunde ist es mir völlig Wurst, ich versuche nur ein wenig mehr Überlegung bzw. Vergleiche in die Bewertungen zu bekommen. Nix für ungut ;)
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RE: Suleika

Beitragvon lueg » 29. September 2010, 00:48

Aber das Spiel läuft ja nicht so ab, dass du 15 Runden würfelst und derjenige der mit "Omar" weiter gekommen ist als die anderen gewonnen hat - das wäre ein rein auf Würfelglück basierendes Spiel.
Und es macht sehr wohl einen Unterschied ob du mit einem Würfel spielst bei dem alle "Schritte" mit der gleichen Wahrscheinlichkeit kommen, oder ob du eben 2 Schritte hast die überproportional häufig kommen und 2, die halbsooft kommen!
Wenn du das Männchen auf eine Seite drehst auf der du "4 Schritte" brauchst, um nicht am Teppich eines Gegners zu landen, dann liegt die Wahrscheinlichkeit hier niedriger als auf einer Seite bei der du NUR bei "4 Schritten" auf diesem zum Stehen kommst - also kann man hier die Wahrscheinlichkeit sehr wohl überlegt einsetzen. Natürlich kann man bei Alternative 1 das "Glück" haben, eine "4" zu würfeln, aber dies eben nur in 1/6 der Fälle, während ich zu 2/3 davon ausgehen kann, dass ich eine 2 oder 3 würfle. Wenn ich die Wahrscheinlichkeiten außer acht lasse, habe ich entweder "Glück" und gewinne oder - wie in den allermeisten Fällen - ich verliere gegen denjenigen, der diese Wahrscheinlichkeiten beachtet (das "Teppichlegen" mal ganz ausgenommen).
Ich bin auch kein Freund von zu viel "Glück", aber im Fall von Suleika scheint mir "Glück" nicht der primäre Faktor zu sein, da ich eben mit den unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten rechnen kann, das Männchen "lenken" kann und obendrein das Spielfeld, auf dem das Männchen vom Würfel vorwärtsgetrieben wird, durch meine Teppiche beeinflussen kann.
Das heißt natürlich nicht, dass "Glück" nicht über Sieg oder Niederlage entscheiden kann, aber jemand der sich nur auf sein Würfelglück verlässt und keine Überlegungen zu seinen Teppichen macht, wird dieses Spiel bestimmt nie bis äußerst selten gewinnen.

Und mit der Anzahl der Runden meinte ich, dass bei 15 Würfen bestimmt nicht 10x"4" und 5x"1" geworfen wird, sondern dass sie sich über den Spielverlauf gesehen der idealen Verteilung (1/6 "1", 1/3 "2", 1/3 "3" und 1/6 "4") annähert und sich das jeweilige "Glück" dabei ausgleicht.

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RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 29. September 2010, 01:12

Ah, jetzt verstehe ich die Sache mit dem Würfel die du meinst! :)
Ok, das ändert die Wahrscheinlichkeit ein wenig, aber man ist nach wie dem Würfel ausgeliefert. Ich gebe dir größtenteils recht, nur sehe ich den Glücksanteil definitiv höher.

Mein "Problem" dabei ist folgendes.

a) Der gewöhnliche Fall, man braucht eine bestimmte Zahl um nicht zu zahlen, halt der Wahrscheinlichkeits kram.

b) Man legt einen Teppisch so, das er einen gegnerischen überdeckt, damit es weniger Felder gibt, auf denen ich zahlen muß.


Soweit so gut. Mein Gedanke dabei ist nun dieser. Der angeblich taktische Teil des Spiels geht völlig flöten, wenn 2 oder gar 3 Leute nach mir Würfeln. Wo der Omar dann steht ist in keiner Weise abzusehen, daher ist selbst der Sinn des Teppichlegens größtenteils Glücksabhängig (wie gesagt ich gehe davon aus das man vernünftig spielt).

Das bringt mich zum zweiten Punkt. Jeder Spieler legt einen Teppich, also ist der oben beschriebene Fall auch hier wieder aktiv. Wie die Teppiche am Ende liegen ist für mich völlig unplanbar sowie unlenkbar.

In beiden Fällen ist der Würfel noch ein zusätzlicher Glücksfaktor zu den schon sehr Glücksabhängigen Möglichkeiten, da ich mir ja nichtmal annähernd ausrechnen kann, wie weit und in welche Richtung der Omar gehen wird.

Im Endeffekt bleibt lediglich die Entscheidung über das kleinere Übel, aber mehr nicht, da hier eben nichts planbar oder vorhersehbar ist.

Nur nebenbei bemerkt, ich kann mir durchaus vorstellen das dieses Spiel trotzdem Spaß machen kann (zumindest ab und zu), aber ein überdurchschnittliches Spiel sehe ich hier keinesfalls.
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Artur
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RE: Suleika

Beitragvon Artur » 29. September 2010, 09:14

Will nur einwerfen dass Glück nicht nur durch Würfel oder Karten ins Spiel kommt, auch sogenannte "Strategiekracher" wie Puerto Rico sind im kern sehr glücksabhängig: Die Spieldynamik wer welche Rollen zu welchem Zeitpunkt nimmt und wer rechts neben dir sitzt, sind sehr starke Glücksfaktoren, nur eben erkennt sie keiner als solche ;)

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RE: Suleika

Beitragvon lueg » 29. September 2010, 09:56

Die "Unvorhersehbarkeit" der gegnerischen Aktionen würde ich jetzt nicht wirklich mit "Glück" in Verbindung bringen, denn sonst könnte man in letzter Instanz auch Schach als "reines Glücksspiel" abstempeln, da ich hier von den Aktionen des Gegners abhängig bin.

Ansonsten scheint es mir als wärest du von deinem "Würfel-im-Spiel-ist-reines-Glückspiel"-Standpunkt etwas abgerückt und ich kann deinem letztem Beitrag großteils zustimmen.
Inwieweit man mit seinen Teppichen die Entscheidungen der Gegner beeinflussen kann, sie also sehr wohl ein taktisches Element sein können, lässt sich für mich nicht entscheiden, dafür müsste man es einmal spielen. (Falls ich es auch mal für 7€ sehe, werde ich es mir kaufen...mir gefallen die Teppiche)

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Artur
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RE: Suleika

Beitragvon Artur » 29. September 2010, 12:48

Ich wollte nur andeuten dass das Phänomen "Glück" sehr schwammig und unscharf definiert ist.
Je nachdem wie ich diesen Begriff erfasse oder wahrnehme, kann nach einer bestimmten Definition auch Schach Glückselemente haben.

Wie gut schätze ich den Gegener ein, habe ich das "Glück" dass mein Gegner so spielt wie ich es erwarte?

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RE: Suleika

Beitragvon lueg » 29. September 2010, 14:16

@Artur:
Mein Beitrag hat nicht auf den deinen abgezielt, sondern auf den von H8Man.

DerDave
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RE: Suleika

Beitragvon DerDave » 29. September 2010, 21:08

Glück kann man gerne so weit definieren, dass man jedes Spiel zum Glücksspiel erklärt, weil man nicht weiss, welche Leute sich an den Tisch setzen oder lieber was anderes spielen oder wenn man eine feste Runde hat, wer sich wohin setzt -.-

Glück im Brettspiel versteh ich dann einfach als Gegenteil zur kausalen Kette von "bewussten" Entscheidungen. Man darf ja gerne argumentieren, dass ich mit meinem Wurf durchaus beeinflussen kann, welche Augen die Würfel zeigen werden, jedoch nicht zuverlässig genug, als dass man wirklich entscheiden könnte, was man würfeln will. Zumindest kann ich das nicht.

Naja, ich denke wir könnten hier gerne noch Wochen über Glücksfaktor hin oder her diskutieren, das machen ja zig Leute jede Woche bei diversen Treffen und heulen sich da aus. Einen gewissen Glücksanteil kann man Suleika aber wohl so oder so nicht absprechen, vl weniger als Kniffel oder Monopoly usw. aber definitiv deutlich mehr als Schach und Co. Insofern würde ich Leuten, die ankommen und KEIN(!!!) Glücksspiel suchen, vl nicht unbedingt Suleika empfehlen =)

PS: Sorry, den Wiki-Link konnte ich mir nicht verkneifen, sonst geht das hier noch ewig weiter !

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H8Man
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RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 29. September 2010, 21:40

nur eben erkennt sie keiner als solche

Keiner würde ich nun nicht sagen *pfeif*

Aber was PR angeht, gehe ich da auch von anderen Grundsätzlichkeiten aus, zB. das die Spieler gleich gut sind und der Sitzplan demnach keine größere Rolle spielt. Aber dafür sehe ich andere Schwachstellen bei PR, die allerdings nichts mit Glück zu tun haben.

Was du (Artur) meinst, nennt sich Bluff und ist ganz klar eine Art von Glück, aber bei Schach findest du diese nicht. Was du beschreibst, ist Planung und diese unterscheidet den guten vom schlechten Spieler. Es mag zwar Glück sein, wenn der Spieler einen Fehler macht, aber zum einen ist das kein spielerisches Glück (da es nicht vorgesehen/beabsichtigt ist) und zum anderen muß man bei solchen Vergleichen von derselben Stärke ausgehen und nicht von ungleichen Spielern. Sportarten wie (Tisch)Tennis, Volleyball etc. machen halt auch weniger Spaß, wenn der Gegner den Ball nicht zurückbringt, aber deswegen ist ja der Sport, bzw. das Spiel nicht schlecht.


Ansonsten scheint es mir als wärest du von deinem "Würfel-im-Spiel-ist-reines-Glückspiel"-Standpunkt etwas abgerückt

Das war nie und wird niemals mein Standpunkt sein, wie kommst du darauf? Ich halte Stone Age (obwohl es stark Glücksabhängig ist) für ein sehr gutes Familienspiel, auch wenn ich eine 6/6 zu hoch finde, aber auch ich würde ganz klar eine 5/6 geben, das steht völlig außer Frage. Ebenso mag ich Oregon, welches auch sehr Glückslastig ist und ich würde auch Lost Cities gut bewerten, obwohl es ein Glücksspiel ist und ich es persönlich nicht besonders gut finde. Du solltest meine Beiträge weniger oberflächlich betrachten, da ich in keiner Weise ein oberflächlich denkender/agierender Mensch bin.

Die "Unvorhersehbarkeit" der gegnerischen Aktionen würde ich jetzt nicht wirklich mit "Glück" in Verbindung bringen, denn sonst könnte man in letzter Instanz auch Schach als "reines Glücksspiel" abstempeln, da ich hier von den Aktionen des Gegners abhängig bin.

Während der Bluff ansich Glück ist, so ändert sich dies unter bestimmten Bedingungen. Wenn der Gegner einen offensichtlich besten Move machen kann, dann sollte man davon ausgehen, das er ihn auch unternimmt, wobei man mit einbeziehen muss, ob ein fake seinerseits eine noch bessere Option für ihn ist (= Vorausplanung, wie beim Schach). Macht er diesen besten Move nicht, will er dich entweder ärgern (was spielerisch keinen Sinn macht), oder er spielt "falsch".

Wenn man dies nun auf Suleika überträgt, würde ich dir mehr oder minder zustimmen, aber nur im 2er Spiel. Sobald mehr Spieler teilnehmen (wovon ich in meinem letzten Post ja ausgegangen bin) funktioniert das ganze nicht mehr, bzw. nurnoch über extreme Vorausplanung die jeden Zeit- und Spaßrahmen sprengen würde, sofern das (je nach Situation) überhaupt möglich ist.


/EDIT

@Dave
Den Wiki Eintrag kenne ich wohl, aber da gibt es deutlich interessantere Dinge im www, die zumal sehr viel direkter und genauer darauf eingehen. Der Wiki Eintrag ist eher eine Kurzbeschreibung des Wortes über die Zeit, aber keine genaue Definition. Es gibt Zig Bücher darüber, wer sich damit befassen möchte, sollte sich ein paar gute Bücher zum Thema kaufen ^^
Zuletzt geändert von H8Man am 29. September 2010, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.
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RE: Suleika

Beitragvon lueg » 29. September 2010, 23:26

H8Man hat geschrieben:[...] da man in diesem Spiel im Grunde nur Würfelt und dann guckt wer das meiste Glück hatte.

[...]

Wir sind etwas weniger, aber dennoch komplett vom Würfelglück abhängig [...]


Diese Aussagen ließen mich eben vermuten, dass du einen "Würfel-im-Spiel-ist-reines-Glückspiel"-Standpunkt vertrittst, da in diesem Spiel weder "nur gewürfelt" wird noch man "komplett vom Würfelglück abhängig" ist.
Aber Basti könnte ja noch ein paar Runden spielen und uns dann mitteilen, wie oft die Entscheidung dann wirklich von einem "glücklichen" Wurf abhängt.

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RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 30. September 2010, 00:04

... wie oft die Entscheidung dann wirklich von einem "glücklichen" Wurf abhängt.

:D und dich dachte immer ich wäre fies hehe

Die Zitate "reden" ja auch davon, das der Würfel entscheident ist und in dem Falle wäre es ein Glücksspiel, ja, aber das hat nichts mit anderen Spielen zu tun. :)

Es mag ein wenig überspitzt sein, aber meine Erklärungen sollten klar zeigen, was ich meine und dahinter sehe. Der Würfel entscheidet halt darüber was du tun kannst und der Punkt ist eben, das du in diesem Spiel nicht viel tun kannst, sondern nur versucht den Schaden möglichst gering zu halten und je mehr Spieler mitmachen, desto weniger Einfluss hast du, was übrigens ein Problem vieler Spiele ist.
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RE: Suleika

Beitragvon lueg » 30. September 2010, 11:28

Eben genau DAS meine ich ja: du KANNST deinen Schaden gering halten und du KANNST den Schaden für die Mitspieler erhöhen. Und dieses "KÖNNEN" hat meiner Einschätzung nach (ich muss nochmals betonen, dass ich das Spiel nur von der Rezension kenne!!!) einen höheren Einfluss auf das Spiel als das "Würfelglück".
Aber jetzt genug damit...ich verstehe dein Problem mit dem Würfel als "Zufallsgenerator", der nicht beeinflussbar ist. Ich persönlich würde ihm aber deutlich weniger Einfluss auf das Spiel zuschreiben als du.

Ich sage nun einfach mal, wenn das "Können" der Spieler ausgeglichen ist, warum soll nicht der Zufall entscheiden können, wer gewinnt :) .

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RE: Suleika

Beitragvon Der Siedler » 30. September 2010, 19:05

Dann aber muss ich das nicht eine halbe Stunde lang durch zahlreiche Würfelwürfe herausfinden, da kann ich auch einfach schauen, wer die höhere Zahl wirft.
Montagabend in der Bude - Jeden Montagabend neu!

Ganz aktuell: Bericht #213 vom 11.12.2019 - Diesmal neudabei: Imhotep

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RE: Suleika

Beitragvon lueg » 30. September 2010, 20:00

in der halben Stunde macht man ja mehr als nur Würfeln...

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RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 30. September 2010, 21:06

Klar macht man irgendwas in dem Spiel, aber hat es wirklich soviel Auswirkung? Genau das ist der Punkt den ich genannt habe, dieses Spiel täuscht es dir vor, aber im Endeffekt bist du nur vom Würfel abhängig. Für mich ist ein Spiel dann ein Glücksspiel, wenn ich prozentual weniger Einfluss habe, als das Glück, in welcher Form auch immer.

Die Siedler (nicht Der Siedler ;) ) hat das exakt selbe Problem. Du kannst viel tun und glaubst deswegen das du einen großen Einfluss hast, aber in wirklichkeit hast du diesen eben nicht, weil du volkommen auf die Würfel angewiesen bist. Wahrscheinlichkeit hin und her, wenn du ein Spiel lang einfach keine Rohstoffe bekommst, weil deine Zahlen nicht kommen, dann hast du sozusagen gegen den Würfel verloren und dabei ist es völlig egal ob sich das in 100 Spielen ausgleicht, da jedes Spiel für sich vom Glück gesteuert wird. Die Siedler ist ebenso ein Glücksspiel, auch wenn das einige nicht wahrhaben wollen, denn all die Möglichkeiten im Spiel stehen dir nur zur Verfügung, wenn entsprechend gewürfelt wurde, genau so wie bei Suleika.

In kurzen Worten: Deine Möglichkeiten hängen davon ab, was du würfelst, du kannst dich also nicht frei entscheiden und das sollte auch dir zeigen, das es ein Glücksspiel ist.
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RE: Suleika

Beitragvon lueg » 30. September 2010, 21:24

Bei den Siedlern stimm ich dir voll und ganz zu: wenn du Würfelpech hast, kannst du nichts machen - bei Suleika kannst du aber ALLES machen, bis auf die 1-4 Schritte, die dir der Würfel bestimmt.

Aber nun Schluss, wir kommen auf keinen grünen Zweig - du findest es ist letztendlich mehr vom Glück als von den freien Entscheidungen des Spielers abhängig, ich behaupte das Gegenteil.


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