Es gibt immer wieder Spiele, bei denen ich mich über die Altersangabe (ab x Jahre) wundere.
Während z.B. einige Kinderspiele "ab 6 Jahren" problemlos von Kindern im Alter von 4 Jahren unter Gleichaltrigen gespielt werden können, sind es meistens die Familien-, Strategie- oder auch Quizspiele, bei denen mir schon öfters die Altersangabe als zu niedrig erschien. Da drängt sich manchmal die Annahme auf, man wolle dadurch eine breitere Zielgruppe erschließen.
So wundere ich mich, dass beispielsweise "Keltis", "Phase 10" oder das Memospiel "Donna Leon" erst ab 10 Jahren empfohlen werden, wohingegen "Dominion" die Aufschrift "ab 8 Jahren" trägt.
Für mich gibt es da 2 Ansätze:
(1) Die Altersangabe gibt an, ab welchem Alter das Spiel überhaupt MITgespielt werden sollte bzw. kann; die Hilfe von erfahrenden Spieler darf oder muss teilweise aber während des Spielens vorhanden sein.
(siehe Beispiel "Dominion" - der Spielablauf ist einigermaßen schnell verstanden; ohne die Hilfe von Erwachsenen wären die Kinder unter Gleichaltrigen im Alter von 8 Jahren aber mit den komplexen Aufschriften und damit verbundenen Verzahnungen der Aktionskarten schnell aufgeschmissen, es sei denn, sie kennen die Karten bereits auswendig. Auftretene Regelfragen können sie allein nicht lösen).
ODER:
(2) Die Altersangabe gibt an, ab welchem Alter das Spiel IN einer Altersgruppe allein unter Gleichaltrigen gespielt werden kann (zwar, je nach Lesekompetenz, evtl. mit vorangehendem Erklären; das eigentliche Spiel sollte dann jedoch bis zum Spielende ohne Hilfe absolviert werden können).
Für mich ist der zweite Ansatz der sinnvollere, auch wenn Altersangaben natürlich - je nach Interesse und Kompetenz- eh immer individuell abweichen können.
Mich würde interessieren, wie ihr solche Angaben (nicht als Fixwert, aber als Entscheidungshilfe) interpretiert. Gibt es Spiele, bei denen ihr auch die Altersangabe für falsch gewählt empfindet?
Welchen Ansatz würdet ihr favorisieren? (1) oder (2)?
Ingo
www.spielkult.de