Beitragvon Günter Cornett » 9. Mai 2010, 10:49
peer schrieb:
>
> Hi,
> GMT ist vielleicht auch ein Extrembeispiel. Nehmen wir mal
> die Übersetzungen, die ich für Japon Brand mache. Das sind
> 1-4 DIN-A-4-Seiten für Kartenspiele. Nehmen wir an, der
> "übliche" Übersetzungspreis ist 1000¤.
> Die Auflage der Kartenspiele liegen im Bereich um die 500.
> Das hieße nur die deutsche Übersetzung (die englische käme
> noch hinzu) würde den Preis des Kartenspieles um 2¤ plus
> Steuern und Händlermargin (also etwa insgesamt 3¤) steigen
> lassen. Das würde sich schlichtweg nicht lohnen und es gäbe
> keine deutsche Übersetzung.
Für den Händler. Für den Endkunden würde der Preis nochmals steigen. Und das pro übersetzte Sprache.
Denn die 500 Spiele werden ja nicht alle in Deutschland verkauft.
> Allerdings habe ich ja auch nicht englisch gelernt, um damit
> Geld zu verdienen.
>
> Wieviel Geld bekomme ich für diese Antwort? Immerhin musste
> ich ja lernen, mit dem Computer umzugehen! ;-)
Wenn man gar nicht auf das Geld achtet, wird man ausgebeutet.
Wenn man immer nur auf das Geld achtet, wird ein Teil der Gesellschaft abgehängt, nämlich die, die kein Geld haben und es auch nicht bekommen. Die die fürunter 5,-/h arbeiten müssen und dadurch anderen letztlich hohe Stundensätze ermöglichen. Das merkt man nicht, so lange es einen nicht selbst trifft.
Es gibt unterschiedliche Ökonomien, an denen wir teilhaben:
Da wo es in erster Linie um Profit geht, achte ich darauf, dass der Preis stimmt.
Im Tauschring gebe ich X Stunden und bekomme X Stunden, egal welchen materiellen Wert die geleistete Arbeit hat (Putzen, Möbel schleppen, PC-Dienstleistungen, Haare schneiden ...).
Ich leiste einiges an Arbeit vor allem aus Idealismus, sei es für Freunde, für eine Sache oder aus der Erkenntnis heraus, dass ohne Idealismus es viele gute Dinge, darunter auch viele Spiele, nicht geben würde. Ich habe auch gerade für den Verlag viele kollegiale Ratschläge und Infos von meiner 'Konkurrenz' bekommen und gebe auch vieles weiter.
Da diese Ökonomien, die auf unterschiedlichen Prinzipien basieren, nicht immer klar getrennt werden können, ist Mißbrauch möglich. Aber beschränkt auf eine dieser Ökonomien könnte ich nicht wirklich leben.
Gruß, Günter (fragt sich gerade, was seine Beiträge über den unsäglichen Verein wert sind, bzw. was er dafür verdient hätte :grin: )