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merkwürdige Preispolitik

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Stefan Glaubitz
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Re: merkwürdige Preispolitik

Beitragvon Stefan Glaubitz » 8. November 2010, 17:13

Definiere doch bitte mal "kleines Geld" bei Ghost Stories. Das wurde von Verlagsseite definitiv nicht verramscht...

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achim

Re: merkwürdige Preispolitik

Beitragvon achim » 8. November 2010, 17:33

Christof T. schrieb:
> Das scheint mir nicht ganz logisch. Wer sich jährlich nur
> wenige Spiele kauft, der muss doch garnicht so nach dem Preis
> schielen, sondern eher nach dem (Wiederspiel-)Wert für sich
> und seine Spielegruppe. Grade wenn man wenige Spiele besitzt,
> dann muss man doch beim einzelnen Spiel darauf schauen, dass
> es viel Spass macht und man ausreichend viele Partien damit
> machen kann.

Klingt logisch, deckt sich aber nicht mit meinen Beobachtungen. Je mehr Spiele jemand kauft, umso unkritischer begegnet er dem Preis. Da er sich wahrscheinlich sehr gut in diesem Markt auskennt, vergleicht er eher die Preise unterschiedlicher Anbieter, denn die Preise unterschiedlicher Spiele miteinander. Je weniger Spiele jemand kauft, umso mehr achtet er auf den Preis. Beispiel:

1. man plant ca. drei Spiele zu kauften, dafür steht ein jährliches Budget von ca. 50 Euro zur Verfügung
oder
2. es steht ein Budget von monatlich 300 Euro zur Verfügung, Anzahl der zu erwerbenden Spiele ist dabei unwichtig.



Wer nur ein einziges bestimmtes Spiel unbedingt kaufen will, achtet nicht oder kaum auf den Angebotspreis, da das Gefühl des Mangels über der Ratio steht. Dieser Fall ist aber die Ausnahme.

Die obigen Thesen gelten allgemein, beruhen auf meinen eigenen Beobachtungen und können durch Einzelfälle widerlegt werden. Erhebungen großer Verlage von Käuferverhalten können vielleicht zu anderen Ergebnissen führen, die sind mir allerdings nicht bekannt.

Gruß
Achim

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Christian Hildenbrand

Re: merkwürdige Preispolitik

Beitragvon Christian Hildenbrand » 8. November 2010, 17:42

Die Frage war neugierig gestellt, denn ich hab bislang weder Cash&Guns, noch Ghost Stories auf irgendwelchen Ramschtischen gesehen (und ich glaube von mir behaupten zu können, ein bisschen was mitzubekommen in Spieleszene und -branche). Ach ja, zu "Ramschtischen" zähle ich nicht den Kram, den Heidelberger anlässlich des 20.Geburtstag letztes Jahr in Essen gemacht hat.

Vielleicht haben wir aber auch eine unterschiedliche Ansicht von "verramschen".

Grüße
Christian

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achim

Re: merkwürdige Preispolitik

Beitragvon achim » 8. November 2010, 17:55

Stefan Glaubitz schrieb:
>
> Definiere doch bitte mal "kleines Geld" bei Ghost Stories.
> Das wurde von Verlagsseite definitiv nicht verramscht...

Ich beantworte ja gerne alle Fragen, verstehe nur nicht, was die Fragerei soll. Fakt ist, es wurden bisher Spiele von Repos verramscht, welche auch immer. Ist ja noch nichts besonderes, passiert bei anderen Verlagen auch. Ich habe für das Ghost-Stories, 10 Euro in Essen vor einigen Wochen bezahlt, das ist für mich kleines Geld. Zähle doch bitte auf, was verlagsseitig bisher verramscht wurde, vielleicht finden wir dann einen gemeinsamen Nenner. Dem Spiel "7 Wonders" habe ich gewünscht, dass ihm dieses Schicksal erspart bleibt. Ist das so schlimm? Das Spiel ist gut und bei einem vergleichweise angemessenen Preis verkauft es sich bestimmt auch gut. Die Preispolitik in Frankreich interessiert mich nur am Rande. Wer mit 60 in Rente gehen will, muss halt beizeiten sein Geld beieinander haben. :wink:

Ich, und da spreche ich jetzt nur für mich, halte die Preise von Asmodee generell für zu hoch. Das Recht eines Anbieters ist es, seine Produkte zu den Preisen anzubieten, wie er es für richtig hält und die landestypischen Gesetze zulassen, dem Kunden muss aber auch zugestanden werden, dass er damit nicht immer einverstanden ist und auf andere Anbieter ausweicht oder ganz auf diesen Konsum verzichtet.


Gruß
Achim

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Stefan Glaubitz
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Re: merkwürdige Preispolitik

Beitragvon Stefan Glaubitz » 8. November 2010, 18:03

Ich habe einfach mal nachgefragt, weil es mich interessiert hat. Wenn ich Dich stört dann frage ich nicht mehr...

Solltest Du das Ghost Stories wirklich für einen 10er erworben haben, was für mich auch kleines Geld ist, dann kann ich nur den Kopf über den Händler schütteln. Fakt bei Asmodee ist, das das Spiel nach wie vor zum regulären Preis läuft.. aber so viel zur freien Marktwirtschaft.

Alles weitere zum Thema Asmodee werde ich hier im Forum nicht beantworten, das können wir gerne mal im privaten besprechen. Ich finde das gehört nicht hier her zumal ich bei diesem Thema auch etwas befangen bin ;)

Ich danke Dir aber für die Info und Deine offene Meinung.

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tech7
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Re: merkwürdige Preispolitik

Beitragvon tech7 » 8. November 2010, 20:49

Hi,

Christof T. schrieb:

> Das scheint mir nicht ganz logisch. Wer sich jährlich nur
> wenige Spiele kauft, der muss doch garnicht so nach dem Preis
> schielen,

Prinzipiell erstmal ja.

> sondern eher nach dem (Wiederspiel-)Wert für sich
> und seine Spielegruppe. Grade wenn man wenige Spiele besitzt,
> dann muss man doch beim einzelnen Spiel darauf schauen, dass
> es viel Spass macht und man ausreichend viele Partien damit
> machen kann.

Nur gibt es ein Überangebot an guten Spielen, 7 Wonders hat den Vorteil dass der Draftmechanismus nicht so verbraucht ist, es mit 2-7 Spielern funktioniert und dass es für die 30 min sehr interessant ist. Aber in der Regel gibt es für den Mittel-Wenigspieler mehrere gute Spiele die in etwa den selben Anspruch erfüllen, da wird er einfach zu den billigeren greifen.

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Marion Menrath
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Re: merkwürdige Preispolitik

Beitragvon Marion Menrath » 8. November 2010, 22:16

Ich habe gerade heute eine Spieleliste von einem Versender bekommen, der bietet es für knapp 35 Euro an. Für diesen Preis haben wir es auch (mit Vorbestellung) in Essen bekommen. Und davon war kein einziger Euro überbezahlt. Es ist die einzige der Essen-Neuerwerbungen, die wir schon mehrfach und in verschiedener Besetzung gespielt haben, während andere neue Spiele noch gar nicht "dran" waren. Aber bald ist ja Spieletreff in Usseln. :-)

Marion

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zerics
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Re: merkwürdige Preispolitik

Beitragvon zerics » 8. November 2010, 23:06

Hi Christian,
tja dann muß ich mal korrigieren:
Cash + Guns wurde so nicht verramscht, allerdings die Erweiterungen, letztes Jahr im Heidelberger "Käfig" und dieses Jahr auf der Heidelberger Aktionsfläche.
Ich hatte es in der Hand, aber wieder zurück gelegt
Gruß
zerics

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Shari-Faye
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Re: merkwürdige Preispolitik

Beitragvon Shari-Faye » 8. November 2010, 23:27

achim schrieb:
>
> Christof T. schrieb:
...
>
> Klingt logisch, deckt sich aber nicht mit meinen
> Beobachtungen. Je mehr Spiele jemand kauft, umso unkritischer
> begegnet er dem Preis. Da er sich wahrscheinlich sehr gut in
> diesem Markt auskennt, vergleicht er eher die Preise
> unterschiedlicher Anbieter, denn die Preise unterschiedlicher
> Spiele miteinander. Je weniger Spiele jemand kauft, umso mehr
> achtet er auf den Preis.
>
> Wer nur ein einziges bestimmtes Spiel unbedingt kaufen will,
> achtet nicht oder kaum auf den Angebotspreis, da das Gefühl
> des Mangels über der Ratio steht. Dieser Fall ist aber die
> Ausnahme.
>
> Die obigen Thesen gelten allgemein, beruhen auf meinen
> eigenen Beobachtungen und können durch Einzelfälle widerlegt
> werden. Erhebungen großer Verlage von Käuferverhalten können
> vielleicht zu anderen Ergebnissen führen, die sind mir
> allerdings nicht bekannt.
>

Na, das ist doch mal eine ziemlich genaue Beschreibung meines Kaufverhaltens :grin:

Grüße (nach dem Grand Cru Spielen mit 4 Aktionen Vorgehensweise :razz:)
Shari-Faye

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Marc
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Re: merkwürdige Preispolitik

Beitragvon Marc » 9. November 2010, 14:43

Folmion schrieb:
> Eine Milchmädchenrechnung ist es eher, wenn man einen hohen
> Preis durch viel Material rechtfertigt. Mich interessiert
> doch nicht, ob ich 5 kg Material oder nur 100g bekomme.
> Wichtig ist mir, ob das Spiel Spaß macht, häufiger auf den
> Tisch kommt und einen schönes Gesamtbild auf dem Tisch
> abliefert.

Eben. Und ich gehe für mich so weit, dass ich ein Spiel, was ich habe aber häufig bei anderen spiele, als seinen Preis wert ansehe, auch wenn meines einstaubt. Ist ja egal, ob ich mein Exemplar mitbringe, oder wir das des Hausherrn spielen.

-------------------

http://www.darmstadt-spielt.de am 13. und 14. Nov. 2010

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Lorion42
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Re: merkwürdige Preispolitik

Beitragvon Lorion42 » 10. November 2010, 14:59

Ich finde die hier gezeigte Haltung kritisch. Wenn das Groß der Käufer Spiele nur noch nach Mehrwert beurteilt, wird früher oder später das Preisniveau drastisch steigen. Dadurch würden nach den Gesetzen des Marktes aber weniger Spiele verkauft werden, so dass Brettspiele langsam aus den Wohnzimmern der Welt verschwinden werden und Spielen langsam zu einer Freizeitbeschäftigung einer Elite wird. Der gewöhnliche Haushalt würde nur noch die typischen Spiele des Jahres im Schrank haben. Heutzutage haben Gelegenheitsspieler auch meist andere günstige Spiele im Regal (wie z.B. Ubongo, das bei Amazon ein Dauerseller ist oder die kleinen Amigokartenspiele).
Ich würde es begrüßen, wenn Brettspiele endlich mal günstiger werden würden und nicht teurer.

Lustig fand ich auch, dass bei Dixit 2009 alle noch gemeckert haben, dass ein Kommunikationsspiel mit 84 Karten für 30 Euro verkauft wurde. Strategiespieler sind anscheinend unkritischer als Kommunikationsspieler.

Ich warte mal lieber darauf, bis 7 Wonders Spiel des Jahres ist, dann wird man es auch für 20 Euro bekommen ;)

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Weltherrscher
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Re: merkwürdige Preispolitik

Beitragvon Weltherrscher » 10. November 2010, 15:03

Lorion42 schrieb:
>
>
> Ich würde es begrüßen, wenn Brettspiele endlich mal günstiger
> werden würden und nicht teurer.
> ....
> Lustig fand ich auch, dass bei Dixit 2009 alle noch gemeckert
> haben, dass ein Kommunikationsspiel mit 84 Karten für 30 Euro
> verkauft wurde. Strategiespieler sind anscheinend
> unkritischer als Kommunikationsspieler.
>

Ich war selbst verwundert,aber wenn man mal die Preissteigerung der letzten Jahre betrachtet, dann sind die Spiele eher billiger geworden. Viele Preise sind seit Jahren stabil, die Inflation geht aber munter weiter. :) Und bei einigen Spielen fallen die Preise sogar. Preissteigerungen sind eher moderat, über die letzten 8 Jahre so 20-25%, es gibt natürlich auch Ausnahmen.

Dixit gibts momentan bei Amazon für um die 20 Euro. :)

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peer

Re: merkwürdige Preispolitik

Beitragvon peer » 10. November 2010, 18:57

Hi,
Lorion42 schrieb:
>
> Ich finde die hier gezeigte Haltung kritisch. Wenn das Groß
> der Käufer Spiele nur noch nach Mehrwert beurteilt, wird
> früher oder später das Preisniveau drastisch steigen.

Schlimm sowas! :-)

Im ernst: Wenn jemand ein Spiel, dass aus 1 Karte besteht für 100¤ verkaufen will, muss das schon ne tolle Karte sein, unabhängig vom Spielwert.
Umgekehrt waren mir die 5¤ für Cheapass-Spiele zu teuer, wenn sie mir spielerisch nicht zusagen. Man achtet also immer auf beides. Dazwischen ist Spielraum. Und der Markt wird sich einpendeln. Wird ein Spiel überteuertz angeboten und dennoch gekauft, so war es offenbar nicht überteuert - auch wenn du (oder sonstwer) es gerne billiger gekauft hättest.
Wenn sich Spiele also nicht mehr verkaufen, weil sie zu teuer sind (und nochmal: Nirgendwo sind Spiele gemessen am Durchschnittseinkommen so günstig wie in Deutschland), dann werden sie auch wieder billiger - die Verlage werden sicherlich nicht sagen "Oh man, jetzt machen wirs erst richtig teuer!" - die kennen die Marktgesetze ja auch.

Was man nicht vergessen darf: Spiele sind teurer geworden, aber die Materialqualität ist ja enorm gestiegen. Schon vergessen, dass die Siedler für die damalige Zeit geradezu eine spektakuläre Menge an Holzmaterial hatte? Wer für günstigere Spiele einsteht, steht auch für weniger oppulenteres Material und günstige Produktionskosten (mit allen damit verbundenen Folgen ein)

ciao
peer


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