Beitragvon inmado » 15. September 2011, 10:50
Schon mal vielen Dank für Eure Antworten. Allerdings kann ich den Reiz des Spieles noch immer nicht nachvollziehen. Daß das Spiel auch oder vor allem davon lebt, daß sie Spieler sich in Ihre Rolle versetzen, ist schon klar. Aber: Geht es etwas konkreter?
Ich versuche mir vorzustellen, wie ich das Spiel spielen würde. - Und habe den zunächst Eindruck, daß ich jede Entscheidung einfach willkürlich bzw. zufällig fällen könnte und würde.
Schaue ich mir die Rollen an, so frage ich mich allerdings, ob das Spiel überhaupt funktionieren kann! Was sagt ihr zu folgendem:
Annahme: Ich spiele mit, bin kein Werwolf und habe die erste Nacht überlebt. Am darauf folgenden Tag sage melde ich mich zu Wort und schlage vor, daß das Mädchen in der kommenden Nacht nicht verstohlen blinzeln soll, sondern mit offenen Augen genau auf die Werwölfe achten soll. So kann sie die Werwölfe, die ja kommunizieren müssen, um ein Opfer zu wählen, eindeutig entlarfen. Natürlich werde Werwölfe, um ihre Identität geheim zu halten, das Mädchen töten wollen. Also wird die Hexe in der 2. Nacht ihren Heiltrank einsetzen, um Opfer zu heilen. Das wiederbelebte Mädchen kann dann berichten, wer die Werwölfe sind, womit diese praktisch schon verloren haben.
Was können die Werwölfe dagegen tun? Jeder von Ihnen könnte vorgeben, er sei das Mädchen. Wem soll die Dorgemeinschaft dann glauben? Natürlich niemandem! Warum auch. Es ist aber klar, daß jeder, der vorgibt, das Mädchen zu sein, entweder wirklich das Mädchen ist, oder aber ein Werwolf. (Beim Darlegen des Plans wird deutlich gemacht, daß kein Dorfbewohner sich als Mädchen ausgeben darf!). Jedes angebliche Mädchen kann nun die vermeintlichen Werwölfe benennen. Verdächtig sind dann genau alle vermeintlichen Mädchen, sowie die von diesen benannten angeblichen Werwölfe.
Bei einem Spiel mit zwei Werwölfen haben wir also maximal also diese beiden, sowie das Mädchen. Das richtige Mädchen wird die beiden Werwölfe benennen, die beiden Werwölfe, die nur vorgeben, das Mädchen zu sein, werden auf je zwei verschiedenen mitspieler zeigen. Damit sind es dann insgesamt maximal 3+2+2=7 Verdächtige. Unter diesen befindet sich die beiden Werwölfe.
Die Dorfbewohner können nun also jeden Tag einen der sieben auswählen und werden das Spiel sicher gewinnen.
Oder?
Und Bitte: Wenn ich ein Spiel spiele, will ich es gewinnen. Man mag beklagen, daß bei dieser Strategie "unschuldige" ausgewählt/ausgeschlossen werden. So what? Was zählt, ist es doch, zu gewinnen!
Habe ich einen Denkfehler gemacht? (Ich muß zugeben. daß ich nicht weiß, wie viele Spieler dabei sind, wenn es nur zwei Werwölfe gibt...)