Anzeige

Schlechter Verlierer?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
Benutzeravatar
Braz
Kennerspieler
Beiträge: 6431

RE: Schlechter Verlierer? Nein!

Beitragvon Braz » 17. Januar 2012, 01:34

Jost aus Soest schrieb:
> Hast du auf das falsche Posting geantwortet?

Auch wenn ich denke, dass du sehr wohl weißt was ich meine, mag ich dich nicht mit einer unbeantworteten Frage zurücklassen. Die Antwort ist "nein".

Gerade weil es mir beim Spielen um den Spaß geht (natürlich darf der sportliche Ehrgeiz nicht Außerachtgelassen werden) kann ich es nur schwer nachvollziehen, wenn jemand eine Partie "abschenkt".
...und [b]natürlich bricht man denoch in solchen Fällen (=Gegner will aufgeben) ab...das ist doch klar.
Die Frage ist nur: Habe ich große Lust mit dieser Person nochmal zu spielen? [/b] Die Antwort ist: Kommt drauf an, aber wahrscheinlich eher nicht, denn entgegen mein Gegenüber nur Spaß am Spiel zu haben scheint, wenn er am gewinnen ist, habe ich auch Spaß am Spiel, selbst wenn ich verliere. Natürlich kann ich es verstehen, wenn der Mitspieler absolut keine Chance mehr hat und das Spiel geht noch über 1h....das ist doch nicht die Frage....Was ich jedoch nicht verstehen kann ist die Tatsache, dass wenn man schon 2h spielt und das Spiel ginge nur noch eine überschaubare Zeit, dass man dann vorzeitig abbricht.
Hinzu kommt noch, dass sich manchmal das Blatt dennoch wenden kann (war beim beim Civilization passiert). Man denkt, dass man absolut keine Chance mehr hat, ändert seine Strategie und schon kann man u.U. wieder im Rennen sein...

Gruß
Braz

Benutzeravatar
Robina
Kennerspieler
Beiträge: 119

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Robina » 17. Januar 2012, 10:02

Fluxx schrieb:

> Allgemein bei Brettspielen will ich das nicht so
> allgemein sagen. Die eine Frage ist, wie lange das Spiel
> noch dauernwürde. Wenn es eh in 5 Minuten vorbei ist,
> dann kann man es auch zu End spielen. (Vorraussetzung
> ist natürlich, dass der Gewinner das Spiel nicht unnötig
> in die Länge zieht.)

Diese Voraussetzung wird leider von einigen, die ihren Sieg auskosten wollen, nicht erfüllt.

> Ansonsten denk ich auch, dass man hoffnungslose Partien
> auch aufgeben darf. Allerdings sollte man sich auch
> sicher sein,dass es wirklich hoffnungslos ist.

Wenn nur ein Funke Hoffnung besteht, kämpfe ich um den Sieg. Da käme ich gar nicht auf die Idee aufzugeben.


> Da viele hier BSW & Co erwähnen - das ist von daher noch
> was Anderes, da da auch Gewinne geloggt werden - und wenn
> mir meine Statistik wichtig ist, ist es unfair, wenn der
> Gegner einfach auscheidet, so dass die Partie nicht
> gewertet wird.(Anders ist es natürlich, wenn der Gegner
> höflich nachfragt ob es ok ist, wenn er aussteigt und
> meine Antwort auch akzeptiert.)

Hier musst du zwischen den verschiedenen Servern unterscheiden.
Auch auf isotropic,dem Dominionserver, oder auf yucata.de werden Siege geloggt. Doch dort ist das Aufgeben eine normale Option. Wenn man aufgiebt, hat man das Spiel eben verloren. Der Gegner bekommt seinen Sieg gutgeschrieben.
Hier steht das Spiel selbst im Vordergrund.

In der BSW wird in regelmäßigen Abständen immer wieder nach der Aufgeben-Funktion gefragt und diese wird immer wieder abgelehnt, da dies Manipulationen im Metaspiel und an Statistiken ermöglicht. Hier ist das Metaspiel wichtiger als das Spielen und der Spielspaß.

Benutzeravatar
Grzegorz Kobiela
Kennerspieler
Beiträge: 198

RE: Schlechter Verlierer? Nein!

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 17. Januar 2012, 12:46

Kein Wunder, dass du das so siehst, wenn du dir das Recht nimmst, zu entscheiden, wer auf welche Weise Spaß an einem Spiel hat. Woher willst du wissen, aus welchem Grund jemand keinen Spaß am Spiel mehr hat? Wieso unterstellst du einem, der abbrechen möchte, weil er keine Siegchancen mehr für sich sieht, dass er nur dann Spaß am Spiel hat, wenn er gewinnt? Kannst du etwa Gedanken lesen?

Vielleicht hat dein Gegenüber eher Spaß daran, eine neue Partie zu starten als eine sinnlose zu beenden. Wozu auch? Damit du aus Prinzip das Ende gesehen hast? Hört sich für mich leicht zwanghaft an, was ich dir nicht unterstellen möchte - es geht mich schließlich auch nichts an und interessiert mich noch weniger.

Und was kann man aus einer Partie lernen, in der einer hoffnungslos hinten liegt und es eben KEINE Möglichkeit mehr gibt aufzuholen? Nichts. Eine neue Partie zu starten ist da bei Weitem lehrreicher.


PS: Mein direkter Ton ist weder böse gemeint, noch soll er einen persönlichen Angriff darstellen. Ich rede nur ungern drumrum.

Benutzeravatar
Grzegorz Kobiela
Kennerspieler
Beiträge: 198

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 17. Januar 2012, 12:58

Ich liebe es auch, den Sieg auszukosten. Da für mich aber der Spaß aller Beteiligten an vorderster Stelle steht - und gerade im 2er gibt es da nur den Gegner und mich -, ist ein Aufgeben auf Grund 0%-iger Siegchance vollkommen OK. Schade für mich, wenn ich meinen Sieg noch auskosten könnte, aber besser als mein Gegenüber zu langweilen. Aus einer solchen Partie gibt es eh nichts mehr zu lernen.

Ein schlechter Verlierer bist du dadurch nicht.

Dennoch würde ich einigen zustimmen, dass es etwas mit dem Ton zu tun hat, wie man die Aufgabe formuliert, sowie der tatsächlichen Spielsituation. Beschriebene Fälle wie die Aufgabe auf Grund einer Minderung der eigenen Siegchancen von z. B. 50% auf 33% halte auch ich für fraglich. Nichtsdestotrotz würde ich einer Aufgabe zustimmen - nur kann mein Mitspieler nicht erwarten, dass ich in Zukunft mit ihm spielen möchte. Da sind Gustavs Worte sehr zutreffend.

Benutzeravatar
Warbear

RE: Schlechter Verlierer? Nein!

Beitragvon Warbear » 17. Januar 2012, 13:11

Grzegorz Kobiela schrieb:
>
> Und was kann man aus einer Partie lernen, in der einer
> hoffnungslos hinten liegt und es eben KEINE Möglichkeit mehr
> gibt aufzuholen? Nichts.

Unter Umständen jede Menge - kommt hauptsächlich auf das Spiel und die eigene Motivation an.

> Eine neue Partie zu starten ist da bei Weitem lehrreicher.

Über solche (falschen) Pauschalurteile kann man sich nur wundern ...

Benutzeravatar
carpet2004
Kennerspieler
Beiträge: 183

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon carpet2004 » 17. Januar 2012, 13:15

Ich denke, es kommt eher noch darauf an, wie lange die Partie noch dauern würde. Wenn ich noch über 1 Stunde "mit"spiele, ohne Motivation weil keine Siegmöglichkeit, macht das weder dem Verlierer noch dem Sieger Spaß. Ist ein Spiel aber kurz genug (ca. 30 Min.), dann kann man auch zu Ende spielen, um dem Gegner dann eine Revanche anzubieten.
Und wie schon oft gesagt: dies ist nur im 2 Personen Spiel möglich, denn sobald im Mehrpersonenspiel einer aufgibt, hat das unweigerlich Folgen für alle anderen Spieler.
Und man kann ja auch wirklich diplomatisch vorgehen und im gegenseitigen Einvernehmen eine Partie beenden. Das erhält die Motivation und auch die Spielrunde.
Wenn ich hier auf das CC Beispiel zurückkomme, so würde ich keine Partie mit diesem Mitspieler mehr spielen. Ein Anerkennen des Aufgeben gehört nämlich genauso zum guten Ton wie die Anerkennung eines Sieges!!!!!

Benutzeravatar
Braz
Kennerspieler
Beiträge: 6431

RE: Schlechter Verlierer? Nein!

Beitragvon Braz » 17. Januar 2012, 13:16

Grzegorz Kobiela schrieb:
>
> Kein Wunder, dass du das so siehst, wenn du dir das Recht
> nimmst, zu entscheiden, wer auf welche Weise Spaß an einem
> Spiel hat. Woher willst du wissen, aus welchem Grund jemand
> keinen Spaß am Spiel mehr hat? Wieso unterstellst du einem,
> der abbrechen möchte, weil er keine Siegchancen mehr für sich
> sieht, dass er nur dann Spaß am Spiel hat, wenn er gewinnt?

Naja....erstmal will ich selbst bei einem Spiel Spaß haben. Daher nehem ich mir natürlich das Recht heraus, ob ich mit einer Person nochmal spielen möchte oder nicht.

Wie ich bereits sagte: Natürlich kann jemand "abschenken". Jeder hat das Recht dazu. Nur hat jeder auch das Recht dazu mit den Personen zu spielen, mit denen er möchte und das ist jedem doch wohl selbst vorbehalten...findest du nicht?!
Irgendwie habe ich keines deiner Wörter gesagt..oder woher nimmst du die Aussage, dass ich mir das Recht herausnehme, wer bei einem Spiel Spaß zu verstehen hat und wer nicht?!

> PS: Mein direkter Ton ist weder böse gemeint, noch soll er
> einen persönlichen Angriff darstellen. Ich rede nur ungern
> drumrum.

Absolut ok ;-)

Benutzeravatar
Braz
Kennerspieler
Beiträge: 6431

Nachtrag

Beitragvon Braz » 17. Januar 2012, 13:29

ein Beispiel:

- BSW (Carcassonne): Spiel geht 15 MInuten. Nach 10 Minuten klingt sich einer aus, weil er keine Lust mehr hat
Für dich ok?! Anscheinend....für mich nicht...ich würde gerne zu Ende spielen.

- Poker: Jemand setzt nach 2/3 des Spiels 70% seines Budgets gleich ein, verliert und hat keine Lust mehr mit nur so wenig Geld herumzukrebsen.
Er will neu anfangen.....für dich ok?!

- Risiko: Jemand setzt alles auf eine Karte und sammelt 90 % seiner Armeen. Danach zieht er los und verliert. Das Spiel ist erst zu 1/3 gespielt. Es war eine Sekt oder Selters Entscheidung. Weiterspielen?!


Nochmal: Wenn man bereits 2h spielt und das Spiel würde nur noch 15 oder 20 Minuten gehen, dann kann man sich auch zusammenreißen und die Sache "normal" beenden.
Dauert ein Spiel noch weitere 2h und ich habe keine Chance mehr, dann ist ein Aufgeben natürlich ok.

Ich denke, dass du hier mir etwas unterstellen möchtest, was ich nicht gesagt habe.

Gruß
Braz

Benutzeravatar
PzVIE-spielbox
Kennerspieler
Beiträge: 957

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon PzVIE-spielbox » 17. Januar 2012, 14:00

Bei uns am Tisch wird ein multiplayer Spiel grundsätzlich fertiggespielt. Einzige Ausnahme: *alle* sind dafür das Spiel abzubrechen (aus welchen Gründen auch immer - Snow Tails hatten wir abgebrochen weil es so schlecht war, nicht weil einer chancenlos hinten lag [das war allerdings auch der Fall]).

In einer 2er Partie (meist Cosims) ist es durchaus legitim, eine Niederlage anzubieten. Wenn der Bevorteilte sie annimmt, wunderbar, auf zum nächsten Scenario; wenn nicht, wird fertiggespielt :-)

Diese Richtlinien akzeptiert jeder bei uns am Tisch. Anderenfalls wäre er bald kein Mitglied der "Knights of the IKEA Table" mehr und müsste sich eine andere Spielerunde suchen ...

Hart, aber gerecht :grin:

Benutzeravatar
Niccolo
Kennerspieler
Beiträge: 1333

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Niccolo » 17. Januar 2012, 14:56

Du hast recht, Monopoly war in der Tat unglücklich gewählt.


Auf den Punkt gebracht:

Ich spiele mit ein/zwei Kumpels regelmäßig Wargames. Manche davon dauern sehr, sehr viele Stunden und aus dem Eck kommt mein Verständnis für Abbrüche.

Und wenn:

die Situation verfahren scheint
die Situation keine interessanten Entwicklungen mehr verspricht

einigen !!! wir uns in der Regel auf ein Spielende, bevor der Turnmarker es vorgibt.


Manche Wargames lösen eine vorzeitige Unbalance über Victorybestimmungen über den Spielverlauf hin - so kann eine Partie Breakout Normandy arg kurz sein... oder aktueller bekannt: No Retreat.

Aber nicht alle.
Red Barricades (ASL) spielten wir schon 3 Tage und die Verluste der einen Seite waren nicht mehr zu kompensieren - wir wollten beide nicht weitere Tage dran hängen.



Mir fällt gerade kein Non-Wargame Spiel ein, was ähnliche Voraussetzungen erfüllt, dass sich ein Abbruch tatsächlich lohnt, weil die Restdauer den Interruptus nicht lohnt.

Vor allem spielt man das 'durchschnittliche' Eurogame nicht um die eine! Gegenpartei in die Knie zu zwingen, sondern um irgendetwas optimal auszubauen.


Nichtsdestotrotz ist es eine Zeitfaktorfrage.
Dauert es noch verhältnismäßig lange, find ich einen Abbruch nicht unanständig, wenn der *Wettbewerb* nicht mehr gegeben ist, ist es wohl weder für den Führenden, noch für den/die Zurückliegenden eine unterhaltsame Partie.

Liebe Grüße

Benutzeravatar
achim

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon achim » 17. Januar 2012, 15:26

1. Definition Schlechter Verlierer:

Ein guter Verlierer ist jemand der weint, schreit, tobt, innerlich zusammenbricht oder todtraurig bei einer Niederlage wird. Er gibt dadurch dem Sieger das Gefühl, etwas besonders durch seinen Sieg bewirkt zu haben, also ein gewonnener "Krieg" mit nachhaltiger Wirkung und totaler Vernichtung.

Ein schlechter Verlierer lässt sich die Niederlage absolut nicht anmerken, gratuliert artig und gibt dem Sieger somit dieses Gefühl der Überlegenheit nicht. :wink:

Aber Spaß beiseite:

Sobald in einer Zweierpartie ein Sieger zweifelsfrei festseht, spricht doch absolut nichts dagegen die Partie abzubrechen. Zum guten Ton gehört eigentlich, dass sowohl der führende Spieler als auch der zurückliegende Spieler eine Beendingung der Partie vorschlägt.

So richtig doof finde ich, wenn ich eine Aufgabe anbiete, mir der Sieger in spe allerdings unbedingt weismachen will, ich hätte noch Chancen auf den Spielsieg und so gut stände er gar nicht da, wie es vielleicht aussieht um dann später mit großem Abstand zu gewinnen.

Dann gibt es noch Spieler, die sind statistik-vernarrt. Die notieren alle erreichten Punkte in irgendwelche Tabellen, die sie in 40 Jahren mal ihren Enkeln zeigen möchten. Wenn man das vor einer Partie bekannt ist, dann darf man natürlich eine Partie nicht abbrechen, da man dem führenden Spieler seinen neuen Highscore nicht verderben darf.

Es gibt auch Spieler, die räumen nach Spielende ganz schnell das Brett ab, um ein Auszählen der Punkte zu umgehen. Nach dem Motto, "War doch nur ein Spiel, da brauchen wir doch keinen Endstand".

Und es gibt leider auch Spieler, denen gehörig die Lust vergeht, wenn Sie in einem Mehrpersonenspiel zurückliegen. Dies geben sie dann dauernd und lautstark kund und gehen allen anderen Mitspielern dadurch gehörig auf die Eileiter. Das sind die echten Kotzbrocken, die tatsächlich jedes Spiel kippen können. Nach Murphy laufen solche Leute regelmässig den Mitkonkurrenten im Spiel hinterher und sorgen somit für konstanten Spielverdruss. In diesem Fall, wäre es für alle das Beste, der Spieler würde von sich aus aufgeben und aus dem Spiel austeigen, bevor durch eine stundenlange Tortur die Nervenstränge der anderen Spieler malträtiert werden.

Gruß
Achim

Benutzeravatar
Warbear

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Warbear » 17. Januar 2012, 15:32

achim schrieb:
>
> 1. Definition Schlechter Verlierer:
>
> Ein guter Verlierer ist jemand der weint, schreit, tobt,
> innerlich zusammenbricht oder todtraurig bei einer Niederlage
> wird. Er gibt dadurch dem Sieger das Gefühl, etwas besonders
> durch seinen Sieg bewirkt zu haben, also ein gewonnener
> "Krieg" mit nachhaltiger Wirkung und totaler Vernichtung.
>
> Ein schlechter Verlierer lässt sich die Niederlage absolut
> nicht anmerken, gratuliert artig und gibt dem Sieger somit
> dieses Gefühl der Überlegenheit nicht. :wink:

Genau!

Deshalb macht es auch keinen Sinn, sich jemals wieder mit einem [us]schlechten[/us] Verlierer an den Spieltisch zu setzen. :-))

Benutzeravatar
Birgit
Brettspieler
Beiträge: 91

Re: Schlechter Verlierer?

Beitragvon Birgit » 17. Januar 2012, 18:02

Javan schrieb:
>
> Bei anderen Spielen wie zb Im Wandel der Zeiten das
> Brettspiel, wird in der Spielanleitung sogar das Aufgeben als
> Möglichkeit für die Spieler erwähnt.

Bei "Ruhm für Rom" auch. Dort wird es ausdrücklich als eine der möglichen Spielenden aufgelistet: "wenn alle zugunsten eines Spielers aufgeben" oder so ähnlich steht dort.

PS: ich habe im Zweierspiel auch schon den Rollentausch angeboten und dann auf der "anderen Seite" gewonnen. Nicht immer ist eine scheinbar aussichtslose Situation auch tatsächlich so. Insofern kann man die Einstellung des "Beschenkten", der das Angebot ablehnt, auch verstehen: er will es "ehrlich" gewinnen.

Benutzeravatar
Roland G. Hülsmann
Kennerspieler
Beiträge: 2598

Re: Nachtrag

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 17. Januar 2012, 22:35

Braz schrieb:

> - Risiko: Jemand setzt alles auf eine Karte und sammelt 90 %
> seiner Armeen. Danach zieht er los und verliert. Das Spiel
> ist erst zu 1/3 gespielt. Es war eine Sekt oder Selters
> Entscheidung. Weiterspielen?!

Wobei ich erwähnen möchte, dass ich eine denkwürdige RISIKO-Partie zu dritt schon mit einer einzigen Armee auf dem Spielplan gewonnen hatte!

Gruß
Roland

Benutzeravatar
Grzegorz Kobiela
Kennerspieler
Beiträge: 198

RE: Schlechter Verlierer? Nein!

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 17. Januar 2012, 23:09

"denn entgegen mein Gegenüber nur Spaß am Spiel zu haben scheint, wenn er am gewinnen ist"

Dies ist bereits eine Unterstellung. Aber ich will's nicht übertreiben. Für mich ist das Thema gegessen. Jeder sieht es sowieso, wie er will.

Benutzeravatar
Braz
Kennerspieler
Beiträge: 6431

RE: Schlechter Verlierer? Nein!

Beitragvon Braz » 17. Januar 2012, 23:14

Grzegorz Kobiela schrieb:

> Dies ist bereits eine Unterstellung. Aber ich will's nicht
> übertreiben. Für mich ist das Thema gegessen. Jeder sieht es
> sowieso, wie er will.

irgendwie interessant. Um ehrlich zu sein denke ich, dass du doch ähnliches wie ich schreibst bzw. wie eine ähnliche Meinung diesbezüglich haben....aber egal....muss man nicht verstehen...

[i]Beschriebene Fälle wie die Aufgabe auf Grund einer Minderung der eigenen Siegchancen von z. B. 50% auf 33% halte auch ich für fraglich. Nichtsdestotrotz würde ich einer Aufgabe zustimmen - [b]nur kann mein Mitspieler nicht erwarten, dass ich in Zukunft mit ihm spielen möchte.[/b][/i]


Grüße
Braz

Benutzeravatar
Grzegorz Kobiela
Kennerspieler
Beiträge: 198

Re: Nachtrag

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 17. Januar 2012, 23:19

> - BSW (Carcassonne): Spiel geht 15 MInuten. Nach 10 Minuten
> klingt sich einer aus, weil er keine Lust mehr hat
> Für dich ok?! Anscheinend....für mich nicht...ich würde gerne
> zu Ende spielen.

BSW ist ein schlechtes Beispiel. Wir reden nicht von Online-Plattformen mit Wertungssystemen. Bei der BSW wird ein Spiel nämlich nicht gewertet, das nicht zu Ende gespielt wird. Da ist es per se unhöflich ein Spiel vorzeitig abzubrechen, wenn es dem Gegenüber auf die Wertung ankommt. Da hilft nur Nachfrage, ob der Gegenspieler wert auf die Wertung legt.

Ansonsten (also, wenn es CC am Tisch wäre): Warum nicht? 5 Minuten mehr ein neues Spiel zu spielen.


> - Poker: Jemand setzt nach 2/3 des Spiels 70% seines Budgets
> gleich ein, verliert und hat keine Lust mehr mit nur so wenig
> Geld herumzukrebsen.
> Er will neu anfangen.....für dich ok?!

Bei Poker kann man grundsätzlich, wann immer man möchte, aus dem Spielgeschehen aussteigen. Einzig die aktuellen Einsätze sind verloren. Was du noch über hast, das nimmst du mit. Schon wieder ein schlechtes Beispiel.


> - Risiko: Jemand setzt alles auf eine Karte und sammelt 90 %
> seiner Armeen. Danach zieht er los und verliert. Das Spiel
> ist erst zu 1/3 gespielt. Es war eine Sekt oder Selters
> Entscheidung. Weiterspielen?!

Wir sprechen von 100%-iger Unmöglichkeit das Spiel zu gewinnen. Das hast du bei Risiko nie. Erneut schlecht gewähltes Beispiel.


> Nochmal: Wenn man bereits 2h spielt und das Spiel würde nur
> noch 15 oder 20 Minuten gehen, dann kann man sich auch
> zusammenreißen und die Sache "normal" beenden.
> Dauert ein Spiel noch weitere 2h und ich habe keine Chance
> mehr, dann ist ein Aufgeben natürlich ok.

Jede Minute, die man mit Sinnlosigkeit verbringt, ist vergeudet. Warum also 15 Minuten etwas fortführen, was keinen Zweck mehr hat außer vielleicht jemandes OCD zu befriedigen?


Whatever, muss jeder eh handhaben, wie er will. Wie gesagt, ich gehöre zu der Kategorie Leute, die gerne ihren Triumph auskosten und den der anderen lieber so schnell wie möglich passieren möchten. Wenn mich allerdings jemand bittet, ein Spiel zu unterbrechen - aus welchem Grund auch immer! -, dann tun wir es. Und garantiert hat dies keinen Einfluss darauf, ob ich mit besagter Person wieder spielen werde oder nicht. Spielen ist für mich eben kein serious business. Wo nur einer keinen Spaß hat, macht es mir keinen Spaß mehr.

Benutzeravatar
Braz
Kennerspieler
Beiträge: 6431

Re: Nachtrag

Beitragvon Braz » 17. Januar 2012, 23:22

....ich frag`jetzt nicht wie lange die Partie ging... ;-)

Benutzeravatar
Grzegorz Kobiela
Kennerspieler
Beiträge: 198

RE: Schlechter Verlierer? Nein!

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 17. Januar 2012, 23:22


> [i]Beschriebene Fälle wie die Aufgabe auf Grund einer
> Minderung der eigenen Siegchancen von z. B. 50% auf 33% halte
> auch ich für fraglich. Nichtsdestotrotz würde ich einer
> Aufgabe zustimmen - [b]nur kann mein Mitspieler nicht
> erwarten, dass ich in Zukunft mit ihm spielen möchte.[/b][/i]


Lustig, genau dazu wollte ich selber noch was nachtragen: Da mir ein Spiel keinen Spaß macht, das meinem Gegenspieler keinen Spaß macht, erspare ich besagtem Mitspieler die Not in Zukunft gegen mich zu spielen. Denn, wenn er den Spaß verliert, sobald seine Siegchancen kleiner werden, dann muss er sich andere Spielpartner suchen. Wer so auf gewinnen steht, hat mMn den Sinn des Spielens nicht verstanden. ;)

Benutzeravatar
Grzegorz Kobiela
Kennerspieler
Beiträge: 198

PS

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 17. Januar 2012, 23:25

PS: Brauchst keine weiteren Beispiele suchen, nur weil mir die wenigen von dir nicht gut genug sind. Ich weiß ja, worauf du hinaus willst. Und womöglich wird es Fälle geben, wo ich dir doch Recht geben würde. Pauschal scheinen wir verschiedener Ansicht zu sein.

Benutzeravatar
Braz
Kennerspieler
Beiträge: 6431

RE: Schlechter Verlierer? Nein!

Beitragvon Braz » 17. Januar 2012, 23:29

Grzegorz Kobiela schrieb:
> Lustig, genau dazu wollte ich selber noch was nachtragen: Da
> mir ein Spiel keinen Spaß macht, das meinem Gegenspieler
> keinen Spaß macht, erspare ich besagtem Mitspieler die Not in
> Zukunft gegen mich zu spielen. Denn, wenn er den Spaß
> verliert, sobald seine Siegchancen kleiner werden, dann muss
> er sich andere Spielpartner suchen. Wer so auf gewinnen
> steht, hat mMn den Sinn des Spielens nicht verstanden. ;)

Ja und wo schreib ich jetzt etwas anderes...?
Ok, schon spät...ich check`s nicht...auch egal.....letztendlich schreibst du mE vergleichbares wie ich...aber egal...belassen wir es dabei, ok ;-)

`nacht
Braz

Benutzeravatar
Grzegorz Kobiela
Kennerspieler
Beiträge: 198

Re: Schlechter Verlierer - Manche Spiele erlauben das explizit

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 17. Januar 2012, 23:32

> spielt jemand von Euch Skat?
> Spielt Ihr mit "Schenken"?
>
> Wer diese Regeln kennt, der Spielt das Spiel mit
> "eingebauter" Aufgabemöglichkeit!
>
> Wer's nicht kennt, das geht so:
> Die eine Partei sieht keine Siegchancen und bietet an das
> Spiel zu "Schenken". Nimmt der Gegner an ist das Spiel sofort
> zu Ende und es wird normal abgerechnet. Wird abgelehnt, so
> muss der Gegner einen der Gegner "Schneider" spielen um zu
> gewinnen - das macht dann ggf. aus einem schon verlorenen
> Spiel ein interessanteres.

Welchen Grund sollte denn jemand haben, eine Schenken abzulehnen? Schenkt eine Partei der anderen das Spiel, so verliert sie in dem Momentan alle Stiche. Das ist immer zugunsten der beschenkten Partei! Sie kann dadurch u. U. die Gegenpartei Schneider kriegen, was sie eventuell regulär nicht geschafft hätte. Wozu also diese sinnlose Zusatzregel?

Benutzeravatar
Grzegorz Kobiela
Kennerspieler
Beiträge: 198

RE: Schlechter Verlierer? Nein!

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 17. Januar 2012, 23:33

Sagen wir es so: in einigen Punkten stimmen wir überein, in anderen nicht. ;)

Benutzeravatar
Braz
Kennerspieler
Beiträge: 6431

RE: Schlechter Verlierer? Nein!

Beitragvon Braz » 17. Januar 2012, 23:42

Grzegorz Kobiela schrieb:
>
> Sagen wir es so: in einigen Punkten stimmen wir überein, in
> anderen nicht. ;)

Sieh es wie du willst ;-)

Aber in meinem Posting:
[i]"denn entgegen mein Gegenüber nur Spaß am Spiel zu haben scheint, wenn er am gewinnen ist"[/i]

kommentierst du noch mit:
[i]"Dies ist bereits eine Unterstellung. Aber ich will's nicht übertreiben."[/i]

Ein Posting weiter schreibst du aber selbst:
[i]"Denn, wenn er den Spaß verliert, sobald seine Siegchancen kleiner werden, dann muss er sich andere Spielpartner suchen. [b]Wer so auf gewinnen steht, hat mMn den Sinn des Spielens nicht verstanden[/b]"[/i]


Will sagen: Du diskutierst und argumentierst gegen meine Punkte und hast selbst ein paar Postings weiter unten vergleichbare.....

Egal....ist mir echt jetzt zu spät und eigentlich ist bereits von mir alles gesagt ;)

Lassen wir es gut sein.

Grüße
Braz

Benutzeravatar
Fluxx
Kennerspieler
Beiträge: 657

Re: Schlechter Verlierer - Manche Spiele erlauben das explizit

Beitragvon Fluxx » 17. Januar 2012, 23:54

Grzegorz Kobiela schrieb:
> Welchen Grund sollte denn jemand haben, eine Schenken
> abzulehnen? Schenkt eine Partei der anderen das Spiel, so
> verliert sie in dem Momentan alle Stiche. Das ist immer
> zugunsten der beschenkten Partei! Sie kann dadurch u. U. die
> Gegenpartei Schneider kriegen, was sie eventuell regulär
> nicht geschafft hätte. Wozu also diese sinnlose Zusatzregel?

Bin kein Skatprofi - aber soweit ich weiß ist der Deal beim schenken so: Entweder du akzeptierst unsere Aufgabe und das Spiel wird als einfach gewonnen für dich gewertet (also ohne schneider/schwarz) oder du bestehst darauf weiter zu spielen, dann wird das Spiel so gewertet als hättest du Schneider angesagt.
Man bekommt also nicht die nicht gespielten Karten geschenkt, sondern nur die Punkte für ein einfaches Spiel.


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 13 Gäste