Beitragvon Helby » 18. Januar 2012, 20:57
Volker L. schrieb:
> Helby schrieb:
> (Und übrigens hat Warbear Recht: so wie die Frage
> formuliert ist, klingt sie abwertend).
Tja so wie schwachsinnig etwa?
Auge in Auge würden wir uns wahrscheinlich normal darüber unterhalten, in einem Forum wo man sich nicht sieht ist es schwer rüberzubringen wie es gemeint ist, daher der Klammersatz.
> > Niemand wird seiner ganz ganz sicheren Punkte beraubt.
> > Der Alleinspieler bekommt seine Punkte auf jeden Fall, wenn
> > er annimmt, er kann sie aber erhöhen wenn er das Risiko
> > eingehen will, eine geschenkte Partie doch zu spielen.
>
> Der Solospieler wird gezwungen, seine "ganz ganz sicheren"
> Punkte aufs Spiel zu setzen, wenn er mehr als nur dieses
> Minimum bekommen will.
Er geht halt ein Risiko ein, kann aber mehr gewinnen, siehe eine meiner ersten Antworten.
> Beispiel:
> Solo hat Kreuz mit 2, erwartet bei realistischem
> Spielverlauf zwischen 80 und 95 Augen, hat also 36
> Punkte sicher plus die Option auf weitere 12.
> Jetzt bietet die Gegenseite Schenken an, und Solo muss
> sich entscheiden, nur die 36 zu nehmen und auf die
> potenziellen 12 zu verzichten - oder aber er geht ein
> höheres Risiko, bei dem er (wenn ich das richtig verstanden
> habe) im Gewinnfall 60 Punkte macht (mit 2 - Spiel 3 -
> Schneider 4 - angesagt 5), und wenn es schief geht 120
> miese (vorausgesetzt Ihr habt das Verdoppeln verlorener
> Spiele nicht auch durch eine Haus-Modifikation ersetzt).
Die Verdopplung trifft natürlich zu, ich rede hier von einer Variante und nicht von einem anderem Spiel.
> Bei den o.g. Erwartungszahlen (80 bis 95), also rund 1/3
> Chance den Schneider zu schaffen, wäre es hirnrissig,
> sich auf das Risiko einzulassen, also "muss" er ablehnen
> und wird somit um seine 33%-Chance auf zusätzliche 12
> Punkte gebracht.
> ==> Eine Regel, nach der ich [i]niemals[/i] spielen würde.
> Nichtmal probeweise.
Dich zwingt ja keiner, aber statistisch gehen die meisten Spiele wohl eher knapp aus, deshalb ist diese Diskussion mit jemand der diese Variante nicht spielt eigentlich sinnlos, ich probie's aber trotzdem.
> > Beispiele zum Schenken:
> >
> > Für ein Solospiel habe ich schlechte Karten und passe. Mein
> > zweiter Mitspieler der auch gepasst hat hat auch sehr
> > schlechte Karten, beide sehen keine Chance, sehen aber an
> > ihrer Kartenverteilung, dass sie eventuell Schneider bleiben,
> > also bieten sie dem Solospieler das Spiel zu schenken an,
> > damit er nur Punkte für's 'einfache' Spiel bekommt.
Und damit man schnell eine neue Runde beginnen kann, probiere es, es ist nicht so schwarz weiß wie Du es denkst.
> Hier missfällt mir schon die Motivation: Wenn beide
> Gegenspieler so schlechte Karten haben, dann sollen sie
> sich eben anstrengen, aus dem Schneider zu kommen, oder
> es mit Fassung tragen, aber nicht versuchen, glimpflicher
> davon zu kommen, indem sie durch "Tricks" den Druck
> auf den Solospieler erhöhen.
>
> > Möglichkeiten:
> >
> > - er lehnt ab denn er durfte kein Schneider ansagen,
> > weil er nur ein einfaches Spiel auf der Hand hat
>
> Das ist der einzige Fall, dem ich eine gewisse
> Berechtigung zubillige.
Na wenigstens schon mal was :-)
> Jemand, der nach dem Aufnehmen des Skats sah, dass er
> definitiv einen Stich (von ihm eine Lusche) abgeben
> und garantiert alle anderen nehmen würde, konnte
> dann durchaus "Mit 1 - Spiel 2 - Schneider 3 - angesagt 4
> - offen 5" spielen, um seine Punkte zu erhöhen.
Da könnte man als Solospieler aber auch versuchen die anderen schwarz zu spielen, denn diese Art von offen verändert genau wie die schenken Variante nur den Multiplikator.
> Oder jemand, der auf Karo ohne 2 gereizt und sich
> totgefunden hatte, hat dann eben Karo einfach - offen
> gespielt, um auf 27 zu kommen, falls ihm der Schneider
> zu unwahrscheinlich war.
Naja, und Du lehnst 'meine' Variante ab????
> 1. Bluff - vehementer Widerspruch!
> Oder genauer gesagt: Beim eigentlichen Spielverlauf ist
> Bluff OK -
Ich habe ja nicht geschrieben wann, nur dass es vorkommt.
> [b]Aber beim Reizen ist Bluffen ein absolutes No-Go![/b]
> Auch wenn ich diesen amerikanischen Ausdruck nicht mag,
> hier verwende ich ihn mal: Wer Eier in der Hose hat, der
> reizt sein Blatt aus, nicht weniger und erst Recht nicht
> höher.
Dann bist Du in der glücklichen lage gewesen ohne maurer und hochtreiber zu spielen, ich wette dass jeder der Skat spielt schon mit solchen Leuten am Tisch saß.
Meist sind es die Vorsichtigen, welche den Grand nicht sehen, gegen die man als Solospieler zu 'kämpfen' hat, da sie auch mit guten Blättern passen bzw. nicht ausreizen.
Gegen solche Leute kann man dann auch mal bluffen, wenn es wie beim schenken dann Vorteile bringt.
> Ich kannte mal einen, der hat als Hörender grundsätzlich
> eine Bietstufe unter seinem gewünschten Spiel gepasst,
> mit der Begründung, wenn der Sager und er das gleiche
> spielen wollen, dann will er lieber selbst Kontra geben
> können als gegen ein sehr starkes Blatt zu spielen.
So das war jetzt dem Überfliegen geschuldet. Ich dachte schon Du spielst mit Kontra, Re, Doppelreh, Gazelle usw. ;-)
Denn das verändert auch die Multiplikatoren ungemein und kann auch zu fieser Spielweise führen und das Spiel und die Spielweise verändern (wir spielen übrigens auch damit, außer mit Swangramsch, denn das ist dann nur Glück).
> Wie gesagt, dieses Bietverhalten fand ich schon
> greznwertig, aber absichtliches Mauern (um den Gegner
> mit einem mittelmäßigen Blatt spielen und ins offene
> Messer rennen zu lassen), oder Überreizen, um den Gegner
> zu höheren und riskanteren Ansagen zu zwingen, mag zwar
> bei Turnieren (wo es eher um den Erfolg und weniger um
> den Spaß am (fairen!) Spiel geht) ein probates Mittel
> sein, wäre in Freizeitrunden aber sowas von daneben,
> dass ich einen Maurer wahrscheinlich ein paarmal mit
> Worten von zunehmeder Schärfe zurechtweisen würde (vor
> allem, wenn ich mitkriege, dass da Berechnung dahinter
> steckt und nicht einfach nur eine zu ängstliche
> Spielweise),
Tja aber so ist Skat, nur weil welche mit Berechnung spielen sie gleich zurecht weisen wollen, dann bleibt ja kaum ein Spiel für Dich zum spielen über, wenn man nicht durch Berechnung Vorteile herausholen kann.
aber wenn jemand, der hoch mitgereizt hatte,
> mir nach der Partie auf Nachfrage, was um alles in der
> Welt er mit diesem Blatt und diesem Gebot denn hätte
> spielen wollen, keine befriedigende Antwort geben könnte
> (und ein "ich wollte gar nicht spielen, ich wollte Dich
> nur hochtreiben, wenn Du gepasst hättest, wäre ich
> angeschmiert gewesen", wäre in diesem Sinn zwar eine
> eindeutige, aber keine befriedigende Antwort), dann würde
> ich mit der betreffenden Person nicht mehr weiterspielen -
Tja aber auch so ist Skat, hätte er das Spiel bekommen, hätte er dann auch gleich die Quittung bekommen in Form von doppelten Minuspunkten, das ist ja mit der Zweck des Verdoppelns.
Deshalb sollte man Skat auch immer um etwas Geld oder auf Turnieren spielen, einfach so Punkte aufschreiben bringt nichts - das ist meine ganz persönliche Meinung.
Hier wird immer so viel geredet, dann würde ich mit dieser Person nicht mehr spielen, am Tisch sieht es dann wohl aber anders aus, oder habt ihr (ich habe diesen Spruch schon unzählige Male von verschiedenen Leuten gelesen) alle immer so viele Mitspieler?
> Gruß, Volker
Gruß Helby