Beitragvon Braz » 12. Juni 2012, 00:41
Stubenrami schrieb:
> Denn meinem Eindruck nach schwindet der Keis der Brettspieler
> zunehmend, wegen fehlendem Nachwuchs. Dieser verliert sich
> vor allem an die Computerspiele.
Ich denke nicht, dass das so ist: Jedes Jahr kommen immer mehr Leute nach Essen. Gerade der Brettspielmarkt boomt doch und das obwohl es den PC schon seit geraumer Zeit gibt.
Ich habe mit dem C64 angefangen und an diesem natürlich neben Basic und Maschinensprache auch Spiele gespielt....dennoch haben mich schon immer die Brettspiele fasziniert. Das hat nicht nur mit der Haptik zu tun, sondern auch mit dem geselligen Beisammensein und dem gemeinschaftlichen Wettkampf an einem Thema.
Deswegen glaube ich, dass
> Ravensburger den Zahn der Zeit richtig erkennt und wie man
> sieht nach Wer war´s mit einem weiteren
> Computerbrettspiel erfolreich ist.
>
> Ich bin überzeugter Brettspieler ! Allerdings meine ich dass
> der Brettspielcharakter nicht verloren ginge, wenn zu
> berechnende Faktoren oder zufällige Aktionen wie Karten
> nachziehen oder Würfeln bzw. Ablesen von Tabellen und weitere
> Dinge die nicht von Entscheidungen der Spieler beinflusst
> werden,vom Computer übernommen werden.
Klingt durchaus reizvoll. Es gibt einige Dinge, die mE nur schwer im Brettspiebereich umsetzbar sind. Beim M.U.L.E, einem rel. bekannten C64-Wirtschaftsspiel, hatte mich vor allem der Bietmechanismus gereizt und das man durchaus reaktionsschnell sein musste, wenn man ein Angebot in die Höhe treiben wollte und der Höchstbietende dann "den Rückwärtsgang" einlegte, um das Höchstgebot einem dann abzutreten. So etwas ist mE nicht oder nur sehr schwer innerhalb eines Brettspiels umsetzbar. Gerade das Bieten war aber eine Hauptkomponente des Spiels.
Kurzum: Eine Mischung kann (muss aber nicht) durchaus reizvoll sein -> Vielleicht der strategische Aufbau auf einem Spielbrett und der Bietmechanismus dann vom Computer gesteuert....
> Gerade der Fantasy Bereich könnte davon provitieren. Dann
> könnten wahrscheinlich sogar Brettspiele wie Magic Realm
> (siehe Bericht aktuelle Spielbox)vielleicht wieder auf den
> Markt kommen.
Also gerade im Fantasy Bereich haben wir doch mit einem Mage Knight ein top Beispiel, dass man nicht unbedingt einen Computer als Hilfe zum Spiel braucht....und gehen wir noch weiter und denken an die klassischen Rollenspiele wie Midgard oder D&D...dann vermisse ich den PC erst recht nicht.
> P.S. Nach anfänglicher Skepsis macht auch Die Insel in der
> Familie und im Spielekreis Spaß
Ja, auch die Yvio hatte mit "Freibeuter der Karibik" u.a. tolle Computer-Brett-Spiele auf den Markt gebracht....leider -für meinen Geschmack- zu teuer: Konsole 70 Euro und Brettspiel nochmal 50 Euro ...das ist schon eine stattliche Summe.
Worin ich Potential beim Thema Computer-Brettspiel sehen würde wäre auch die Sache mit einer spielerischen Einleitung. Freibeuter der Karibik war sehr einfach zu erlernen, da der Computer einen "bei der Hand genommen" hat. Für viele Jugendliche, die ich kenne, ist eine lange Einleitung ein Horror. Gerade PC-Spiele sind da ein Beispiel, wie man mit minimaler Einleitung einfach mal drauflos spielen kann. Dies geht natürlich bei einem Brettspiel nicht, aber der Computer könnte da eine Hilfestellung sein (so auch wie bei deinem Beispiel mit "Die Insel").
Ganz generell finde ich aber PC-Spiele und Brettspiele zwei voneinander getrennte Bereiche mit einer gemeinsamen Schnittmenge. Zum einen gibt`s eben die PC Spiele, bei denen man alleine vor dem Monitor sitzt und einfach drauflosspielen möchte und zum anderen die Brettspiele, bei denen man am liebsten in geselliger Runde an einem Thema sich "verbeißt". Die Schnittmenge wären dann für mich Spiele wie die Yvio-Spiele oder Die Insel, King Arthur, der schwarze Turm, Electronic Detective usw...
Für mich sind PC-Spiele und Brettspiele einfach 2 mehr oder weniger getrennte Bereiche im Spielemarkt.
Ich würde daher nicht sagen, dass es immer mehr PC-Spieler und folglich deswegen weniger Brettspieler gibt.
Kann es aber natürlich nicht belegen...ist ein subjektives Empfinden -> immerhin gibt es doch jedes Jahr immer mehr "Essenverrückte" ;-)
Gruß
Braz