Beitragvon Fluxx » 20. Juli 2013, 00:40
Da hier ja rege Diskussion und Interesse an dem Spiel herrscht, füge ich noch mal einen weiteren Spielbericht hinzu. Wir haben heute zu viert 2 Partien Steam Noir gespielt.
1. Partie: Nach dem 1. Monat lag ich so weit hinter dne führenden Parteien zurück, dass ich keine Chance mehr gesehen abe. Ich habe also von da an versucht konsequent auf den Sieg des Kaisers zu spielen. Das Erstaunliche/Erschreckende war, dass obwohl ich erst in Monat 2 damit begonnen habe und ich als einziger die Taktik verfolgt habe, war ich erfolgreich. Gegen Ende gab es noch ein Aufbäumen der Gegner, die mir noch Punkte reingewürgt haben, so dass meine Partei auf den vorletzten Platz vorgerückt ist. Das war aber egal, da aus dem Spielverlauf schon recht offenschtlich war, dass die letzte Partei die nicht vergebene war. Ergebnis klarer Sieg für den Kaiser und damit auch für mich.
(Ich muss aber dabei sagen, dass viele Siege des Kaisers knapp oder sogar geteilte Siege waren und meine Mitspieler wenig zusammengespielt haben. Oft hat jeder als erste Karte eine Fraktion gespielt und dann einfach mit Karte 2 und 3 die gleiche Fraktion nachgelegt - hätten die da öfter an einem Strang gezogen hätte ich alleine keine Chance mit der späten Kaiser-Strategie gehabt.)
2. Partie: Aus meiner Perspektive genau entgegengesetzt. Meine Partei war von Woche 1 an in Führung und hat diese auch nie verloren. Leider habe ich zu spät (gar nicht) geschnallt, dass zwei Spieler beide die Strategie verfolgt haben mich zu pushen um dann als zweiter zu profitieren, wenn ich übers Ziel hinausschieße. Einer davon hatte damit auch Erfolg. Endstand war in etwa: Ich 52: Pkt, Kaiser: 37, Spieler2: 27, Spieler3: 25, Spieler4: 10 (So ungefähr!)
Erster Eindruck: Scheint ein interessantes Spiel zu sein und ich möchte es auch noch mal spielen, aber richtig begeistert bin ich noch nicht.
Kommentar zu ein paar bisher genannten Kritikpunkten:
Kaiser-Strategie zu dominant: Kann ich wenig zu sagen, da bei uns keiner von Woche 1 an auf den Kaiser gegangen ist. Wir haben in der zweiten Partie auch darauf geachtet keine Partei ganz zurückzulassen, damit niemand zu sehr denkt er hätte sonst keine Siegchancen. (Ich erinnere mich an einen Zwischentand, mit einer Pertei bei 15Pkt, Kaiser bei 11 oder 12 und alle anderen Parteien bei 8pkt).
Ich kann mir gut vorstellen, dass das Spiel kaputt geht, wenn alle von Anfang an auf den Kaiser gehen. Wobei ich das auch nicht machen würde - wenn mehrere Leute auf den Kaiser spielen wird das Spiel schwer steuerbar und sehr zufällig. Da setze ich lieber auf eine Siegstrategie, bei der ich durch cleveres Spiel meine Chancen deutlich verbessern kann.
Ich weiß nicht wie man das beheben kann - evtl bekommt der Kaiser in Woche 1 den Wert 0 (er nimmt die Rebellen nicht ernst und ist überhaupt nicht darauf vorbereitet), das steigert die Chance, dass der Kaiser da verliert, dadurch bekommt schon mal ein Spieler Punkte und sollte sich überlegen ob es nicht geschickter ist auf Sieg zu spielen.
Vielleicht braucht es auch asymmetrische Startsituationen.
Ich stimme Peer auf jeden fall zu, dass es für die erste Partie nett gewesen wäre einen Einstieg zu haben, der einen Spielstand am Ende von Runde 1 entspricht. Den könnte man ja so konzipieren, dass es nur für genau eine Fraktion sinnvoll ist den Kaiser zu unterstützen. Das hätte vielleicht bei einigen Spielern ein all zu negatives erstes Spielerlebnis vermieden.
Verquere Siegbedingungen:
Ich bin mir unsicher, was ich von der 'bei genug Vorsprung gewinnt der zweite'-Regel halte soll. Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass ich deswegen die zweite Partie verloren habe. Im Gegenteil ich fand das von den Mitspielern gut gespielt und gönne es dem Sieger. Aber wenn ich etwas früher gemerkt hätte, was die vorhaben, hätte ich mich am Ende etwas mehr zurückgehalten, was wahrscheinlich zu weniger Punkten bei mir und mehr beim Kaiser geführt hätte, was wiederum bedeutet hätte, dass der Kaiser gewonnen hätte. Diese Vorsprungsregel sorgt also dafür, dass die Kaiser-Strategie noch stärker wird.
Das waren erst mal meine ersten Erfahrungen. Ich hoffe das Spiel bald noch mal auf den Tisch zu bekommen. Allerdings hat ein Spieler schon deutliche Unlust signalisiert...
eine Regelfrage noch:
Wenn man eine Unterstützungskarte aufdeckt, muss man dan quasi beim aufdecken zeitgleich zuordnen, welcher Charakter unterstützt wird (so haben wir es gespielt) oder darf ich mir erst in Ruhe angucken, was die anderen Spieler aufdecken?