Beitragvon Günter Cornett » 13. Februar 2004, 22:15
Heinrich Glumpler schrieb:
> Hi,
>
> ich ziehe es vor, einem Verlag ein Spiel exklusiv anzubieten und such' mir dazu
> prinzipiell den Verlag raus, in dessen Programm mein Spiel am besten passt.
hallo Heinrich,
ja, wenn das immer so einfach wäre ;-)
> Es ist schwer, hier von Erfahrungen mit einem "Verlag" zu
> sprechen - letztendlich sind es immer Einzelpersonen.
Wie wahr!
Der eine Redakteur kündigt an, einen Vertrag abzuschicken, weil das Spiel in einem halben Jahr erscheinen soll. Der andere Rdakteur des gleichen Teams bittet ein paar Monate später um einen weiteren Prototypen, weil sie ja immer noch am Überlegen seien, ob sie das Spiel überhaupt herausbringen ...
... was dann später als 'Meinungsvielfalt' in der Redaktion bezeichnet wird.
> Wir (Erlkoenig) haben z.B. mit unseren *Ansprechpartnern* bei
> Kosmos - im Gegensatz zu Guenter (Cornett) - sehr gute
> Erfahrungen gemacht.
>
> Am besten macht man tatsaechlich seine eigenen Erfahrungen.
Darum kommt man wohl nicht herum. Und natürlich: Es macht auch nicht jeder mit den selben Leuten die gleichen Erfahrungen. Dennoch kann ein Erfahrungsaustausch unter Autoren helfen, bestimmte Erfahrungen zu vermeiden, bzw. zu klären inwiefern ein bestimmtes Verhalten typisch ist.
Schließlich muss nicht jede Erfahrung von jedem gemacht werden.
'Jeder für sich' bedeutet letztlich, dass man sich als Autor den Verantwortlichen im Verlag ausliefert.
Wartezeiten und Exklusivität hängen für mich eng zusammen. Ein Spiel einem Verlag für drei oder vier Monate exklusv zu geben, tut niemanden weh. Bei zehn Monaten und bspw. drei Absagen vergeudet man Jahre, wenn man es den Verlagen nur nacheinander zur Verfügung stellt. Denn ob das Spiel zu dem Verlag passt, entscheidet letzten Endes nicht der Autor, auch wenn er sich den verlag noch so sorgfältig ausgeguckt hat.
Einem professionellem Redakteur sollte schon möglich sein, in ein paar Monaten zu erkennen, ob er starkes Interesse an einem Spiel hat und bereit ist einen Optionsvertrag zu unterschreiben oder das Interesse eben nicht so stark ist. Dann sollte er dem Autoren aber auch nicht durch ungerechtfertigte Exklusivitätsansprüche die Möglichkeit verbauen, einen anderen Verlag zu finden.
Gruß, Günter