Beitragvon Christian Matzerath » 5. Mai 2004, 08:26
Hallo Roland,
RoGo schrieb:
>
> Hallo Christian,
> das CE Zeichen kann man auch einfach so drauf machen, muss
> dann aber dafür geradestehen, dass es auch ok ist.
Du hast Recht, kann man, aber man kann dann auch einfach so Schadenersatz zahlen, wenn trotzdem was mit dem Spielzeug passiert und aufgeregte Eltern dich haftbar machen.
> Wir haben uns von Ludofact einfach garantieren lassen, dass
> alle Materialien dem benötigten Standard entsprechen und
> fertig.
Nein, die Hersteller der Materialien werden jede Verantwortung in einem Fall zu Recht ablehnen, weil der Unfall mit deinem Spiel passiert ist, und nur indirekt mit den Materialien. Als Produzent des Spiels bist du verantwortlich. Das ist meiner Meinung nach auch vernünftig so, denn sonst würde kein Materialhersteller mehr mit ruhigem Gewissen schlafen können.
> Gebrauchsmuster für einen Rosenkranz am Fenster halte ich
> genauso für überflüssig.
Möglich, aber die 40,- Euro jucken mich nicht.
> Das Spiel an sich ist natürlich uralt, was aber nicht
> schlecht sein muss - siehe Werwölfe und co.
Stimmt, aber das sind natürlich viele Grundideen von Spielen. Das Neue ist hier die Materialisierung des Spiels als Turm mit verschiebbaren Klötzen, die hängen bleiben ohne runterzufallen.
Wenn du schon
> eine Bezugsquelle und einen Preis angeben würdest, hätte ich
> glatt eins bestellt.
Oh, danke! In zwei Wochen werde ich einen richtigen Internetshop haben.
Aber du kannst über meine Adresse (Email) schon jetzt eines bestellen (Set mit zwei Türmen 7,90 Euro). Allerdings kommen die Verpackungen auch erst in zwei Wochen.
> Das Problem ist sicher der Vertriebsweg.
Ja, da hast du Recht. Mir wäre ein Platz im Sortiment von haba auch lieber, aber wie gesagt, die Ausbeutung.
> Nehmen wir Vedes: Wo würde es platziert? Wahrscheinlich bei
> den Holzgimmicks in der Vorschulabteilung oder im
> Grabbelregal neben der Kasse.
Wenn die Spielewarenhändler klug sind, platzieren sie es als "Special" für die Urlaubssaison und neben die Kiste mit den Bandolos und anderen Reisespielen
Wie man dahin kommt mit einem
> Einzelprodukt ohne Merchandising-Appeal, habe ich nicht die
> geringste Idee.
Ich habe eine PR-Agentur im Rücken, die haben eine Idee ;-) Im Ernst: Ich bin mir bewusst, dass das nicht einfach wird, aber ich gehe davon aus, dass die wenigen Konkurrenten im Spielebereich "Reisespiel" und der vergleichsweise geringe Preis für ein Holzspiel für sich selber werben.
Außerdem ist für dieses Spiel der Spielehandel nur ein Absatzmarkt. Es gibt noch andere Märkte, die ich mit dem Spiel erreichen kann.
> Nehmen wir typische Internetspieleversender, die z.B. uns
> viel helfen, habe ich in dieser Sparte bei Ihnen noch nichts
> gefunden, bzw. noch nie gesucht.
Das verstehe ich nicht, erklärst du mir das genauer?
> Ich wünsch dir alles gute mit deinem Spiel, aber wie willst
> du an die Kunden kommen?
Wie man das halt so macht mit einem neuen Produkt: dafür werben, die großen Verteiler suchen und überzeugen und sich nicht mit den Gegebenheiten des Marktes abfinden bzw. neue Wege im Markt finden.
Ich bin überzeugt, dass ich ein Produkt habe, das zwar nicht das Spiel der Spiele ist, weil es da weit lustigere, interessantere etc. Spiele gibt, dass aber einzigartig ist, weil es die Lösung eines Problems verspricht: Autofahren ist langweilig, weil man nichts spielen kann - und das weitestgehend als einziger.
Ich kenne jedenfalls sonst kein Reisespiel fürs Auto, das Kindern die Autofahrt kurzweilig macht UND das Problem der Reisekrankheit umgeht.
Danke für deine konstruktiven Gedanken, Christian
> Viele Grüße
> Roland