Beitragvon Thorsten Henke » 19. Juli 2005, 23:53 
			
			
			
			Bis hierher schon mal vielen Dank! Eure Antworten haben mir ein ganzes Stück weiter geholfen.
Auf das flexible Spielbrett von SvC war ich kurz nach meinem Eröffnungsposting selber gekommen, war aber nicht schnell genug - das macht den Mechanismus allerdings nicht schlechter, und den Tipp erst Recht nicht!
Das verdeckte Ziehen von Kugeln u.ä. fand ich witzig, da mein erstes Spiel eigentlich genau darauf beruhte... schon komisch, was man so alles vergisst.
Computer mögen ihre Berechtigung auch in der Spielewelt haben, meins sind sie (bisher) nicht.
Das zufällige Aufdecken von Plättchen u.ä. entspricht letztlich dem Ziehen von Dingen aus Säckchen - es fehlt halt nur der Sack.
Den Faktor Mensch durfte ich selber kennen lernen: es gibt Leute, mit denen kann man einfach nicht Tabu spielen, weil sie immer die Karten bekommen, von denen sie nicht die geringste Ahnung haben... Meine Anmerkung zu Schiedsrichtern ging ein bisschen in diese Richtung. Und natürlich ist der Faktor Mensch in jedem Spiel unberechenbar (oder zumindest wankelmütig) - ein Spiel, das mit dieser Gruppe hervorragend funktioniert, kann in einer anderen Zusammensetzung völlig floppen. Welchen Einfluss das auf Glück und Zufall hat, möge jeder selbst entscheiden.
Komisch fand ich auch die Anmerkung zu Mikado, da ich mein Spiel gerne selber als eine Mischung aus Mikado und Monopoly bezeichne. Vielleicht kommt dies meiner Idee noch am nächsten (und sollte mir insofern zu denken geben! Gibt es andere Spiele mit Mikado-Elementen???).
Dass sich letztlich alles auf allem abbilden lässt, ist sicher richtig. Aber das beantwortet nicht etwa meine Frage nach verschiedenen Glückselementen, sondern füttert sie nur weiter. Wenn ich alles auf allem abbilden kann, reduziert sich dann das Abbildende  nicht wieder auf Würfel und Karten (je nach Anzahl der abzubildenden Faktoren und je nach Unwucht der Würfel)?
Gibt es - anders gefragt - etwas, das noch nicht auf Würfeln und Karten abgebildet ist? (Wieviele wievielseitige Würfel bräuchte man, um Mikado zu simulieren?)
Russisches Roulette empfinde ich übrigens gar nicht als schlechtes Beispiel. Sofern man annimmt, dass es sich um ein Spiel handelt (was es natürlich nicht ist!!!), verdeutlicht es zumindest, dass ich keine Würfel oder Karten brauchen muss, um zu gewinnen. (Kann man sich mit Würfeln und Karten selbst zu Tode schmeissen?) - Nein! Natürlich ist Russisch Roulette kein echtes Beispiel für Glücks- und Zufallselemente in Spielen - ich möchte Siegfried hier nicht falsch verstanden wissen! (Kids! Don't try this at home!)
Aaaaaaaaaaaaaaber: Das Beispiel macht deutlich, dass man Mechanismen finden KÖNNTE, die jenseits der ausgelatschten Pfade von Würfel, Karte, Verdeckt Ziehen liegen. Denn es WÄRE möglich, dies nicht mit Würfeln (sechs Patronenkammern - W6 bietet sich an) sondern mit Spuckekugel-gefüllten Strohhalmen nach zu "spielen". Ob das einer haben will, steht auf einem anderen Blatt.
Ist dies vielleicht ein Lösungsansatz: Mikado wird nicht simuliert - es wird gespielt. Die Simulation wäre schwieriger als das eigentliche Spiel. Für Russisch Roulette gilt das so nicht.
Meine umformulierte Frage also: Kennt Ihr bereits umgesetzte Mechanismen, in denen Glückselemente nicht abstrakt auf Karten oder Würfeln abgebildet werden, sondern per se / as such / als solche erlebt werden können?
Ach so: Meine Idee wurde noch nicht genannt...
Gruss von Thorsten (der ein gar nicht mal sooo schlechtes Gefühl hat)