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Recherche vor dem Prototyp

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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Jürgen aus dem Harz

Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Jürgen aus dem Harz » 26. Juli 2005, 20:36

Hallo Leute!

Ich habe da eine Spieleidee, und vor dem Entwickeln steht praktisch eine Recherche, ob es ein solches Spiel oder das Spieleprinzip schon gibt.
Wie macht Ihr das?
Aus der Erfahrung heraus ist doch sicher unvollständig und im Internet alle Titel durchstöbern sehr mühsam?

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Bernd Eisen

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Bernd Eisen » 26. Juli 2005, 22:27

Hi Jürgen!

Ich recherchiere eher was das Thema und Hintergrund angeht...
Wie ich Plättchen, Häuser, Personen usw. benenne um historisch nicht so sehr einen Bock zu schießen.

Was Mechanismen angeht, so entwickle ich aus dem Bauch heraus.
Wenn etwas Spaß macht und ich glaube den Mechanismus bzw. die Zusammensetzung noch nicht zu kennen tu ichs einfach.

Es ist natürlich hilfreich vieeeeeeele Spiele zu kennen.

Recherchieren was Spielekritiken usw. angeht ist meines Erachtens nicht so Früchtetragend, da vieles in einer Rezi nicht so rüberkommt als wenn man das Spiel selbst spielt.... und wo willst du anfangen und wo aufhören? Es gibt tausende Spiele :-)

Grüße
Bernd

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Gerd Fenchel

Deutsches Spielearchiv

Beitragvon Gerd Fenchel » 27. Juli 2005, 09:40

Hallo Jürgen,

habe auch mal eine Idee von einem Spiel gehabt, von dem ich nicht wusste ob es so was schon gibt. (Da es einen ganz simplen Mechanismus hatte). Ich hab dann mal jemand vom Deutschen Spielarchiv in Marburg gefragt. Da hab ich dann schnell Antwort bekommen, das es sowas noch nicht gibt. Leider hatte ich aber noch keine Zeit das Spiel bisher um zu setzen.Vielleicht ist es für Dich auch am einfachsten beim Deutschen Spielearchiv nachfragen.

Gruß

Gerd

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Matthias Prinz

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Matthias Prinz » 27. Juli 2005, 11:14

Hallo Jürgen,

wenn du wie ich ein Spiel in vielen Fällen auf einem bestimmten Thema aufbaust und vor deinen Bemühungen erst mal überprüfen willst, was es zu dem Thema überhaupt schon für Spiele gibt (wenn überhaupt), dann lohnt ein schneller Blick auf

www.boardgamegeek.com
www.luding.org

Dort findest du äußerst umfangreiche Suchfunktionen, bei denen du mit Sicherheit fündig wirst.

Viel Spaß

- Matthias

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Carsten Wesel | FAIRspielt.de

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 27. Juli 2005, 13:14

Matthias Prinz schrieb:
>
> Hallo Jürgen,
>
> wenn du wie ich ein Spiel in vielen Fällen auf einem
> bestimmten Thema aufbaust und vor deinen Bemühungen erst mal
> überprüfen willst

Aber es geht doch nicht um das Thema, das ist doch zweitrangig.
Ob ein Thema schon mal dran war oder durchaus noch ein paar Umsetzungen vertragen kann, steht doch auf einem ganz anderen Blatt.

Der Mechanismus ist es, der das Spiel macht und den - denke ich - kann man nicht recherchieren, außer bei Personen, die viiiiiiel Spiele kennen.

Gruß Carsten (kennt bestimmt nie genug Spiele um diese Frage zu beantworten)

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Andrea Meyer

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Andrea Meyer » 27. Juli 2005, 14:02

Carsten Wesel | FAIRspielt.de schrieb:
>
> Aber es geht doch nicht um das Thema, das ist doch zweitrangig.
[...]
> Der Mechanismus ist es, der das Spiel macht und den - denke
> ich - kann man nicht recherchieren, außer bei Personen, die
> viiiiiiel Spiele kennen.

Ich finde es sinnvoll, Mechanismus und Thema zu recherchieren. Für den Mechanismus helfen Spielearchiv und Spielesammler weiter und natürlich spielen, spielen, spielen. Und wenn es was (nahezu) identisches gibt, würde ich die Finger davon lassen.

Da wir alle zusammen aber sehr selten wirklich einen neuen Mechanismus erfinden, sondern eher Bausteine bekannter Mechanismen mehr oder minder kunstvoll neu zusammensetzen (und die Etablierten unter uns zitieren sich dabei gerne selbst), ist es schwer, wirklich innovative Spiele zu machen, ohne auf das Thema zu gucken.

Ein lebendiges, nicht rein mathematisches Spiel lebt immer auch davon, dass
Thema und Mechanismen gut verknüpft sind. Je besser da gelingt, umso größer wird die Zielgruppe des Spiels, und umso eher ist die Spielregel allgemein verständlich (denn die Spieler können an Alltagserfahrungen anknüpfen und brauchen kein Spezialwissen).

Für die Themenrecherche nutze ich in der Regel das Internet (wikis und Online-Lexika für den Anfang, spezialisierte Seiten für spätere Detailrecherchen), und Fachbücher, aber auch Romane. Wenn ich also ein Spiel z.B. im alten Rom machen wollte, würden Fachbücher, Homepages, aber auch Asterix Recherchegrundlagen sein. Für das Spiel "Whisky in the Jar", das ich bei Gathering of Friends vorgestellt habe, habe ich z.B. diverse Abhandlungen über Whisky gelesen.

Gruß
Andrea

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Siegfried Kurz

Fragen!

Beitragvon Siegfried Kurz » 27. Juli 2005, 14:55

Wenn ich mir bei einem Mechanismus nicht sicher bin, erzähle ich ihn den Profispielern in meinem Freundeskreis. Dann gehen sie in eines der zugestopften Zimmer und kommen mit den Schachteln zurück, bei denen sie nicht sicher sind, ob das nicht so etwas ähnliches ist. Wirklich kritisch wird es, wenn sie sofort aufspringen und rufen "Aber das ist doch XYZ aus dem Jahre 19xx!".

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Matthias Prinz

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Matthias Prinz » 27. Juli 2005, 23:09

Hallo Carsten,

Carsten Wesel | FAIRspielt.de schrieb:
> Aber es geht doch nicht um das Thema, das ist doch zweitrangig.
> Ob ein Thema schon mal dran war oder durchaus noch ein paar
> Umsetzungen vertragen kann, steht doch auf einem ganz anderen
> Blatt.

Nunja, das mag vielleicht deine Meinung sein. Ich möchte aber gerne eine neue Richtung einschlagen.
Für mich ist nun mal das Thema eines Spiels das Entscheidende. Für mich spielt Atmosphäre eine größere Rolle als ein ausgefuchster Mechanismus.
Das mag Geschmackssache, aber doch wohl erlaubt sein?!

So wie ich Jürgens Posting verstanden habe, sucht er lediglich nach Spielen, die es zu einem bestimmten Thema schon gibt.
Die findet er nunmal über die genannten URLs.

> Der Mechanismus ist es, der das Spiel macht und den - denke
> ich - kann man nicht recherchieren, außer bei Personen, die
> viiiiiiel Spiele kennen.

Da bin ich leider nicht deiner Meinung. Für mich zählt beim Spielen einfach der Spass und die Atmosphäre. Das Spiel kann den perfektesten Mechanismus haben...solange es mir keinen Spaß macht, landet es im Schrank.
Ich baue ein Spiel nunmal auf der Atmosphäre auf, was ist denn falsch daran?

> Gruß Carsten (kennt bestimmt nie genug Spiele um diese Frage
> zu beantworten)

Gruß Matthias (folgt einfach seinem eigenen Gefühl, ganz egal welche Spiele es schon gibt)

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Carsten Wesel

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Carsten Wesel » 28. Juli 2005, 00:13

Matthias Prinz schrieb:
>
> Nunja, das mag vielleicht deine Meinung sein.

Nicht nur [i]vielleicht[/i] ;-)


> Für mich ist nun mal das Thema eines Spiels das
> Entscheidende. Für mich spielt Atmosphäre eine größere Rolle
> als ein ausgefuchster Mechanismus.

Wenn Mädn im Mittelalter spielen würde, wäre es dann besser?


> So wie ich Jürgens Posting verstanden habe, sucht er
> lediglich nach Spielen, die es zu einem bestimmten Thema
> schon gibt.
> Die findet er nunmal über die genannten URLs.

So hatte [b]ich[/b] das Posting nicht verstanden.


> > Der Mechanismus ist es, der das Spiel macht und den - denke
> > ich - kann man nicht recherchieren, außer bei Personen, die
> > viiiiiiel Spiele kennen.
>
> Da bin ich leider nicht deiner Meinung. Für mich zählt beim
> Spielen einfach der Spass und die Atmosphäre. Das Spiel kann
> den perfektesten Mechanismus haben...solange es mir keinen
> Spaß macht, landet es im Schrank.

Meine beiden Gegensätze waren Mechanismus und Thema. Aus diesen beiden heraus kann man IMO besser nach Thema suchen, als nach Mechanismus.


> Ich baue ein Spiel nunmal auf der Atmosphäre auf, was ist
> denn falsch daran?

Daran ist nichts falsch, nur [i]Atmospäre[/i] hatte ich in meinen Betrachtungen nicht drin, sondern die Entscheidung zwischen - ich wiederhole mich - Thema und Mechanismus.

> > Gruß Carsten (kennt bestimmt nie genug Spiele um diese Frage
> > zu beantworten)
>
> Gruß Matthias (folgt einfach seinem eigenen Gefühl, ganz egal
> welche Spiele es schon gibt)

Gruß Carsten (der auf seinem ebigen Spieleabend seinem Gefühl gefolgt ist und nicht ein Spiel gewonnen hat - Spaß hatte er trotzdem (auch abseits von Thema und Mechanismus))

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Kai Borschinsky

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Kai Borschinsky » 28. Juli 2005, 12:02

Carsten Wesel schrieb:
> Matthias Prinz schrien:
> > Für mich ist nun mal das Thema eines Spiels das
> > Entscheidende. Für mich spielt Atmosphäre eine größere Rolle
> > als ein ausgefuchster Mechanismus.
>
> Wenn Mädn im Mittelalter spielen würde, wäre es dann besser?

Wenn es der Autor schafft, das Thema mit Mädn gut abzubilden ja. Im anderen Falle wäre es sogar ein schlechteres Spiel, weil das Thema und Mechanismus nicht zusammen passen.

Insofern hängen Spielthema und Spielmechanismus eng zusammen. Woebi, es durchaus so ist, dass man leichter das Thema eines Spiels ändert als dessen Mechanismus.
Andererseits befruchtet das Thema auch die Suche nach dem Mechanismus.


> > So wie ich Jürgens Posting verstanden habe, sucht er
> > lediglich nach Spielen, die es zu einem bestimmten Thema
> > schon gibt.
> > Die findet er nunmal über die genannten URLs.
>
> So hatte [b]ich[/b] das Posting nicht verstanden.

Stimmt, das habe ich auch nicht so verstanden. Es ging definitiv mehr um den Spielmechanismus und weniger um das Thema.

> Meine beiden Gegensätze waren Mechanismus und Thema. Aus
> diesen beiden heraus kann man IMO besser nach Thema suchen,
> als nach Mechanismus.

Ich denke, beide Ansätze sind möglich und sinnvoll. Jeder dürfte hier eine andere Herangehensweise haben. Ich denke, dass es in dem meisten Fällen ein Wechselspiel im Spannungsfeld beider ist.

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Andreas Last

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Andreas Last » 28. Juli 2005, 17:19

Also für mich persönlich ist das Thema eines Spiels auch immer wichtig. In einem früheren Thread hab ich schon mal erzählt, dass ich mehr aus der Richtung des Geschichtenerzählers komme, dass also meist eine Geschichte, sei es der Bau von etwas oder das Erreichen eines Ziels oder das Nachempfinden einer Epoche, der Anfang meiner Ideen ist.

Von daher ist mir das Thema eines Spiels auch immer wichtig. Wenn der Mechanismus super ist, aber der Hintergrund mir nicht zusagt, gefällt mir das Spiel nicht. Und ich denke, dass bei den meisten das Thema nicht absolut unwichtig ist. Um es auf die Spitze zu treiben: Siedler von Catan wäre wohl kein Hit geworden, wenn man statt Siedlungen Konzentrationslager hätte bauen müssen. Ich hätte es jedenfalls nicht gekauft. Von daher finde ich das Thema eines Spiels gar nicht so zweitrangig.

Wenn ich für ein Spiel recherchiere, dann auch nur, um mich in die Thematik einzuarbeiten, um ein möglichst authentisches Spiel zu machen. Ob es den Mechanismus, den ich da zusammelnbastel schon gibt, interessiert mich genau in dem Moment, in dem ich darauf aufmerksam gemacht werde, dass es ihn schon gibt. Denn wenn dem so ist, wird mich spätestens ein Verlag (sofern ich denke, dass das Spiel für eine veröffentlichung taugt) darauf aufmerksam machen und ich hab ein schönes Spiel für den Eigenbedarf gemacht. Ist dem nicht so, dann gibt es diesen Mechanismus entweder noch nicht, oder es war nicht so wichtig.

Alles in allem wäre es mir viel zu müßig, einen Spielemechanismus zu recherchieren. Ich kenne die, die ich kenne und versuche andere zu machen. Das macht mir Spaß, und das ist schließlich das wichtigste.

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Ulf Siebert

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Ulf Siebert » 29. Juli 2005, 16:26

Hallo Jürgen aus dem Harz, der Ulf aus dem schönen Sachsen hat da auch eine klitzekleine Bemerkung zu den anderen Beiträgen.

Zuzüglich zu den ganzen technischen und methodischen Tipps und Infos folgendes:
Ich gehe, wenn immer ich eine Idee verfolge zum Spielehändler meines vertrauens und frage ihn aus.
Ich mache das in etwa so:
Hallo, ich suche da nach einem Spiel, ich weis aber nich wier es heist, und vom wem es ist, hab nur davon gehört.
Es geht in diesem Spiel um folgendes.....
da sind glaube ich diese oder jene Figuren dabei, es funktioniert ungefähr so:....

...ich beschreibe dann natürlich mein Spiel und tue so, als ob ich nach soetwas suche.
Dann frage ich, ob der Händler eine Idee hat, was es für ein Spiel sein könnte oder ob er schon von was ähnlichem gehört hat.

Entweder er zeigt dir etwas ähnliches oder er sagt, das er damit nichts anfangen kann.
Was du mit den Ergebnissen dann anfängst liegt bei dir.

Ich habe hier in Leipzig einen sehr kompetenten Spielehändler...sowas ist hilfreich. Such dir unbedingt einen guten und gutsortierten laden in deiner Nähe...
Vielleicht nützt dieser Tipp

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Andreas Last

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Andreas Last » 29. Juli 2005, 17:01

Naja, wenn man es mit der Ehrlichkeit nicht so genau nimmt, ist das sicher eine Option. Also mir wäre das in dieser Form zu anstrengend, alle Nase lang zum Spielehändler zu gehen, zu sagen, ich such soundsoein Spiel, hab davo gehört aber sonst keine Ahnung. Und wenn der dann so ein Spiel auch noch rauskramt zu sagen, ne ich wills doch nicht. Also ich weiß ja nicht.

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Ulf Siebert

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Ulf Siebert » 29. Juli 2005, 20:07

Nun....wenn man wissen will, ob es die Mühe wert ist, an einer Idee überhaupt weiter zu machen, dann finde ich diese Möglichkeit immer noch sehr gut....nach inzwischen mehr als einem Spiel auf dem Markt hat es sich für mich schon bewährt.
Was meinst du mit "Ehrlichkeit"? Das man so tut als würde man nach einem bestimmten Spiel suchen obwohl man seinen Prot. beschreibt? Wenn dir das zuviel Lüge ist, dann ist diese Branche zu hart für dich ;-)

Jürgen aus dem Harz wollte wissen, wie man es am besten anstellt.
Ich persöhnlich finde es mehr mühe, sonstwo rum zu surfen, zu recherchieren usw....erst mal die Basics abklären --> im Spieleladen...dann kann man immer noch viel Zeit investieren.

Grüße aus dem Osten
Ulf

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Jürgen aus dem Harz

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Jürgen aus dem Harz » 30. Juli 2005, 11:51

Hallo zusammen !

Die vielen Beiträge haben mir sehr geholfen, auch finde ich Ulf´s Idee prima!

Noch mal zur Disskusion Thema und Mechanismus.
In meinem Fall würde ich die Rangfolge so nennen: 1. Thema 2. Mechanismus

Wenn das Thema völlig neu wäre, würde ich mich freuen.
Der Mechanismus ist nicht völlig neu, er ist wie in so vielen Spielen aus Bestandteilen mehrerer Spiele zusammengesetzt.

Auch finde ich die Neuentwicklung eines Spieles mit einem neuen Thema leichter, als die Neuentwicklung mit einem völlig neuen Mechanismus.

Mit Spielergruß, Jürgen aus dem Harz

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Andreas Last

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Andreas Last » 31. Juli 2005, 14:44

Ulf Siebert schrieb:
>
> Nun....wenn man wissen will, ob es die Mühe wert ist, an
> einer Idee überhaupt weiter zu machen, dann finde ich diese
> Möglichkeit immer noch sehr gut....nach inzwischen mehr als
> einem Spiel auf dem Markt hat es sich für mich schon bewährt.
> Was meinst du mit "Ehrlichkeit"? Das man so tut als würde man
> nach einem bestimmten Spiel suchen obwohl man seinen Prot.
> beschreibt?

Ich weiß, ich bin ein zu ehrlicher Mensch ;-)

> Wenn dir das zuviel Lüge ist, dann ist diese
> Branche zu hart für dich ;-)

Das ist widerum Ansichtssache. Ich gehe nicht davon aus, dass ich hauptberuflich Spieleautor sein kann. Sollte sich das ergeben, wunderbar, aber ich rechne nicht damit. Ansonsten versuche ich durch mir durch meine Ideen einen Namen zu machen, nicht durch meine Schlitzohrigkeit.

Und wenn dabei mal eine Idee herauskommt, die es so oder so ähnlich leider schon gibt, weil ich das nicht recherchiert habe, dann hab ich damit kein Problem. Für mich ist das Spieleerfinden Entspannung, nicht Arbeit. Von daher mach ich einfach, was mir gefällt.

> Jürgen aus dem Harz wollte wissen, wie man es am besten
> anstellt.
> Ich persöhnlich finde es mehr mühe, sonstwo rum zu surfen, zu
> recherchieren usw....erst mal die Basics abklären --> im
> Spieleladen...dann kann man immer noch viel Zeit investieren.

Wie oben schon gesagt, das empfinde ich anders. Aber wir beide scheinen da unterschiedliche "Lager" zu repräsentieren. Ich denke, beide Ansichten haben ihre Existenzberechtigung, nur dass deine eben nichts für mich wäre ;-)

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der drei

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon der drei » 31. Juli 2005, 16:36

Ich halte die Methode nicht weiter verwerflich, wenn es funktioniert.

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Wolfram Püchert alias WeePee

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Wolfram Püchert alias WeePee » 1. August 2005, 12:51

Du nutzt andere aus (ohne ihr Wissen), damit Du hinterher Geld verdienen kannst .... na, wenn Du damit nicht einmal auf die Schna*tze fällst.

Vor allem nutzt Du fremdes Fachwissen kostenlos und hinterlistig zu Deinem Vorteil aus .....

Boooh eh, mit Dir möchte ich keine Geschäfte machen.

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Ulf Siebert

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Ulf Siebert » 1. August 2005, 15:12

Hallo Wolfram, wenn du das, was ich beschrieben habe als Schlitzohrig bezeichnest...na dann.

Ich beschreibe MEINE IDEEN
ich beschreibe MEINE MECHANIKEN
ich beschreibe MEIN LAYOUT
ich beschreibe MEINEN SPIELABLAUF
USW.
Alles was ich mir "Schlitzohrig" ergauneren ist die Resonanz von Händlern, die mit sichergheit mehr aktuelle Spiele kennen als ich...

Schlitzohrig wäre in meinen Augen, wenn ich mir immer in Göttingen die neusten Ideen holen würde und dann rumbastle...
Nach fast 10 Jahren Göttingen weis ich, wo die Grenzen liegen und wo nicht.
Den Tipp mit dem Nachfragen im Fachhandel gabs übrigens auch dort, in einem Workshop, vor ca. 6 jahren oder so...

Und da der Jürgen aus dem Harz diesen Tipp recht brauchbar findet, die anderen natürlich auch....ist meine Mission in dieser Diskussionsrunde beendet ;-)

Viel Glück und Spaß weiterhin

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peer

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon peer » 1. August 2005, 15:57

Hi,
Wolfram Püchert alias WeePee schrieb:
>
> Du nutzt andere aus (ohne ihr Wissen), damit Du hinterher
> Geld verdienen kannst .... na, wenn Du damit nicht einmal auf
> die Schna*tze fällst.

Geld verdienen? Naja, so viele Spiele hat Ulf ja nicht veröffentlicht. Außerdem klaut er ja nicht andere Ideen, sondern überprüft nur, ob es es seine Spiele schon in ähnlicher Form auf dem Markt gibt. Er könnte den Händler vermutlich auch direkt fragen, aber Vorteilnahme ist das nicht
>
> Vor allem nutzt Du fremdes Fachwissen kostenlos und
> hinterlistig zu Deinem Vorteil aus .....
>
> Boooh eh, mit Dir möchte ich keine Geschäfte machen.

Was genau ist der Nachteil des Händlers? Ein paar Minuten seiner Zeit? Dier meisten Händler helfen gern. Und ich unterstelle Ulf mal, dass er gelegentlich dort auch mal ein Spiel kauft.

Ich hab das Gefühl, du hast den "Trick" von Ulf mißverstanden.

ciao
peer (versteht auch manchmal was miß)

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Wolfram Püchert alias WeePee

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon Wolfram Püchert alias WeePee » 2. August 2005, 21:52

peer schrieb:

> Was genau ist der Nachteil des Händlers? Ein paar Minuten
> seiner Zeit? Dier meisten Händler helfen gern. Und ich
> unterstelle Ulf mal, dass er gelegentlich dort auch mal ein
> Spiel kauft.
>
> Ich hab das Gefühl, du hast den "Trick" von Ulf mißverstanden.
>
> ciao
> peer (versteht auch manchmal was miß)

Als "Berater" für einen Professionellen könnte der Händler 50 Euro die Stunde verlangen .... schon einmal daran gedacht?

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Siegfried Kurz

Unnötiges Risiko

Beitragvon Siegfried Kurz » 3. August 2005, 08:14

Mir scheint die Situation für den Fragenden unnötig gefährlich zu sein: Was ist, wenn der Händler selbst Spieleautor ist, dies aber von dem Fragenden nicht weiß? Er wird von einem Kunden nach einem Spiel gefragt, das es nach seinem Kenntnisstand nicht gibt, das aber geradezu nach einer Realisierung schreit...
Ich werde versuchen, das Geschäft ausfindig zu machen und mich als Aushilfe einstellen lassen :-)

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Peter Gustav Bartschat

[OT] Antworten können nicht besser sein als Fragen

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 3. August 2005, 08:33

der drei schrieb:
> Ich halte die Methode nicht weiter verwerflich, wenn es
> funktioniert.

Die Verwerflichkeit einer Methode misst sich doch nicht nach ihrem Erfolg, sondern nach den angewendeten Mitteln.

Ich persönlich finde die beschriebene Methode nicht verwerflich, denn dabei wird niemandem Schaden zugefügt, sondern eher albern.

Erinnert mich ein bisschen an die Freunde und Verwandten hoffnungsvoller Jung-Autoren, die in einem winzigen Verlag ein Buch über ein abseitiges Thema veröffentlicht haben, und die dann Samstags durch die Buchhandlungen ihres Heimatortes pilgern und überall nach dem Buch fragen - vermutlich, weil sie denken, diese dusseligen Buchhändler seien reine Reiz-Reaktionsmaschinen, die automatisch Bücher stapelweise ankaufen, bloß, weil ein paar Mal danach gefragt worden ist.

(Ein Insider-Tipp: Buchhändler erkennen das zuverlässig daran, dass der Kunde den Namen des Autors mit dem Zusatz "der (die) ist sehr bekannt" versieht. Kein Mensch würde sagen: "Wo haben Sie die Bücher von Stephen King? Der ist sehr bekannt." - Aber die familiären Public-Relations-Rollkommandos sagen Sätze wie: "Wo haben Sie das Buch von Scarlett-Doris Rothuber-Oberbäumer über Charakteranalyse durch gebrauchte Tempotaschentücher? Die ist sehr bekannt.")

Wer von mir persönlich erwas wissen will, wird die päzisest-mögliche Antwort bekommen, wenn er mir GENAU sagt, was er wissen will: Ansonsten läuft er Gefahr, dass ihm einfach die falsche Frage beantwortet wird. (Das ist so ähnlich wie mit den Leuten, die nach einer Neuausgabe der catanischen Kartenspielregeln im Jahr 2005 fragen, eigentlich aber nur wissen wollen, ob sie ein verhextes Handelskontor nachträglich verpfänden dürfen.)

Aber weil man immer allein mit den Konsequenzen seiner Taten zurecht kommen muss, sollte man auch immer allein entscheiden, was man tut.

Mit einem lieben Gruß
Gustav

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peer

Re: Recherche vor dem Prototyp

Beitragvon peer » 3. August 2005, 08:50

Hi,
Wolfram Püchert alias WeePee schrieb:
> Als "Berater" für einen Professionellen könnte der Händler 50
> Euro die Stunde verlangen .... schon einmal daran gedacht?

a) ist Ulf Professioneller?
b) Das könnten wir im Forum hier daanch ja auch. Dasselbe gilt, wenn ich ein paar Bekannte einlade und mit denen dann Prototypen teste. Oder wenn ich bei Hans im Glück anrufe und frage ob meine Spielidee dort Veröffentlichchancen hätte oder... Die verlangen alle kein Geld. Ich vermute mal, er würde auch so helfen, wenn man ihn fragt - ohne Geld zu verlangen (Das st das einzige, was ich Ulf vorschlagen würde, aber was solls). Die meisten helfen jedenfalls ohne Geld zu verlangen.
Oder bist du da die Ausnahme? :-) (Nicht ernst gemeint!)

ciao
peer

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peer

Re: Recherche vor dem Prototyp - Ergänzung

Beitragvon peer » 3. August 2005, 08:52

Hi,
Einer meiner Freunde hat lange in einem Spieleladen in Hamburg gearbeitet. Er hat erzählt dass pro Woche ca. 1 Spieleautor reinkam und um Hilfe gebeten hat und er hat niemals Geld verlangt

ciao
peer (hält die meisten Menschen für hilfsbereit)


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