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Projekt Spiel: Prüfbogen und Autoren-Interview

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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Andreas Last

Re: Oh Christian!

Beitragvon Andreas Last » 2. Oktober 2006, 12:28

Ich hoffe es sehr :-)

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Günter Cornett

Re: Oh Günther!

Beitragvon Günter Cornett » 2. Oktober 2006, 19:12

Christian Beiersdorf schrieb:
>
> Die Unterstellung, Ravensburger und PROJEKT SPIEL würden
> Autoren nicht als Partner ansehen, ist schon ziemlich infam.

Hm, das behaupte ich nicht, sondern: "Für Ravensburger sind mit dieser Gebühr Autoren keine [b]gleichberechtigten[/b] Partner mehr sondern eben Bewerber."

Irgendwie hast du ein Talent, meine Argumentation ins Extreme umzuformulieren, bevor du darauf antwortest. :)

Ich meine: Wenn eine Seite 65,- Euro dafür zahlen muss, um die Chance zu haben, dass die andere Seite über eine gemeinsame Arbeit nachdenkt, dann ist das keine Partnerschaft auf Augenhöhe.


> Das Gegenteil ist doch der Fall. Durch die Gebühr sinkt die
> Zahl der Einsendungen, steigt aber summa summarum die
> Qualität. Dies ermöglicht mehr Konzentration auf die einzelne
> Einsendung, bessere Nachwuchsförderung und damit auch
> tendenziell die Chance einer Veröffentlichung. Richtig ist

Ich kann diese Argumentation zwar nachvollziehen, teile sie aber nicht.
Weshalb ich gegen die Gebühr bin, brauche ich hier sicherlich nicht zu wiederholen.

> aber sicher auch, dass nicht jeder, der ein Spiel einsendet
> und sich Spieleautor nennt, automatisch zum Partner eines
> Verlages wird. Diesen Anspruch kann man sich doch nur
> erwerben, wenn man auch Spiele entwickelt, die eine Chance
> zur Vermarktung haben und zu einem Vertrag führen. Sowohl die
> bekannten Autoren als auch immer wieder neue Talente müssen
> sich hier einem immerwährenden Auswahlprozess stellen

Ja, das ist klar. Wenn jemand bereit ist 65 Euro zu zahlen, heisst das aber doch nicht, dass das Spiel deswegen eine Chance zur Vermarktung hat.

> - wie in jedem anderen Verlag auch.

nicht ganz. Die anderen Verlage in Deutschland nehmen dafür keine Gebühr.


> Über den bei Ravensburger zu Grunde liegenden
> Qualitätsanspruch kann man sicher diskutieren:

Jo, das kann man sehr gut.
Aber in Zusammenhang mit der Diskussion um die Gebühr klingt das jetzt so, als wäre die Bereitschaft zur Zahlung von 65,- ein Qualitätsstandard oder zumindest ein Hinweis darauf. Das meinst du doch sicherlich nicht.

Definiere doch lieber die Qualitätsstandards von Ravensburg. Dadurch kann ravensburger doch viele eher Fehleinsendungen verhindern, die von vornherein keine Chancen haben.

Wie muss ein Spiel sein, damit es bei Ravensburger haben kann?

> Ravensburger
> hat, durchaus erfolgreich, ein sehr breites Publikum in In-
> und Ausland im Fokus. Viele Diskutanten in diesem Forum sind
> nach meiner Beobachtung eher den Vielspielern oder Freaks
> zuzurechnen und empfinden die Qualität der Ravensburger
> Spiele als zu banal und wollen da gar nicht veröffentlicht
> werden. Aber dann sollen sie sich bitte auch an in ihren
> Augen geeignetere Verlage für ihre Spiele wenden und sich
> nicht über die Ravensburger Praxis auslassen. Hier könnte die

Hmm, was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Da du den Betreff auf "Oh Günther!" gesetzt hast, und ich die Gebühr sehr heftig kritisiere, muss ich das wohl auch auf mich beziehen.
Kahuna, Flaschenteufel, Packeis am Pol - genügen diese Spiele deiner Meinung nach Ravensburger Qualitätsstandards? Wenn nein, warum nicht?

Es ist übrigens so, dass sich in Göttingen durchaus ein Ravensburger Redakteur für meine Spiele interessiert hat. Ich bin von der Gebühr also nicht unmittelbar betroffen, finde aber dennoch, dass mit ihr eine falsche Richtung im Verhältnis Verlag-Autor eingeschlagen wird.

Ich denke zudem, dass man die Gebühr als Autor auch kritisieren kann, wenn man selbst keine Spiele macht, die für Ravensburger geeignet sind. (Ein bloßes 'ich habe keine Geld' wäre mir als Argumentation etwas zu dünn).

> Diskussion direkt noch eine fruchtbare Wendung nehmen - wenn
> nämlich Autoren manchmal etwas mehr darüber nachdenken
> würden, welche Spielidee für welche Zielgruppe und für
> welchen Verlag geeignet ist.

Jo, das ist sehr richtig, wenngleich ich den Zusammenhang zur Gebühr und zu 'Oh Günther' hier nicht sehen kann. :)

Im Gegenteil. Ich sehe hier einen Ansatzpunkt für ein gebührenloses Auswahverfahren: bessere Kommunikation.



Gruß, Günter

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Christian Beiersdorf

Re: Oh Günther!

Beitragvon Christian Beiersdorf » 2. Oktober 2006, 20:10

Die Diskussion mit Dir, Günter, halte ich für beeendet. Du drehst Dich nur im Kreise eines selbsternannten Messias. Deswegen die persönliche Anrede. Das hat mit der Qualität Deiner Spiele - Kahuna gehört sogar zu meinen absoluten Lieblingen - nichts zu tun.
Ansonsten ist ja auch alles gesagt.
Christian Beiersdorf
www.projekt-spiel.de

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der drei

Re: Oh Günther!

Beitragvon der drei » 2. Oktober 2006, 21:43

Ich kann die Argumentation der Autoren nachvollziehen. Es gibt Dinge, die ein Spielautor nicht beeinflußen kann, aber trotzdem Einfluß auf die Entscheidung haben, ob ein Spiel entsteht oder nicht, auch wenn er die bestmögliche Arbeit getan hatte. Es können ähnliche Projekte in der Pipeline sein, das Spiel ist zu neuartig. Dafür 65 Euro zu berappen, halte ich für viel Geld.

Stell dir, lieber Christian, einfach vor, jeder Schulabgänger müßte 65 Euro bezahlen, dass seine Bewerbung auf eine Lehrstelle überhaupt angeschaut wird. Das würde ein Aufschrei in der Bevölkerung.
Ist das Ravensburger Verfahren so weit weg? Denn Lehrbetriebe könnten genau die gleichen Argumente für so ein Verfahren anführen, die erhalten nämlich auch viele katastrophale Bewerbungen.

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Günter Cornett

Re: Oh Günther!

Beitragvon Günter Cornett » 3. Oktober 2006, 00:04

Christian Beiersdorf schrieb:
>
> Die Diskussion mit Dir, Günter, halte ich für beeendet. Du
> drehst Dich nur im Kreise eines selbsternannten Messias.
> Deswegen die persönliche Anrede. Das hat mit der Qualität

weil ich meine Meinung sage, dass und warum ich gegen die Gebühr bin? :seufz:
Sorry, wir sind hier in einem Dikussionsforum, in dem Themen diskutiert werden, die für Spieleautoren von Interesse sind.


> Deiner Spiele - Kahuna gehört sogar zu meinen absoluten
> Lieblingen - nichts zu tun.

Es ging mir dabei nicht darum, ob dir das Spiel gefällt (das freut mich natürlich) sondern, ob es für Ravensburger geeignet sei. Du hattest eine Verbindung gezogen zwischen 'gegen die Gebühr sein' und 'Spiele machen, die nicht den Ravensburger Standards entsprechen' und das offensichtlich (auch) auf mich bezogen. Da komm ich natürlich ins Grübeln.

> Ansonsten ist ja auch alles gesagt.

Meine Frage nach den Ravensburger Qualitätsstandards für Spielevorschläge war keine rhetorische Frage, nicht als Angriff gemeint, sondern mich (und sicherlich auch andere hier) interessiert wirklich: wie muss ein Spielevorschlag aussehen, der die Ravensburger Qualitätsstandards erfüllt?

Es gibt sicher viele wirklich gute Spiele, die für Ravensburger nicht geeignet sind, weil sie die Zielgruppe nicht treffen (Caylus, 1830,...). Daher wäre es für Autoren, ob sie nun Spielevorschläge für Ravensburger haben oder nicht, sicher interessant zu wissen, wo die Grenzen sind, wie solche Standards definiert sind.

Gruß, Günter

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Marcel Casasola (SAZ)

Klarstellung

Beitragvon Marcel Casasola (SAZ) » 3. Oktober 2006, 15:27

Hallo Phil,

die Diskussion über das Ravensburger-Verfahren darf auch ganz offen innerhalb der SAZ geführt werden. Da ist niemand, der dir den Mund verbietet. Ich finde Günters Vorstoß und den genaueren Einblick in die Praxis von PROJEKT SPIEL sehr interessant. Günter hat hierzu innerhalb der SAZ viele Vorschläge gemacht, die leider auf wenig Resonanz bei den Mitgliedern gestoßen sind. Da es in einem ehrenamtlich aufgebauten Verein aber stark auf die Initiative von Einzelpersonen ankommt, finde ich es sehr erfreulich, dass Günter die Sache doch noch in die Hand genommen hat.

> jetzt weiß ich auch, warum bis dato keine Diskussionsforum
> der SAZ bestand.

Momentan gibt es auch noch kein SAZ-Internet-Form. Sprachrohr und Medium sind bislang die SAZ-News, die für Beiträge aller Mitglieder offen sind. Tsaziki ist Günters Eigeninitiative.

Noch eine Klarstellung zu meiner Antwort im Interview der Pöppelkiste:

http://poeppelkiste.de/aktionen/interviews/mc.htm#10

Die Haltung, die Günter herausliest ist schlicht falsch. Ich habe in meiner Antwort lediglich die Gründe dargelegt, warum die Reaktion innerhalb der SAZ so spärlich ausgefallen ist.

Das kostenfreie Verfahren bei Ravensburger steht allerdings nicht nur SAZ-Mitgliedern offen, sondern allen, die zu den Autorentreffen nach Göttingen oder Haar fahren. Diese Information wird von der SAZ auch nicht verschämt verschwiegen, sondern ich habe bereits mehrmals öffentlich auf diesen Sachverhalt hingewiesen. Ich kann einen Besuch dieser Treffen generell nur dringend empfehlen, um einen Einblick in die Spieleszene zu bekommen.

Beste Grüße
Marcel-André (1. Vorsitzender der Spieleautorenzunft)

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Andreas Last

Re: Oh Günther!

Beitragvon Andreas Last » 3. Oktober 2006, 15:33

Moin Günther,
das Argument, sich die die Gebühr nicht leisten zu können, mag dir etwas dünn erscheinen. Aber glaub mir, es ist auch eines. Für sich mag es nicht zum Diskussionsstoff beitragen, da es an solch einer Aussage einfach nichts zu diskutieren gibt. In Bezug auf die von Christian angesprochene Nachwuchsförderung, denke ich aber, dass der Geldmangel genau dieses Argument von ihm entkräftet. Ich meine, ich weiß nicht, wie der typische Nachwuchsspieleautor aussieht. Da ich außer mir wenige Nachwuchsautoren kenne. Allerdings tun gerade mir 65€ weh, nicht nur, weil es für mich eine Menge Geld ist, sondern auch, weil ich doch gerade als Nachwuchsautor davon ausgehen muss, geringere Chancen auf Veröffentlichung zu haben, als etablierte Autoren, die dann auch noch von den Gebühren befreit sind, da sie bereits direkten Kontakt zum Verlag haben. So sehe ich die gebühr für den Nachwuchs sogar als doppelte Strafe für den Nachwuchs an.

Abgesehen davon, würde ich auch nicht zahlen, wenn ich es mir leisten könnte. Denn ich sehe so wie du nicht die Berechtigung, Geld für eine Dienstleistung zahlen zu müssen, die wahrscheinlich nicht zum gewünschten Erfolg führt. Dein Beispiel mit den Bewerbungen für eine Ausbildung, oder für einen Job, finde ich da ziemlich passend.

Ich denke, Kommunikation wäre wirklich der bessere Ansatz. Der Verlag sollte klarer formulieren, was er haben möchte, bzw. wohl noch viel wichtiger ist die Ausformulierung, was er eben nicht haben möchte. Eine eingehens klare Vorgabe, wie das angehende "Spiel des Jahres" einem Verlag vorgestellt werden sollte, wäre in diesem Zuge auch wünschenswert. Schon die eindeutige Aussage: "Wir nehmen keine unaufgefordert zugesandten Spiele an!" würde sicher die "Müllflut" eindämmen. Einen Brief oder eine Mail inkl. einer ersten Spielbeschreibung (evtl. noch die Spielregel) halte ich für eine Kontaktaufnahme für geeignet. Anhand der Beschreibung sollte sich doch schnell der offensichtliche "Schrott" von den evtl. Juwelen trennen lassen. In einem 2. Auswahlverfahren wären dann die Spielregeln zu lesen und wenn diese auch noch auf Interesse stoßen, darf der Autor einen Prototypen einschicken.
Vielleicht sehe ich das zu naiv, ich weiß nicht. Vielleicht stell ich es mir auch zu einfach vor. Allerdings ist mir kaum ein Verlag bewusst, der solche klaren Vorgaben macht, also wäre es doch einen Versuch wert.

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Günter Cornett

Re: Oh Günther!

Beitragvon Günter Cornett » 3. Oktober 2006, 16:20

Andreas Last schrieb:
>
> Moin Günther,
> das Argument, sich die die Gebühr nicht leisten zu können,
> mag dir etwas dünn erscheinen. Aber glaub mir, es ist auch
> eines. Für sich mag es nicht zum Diskussionsstoff beitragen,
> da es an solch einer Aussage einfach nichts zu diskutieren

Hallo Andreas,

für die einzelne Entscheidung ist das sicherlich ein gewichtiger Grund (sonst würde ich die Gebühr nicht kritisieren). Aber wenn jemand z.B. die Fahrtkosten nach Essen kritisiert ('mir zu teuer'), dann ist damit noch nichts darüber ausgesagt, ob die Fahrtkosten gemessen an der Leistung zu teuer sind.
Daher finde ich es dünn, wenn man nur mit der eigenen Geldbörse argumentiert.

Den Preis sehe ich im Verhältnis zur Leistung:
Die Leistung ist nicht, dass das Spiel getestet wird, ob es für den Verlag geeignet ist.
Das ist nämlich eine Leistung für den Verlag.
Die Leistung für den Autor besteht in dem Bericht über das Testergebnis.
Und darin, dass er zu den Auserwählten gehört, weil andere sich das nicht leisten können oder wollen.

> gibt. In Bezug auf die von Christian angesprochene
> Nachwuchsförderung, denke ich aber, dass der Geldmangel genau
> dieses Argument von ihm entkräftet. Ich meine, ich weiß

Jo, das ist ein Argument.
Vor diesem Hintergrund kann man ketzerisch formulieren:
Es sollen die Autoren gefördert werden, die bereit sind 65 Euro zu zahlen.

Bei dieser Gebühr geht es um's Sortieren und ums Finanzieren von Verlagsarbeit durch Autoren.
Das dürfte klar sein und Ersteres wird ja auch keinesfalls bestritten.

Wenn der zweite Punkt nicht wichtig wäre, könnte man die 65 Euro einem wohltätigen Zweck zuführen [upps jetzt kommt wieder der 'Messias' durch ;-)].


> nicht, wie der typische Nachwuchsspieleautor aussieht. Da ich
> außer mir wenige Nachwuchsautoren kenne. Allerdings tun
> gerade mir 65€ weh, nicht nur, weil es für mich eine Menge
> Geld ist, sondern auch, weil ich doch gerade als
> Nachwuchsautor davon ausgehen muss, geringere Chancen auf
> Veröffentlichung zu haben, als etablierte Autoren, die dann
> auch noch von den Gebühren befreit sind, da sie bereits
> direkten Kontakt zum Verlag haben. So sehe ich die gebühr für
> den Nachwuchs sogar als doppelte Strafe für den Nachwuchs an.

Kann sein. Ein Punkt ist natürlich richtig: Wer die Gebühr zahlt hat größere Chancen als der, der den Kontakt nicht hat und keine Gebühr zahlt.

> Abgesehen davon, würde ich auch nicht zahlen, wenn ich es mir
> leisten könnte. Denn ich sehe so wie du nicht die
> Berechtigung, Geld für eine Dienstleistung zahlen zu müssen,
> die wahrscheinlich nicht zum gewünschten Erfolg führt. Dein
> Beispiel mit den Bewerbungen für eine Ausbildung, oder für
> einen Job, finde ich da ziemlich passend.

Das mit der Ausbildung kommt nicht von mir, ich sprach allgemein von Bewerber.

Ich sehe das Verhältnis nicht als Ausbilder-Lehrherr sondern als Verhältnis von Angebot und Nachfrage von Spielevorschlägen.

> Ich denke, Kommunikation wäre wirklich der bessere Ansatz.

Jo, sehe ich auch so und finde deinen Vorschlag dazu auch ganz gut.

Gruß, Günter

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Günter Cornett

Re: Klarstellung

Beitragvon Günter Cornett » 3. Oktober 2006, 16:40

Marcel Casasola (SAZ) schrieb:
>
> Hallo Phil,
>
> die Diskussion über das Ravensburger-Verfahren darf auch ganz
> offen innerhalb der SAZ geführt werden. Da ist niemand, der
> dir den Mund verbietet. Ich finde Günters Vorstoß und den

Das ist richtig. Es ist aber so, dass einige Funktionäre in der SAZ bewußt [b]nicht kommunizieren[/b]. Die Tsaziki-Veröffentlichung hat jetzt schon in kurzer Zeit bewirkt, was in jahrelangem Bitten nicht möglich war (Alex-Info auf der SAZ-Seite, Diskussion hier).

Und auch was in den letzten SAZ-News stand, hätte der Vorstand ohne meine kleine Wühlarbeit immernoch vor seinen Mitgliedern geheim gehalten. Ich habe diese Geheimhaltung intern lange genug und erfolglos kritisiert.

DAS ist eben kein Klima für produktive Diskussion.

Ohne Druck scheint es bei euch leider nicht zu gehen. ;-)

> genaueren Einblick in die Praxis von PROJEKT SPIEL sehr
> interessant. Günter hat hierzu innerhalb der SAZ viele
> Vorschläge gemacht, die leider auf wenig Resonanz bei den
> Mitgliedern gestoßen sind. Da es in einem ehrenamtlich
> aufgebauten Verein aber stark auf die Initiative von
> Einzelpersonen ankommt, finde ich es sehr erfreulich, dass
> Günter die Sache doch noch in die Hand genommen hat.

Honig, Honig, Honig ...


Ich denke, dass Transparenz von Diskussionsprozessen und Entscheidungen innerhalb der SAZ nötig ist, damit andere Mitglieder motiviert werden, aktiv mittzumachen. Was Öffentlichkeitsarbeit und den Medienpreis ALEX betrifft, so werden zwar Leute zur Mitarbeit aufgefordert, aber eben als Handlanger, so, dass sie nicht mitentscheiden. Dass auf meine interne Kritik hieran nicht oder nur patzig reagiert wurde, und zwar dahingehend, dass ihr euren Elfenbeinturm weiterhin blickdicht lassen wollt, ist bekanntlich der Grund, weshalb ich meine Arbeit an der Webseite und in der AG Öffentlichkeitsarbeit der SAZ niedergelegt habe.

> > jetzt weiß ich auch, warum bis dato keine Diskussionsforum
> > der SAZ bestand.
>
> Momentan gibt es auch noch kein SAZ-Internet-Form. Sprachrohr
> und Medium sind bislang die SAZ-News, die für Beiträge aller
> Mitglieder offen sind. Tsaziki ist Günters Eigeninitiative.

Ja, leider.

> Noch eine Klarstellung zu meiner Antwort im Interview der Pöppelkiste:
>
> http://poeppelkiste.de/aktionen/interviews/mc.htm#10
>
> Die Haltung, die Günter herausliest ist schlicht falsch. Ich
> habe in meiner Antwort lediglich die Gründe dargelegt, warum
> die Reaktion innerhalb der SAZ so spärlich ausgefallen ist.

Eben, aber es interessiert DICH auch nicht, da weiter aktiv zu werden.
Es betrifft dich ja nicht. Oder warum sagst du:

|: Wenn weiterer Diskussionsbedarf besteht, gibt es als SAZ-Mitglied stets
|: die Möglichkeit innerhalb der SAZ-News zu diskutieren, die Mitglieder
|: um Stellungnahmen zu bitten oder eine gesonderte Mitgliederbefragung
|: zu organisieren.

Für dich besteht da offensichtlich kein Diskussionsbedarf, oder?

Gruß, Günter

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Andreas Last

Re: Oh Günther!

Beitragvon Andreas Last » 3. Oktober 2006, 16:50

Günter Cornett schrieb:

> Hallo Andreas,
>
> für die einzelne Entscheidung ist das sicherlich ein
> gewichtiger Grund (sonst würde ich die Gebühr nicht
> kritisieren). Aber wenn jemand z.B. die Fahrtkosten nach
> Essen kritisiert ('mir zu teuer'), dann ist damit noch nichts
> darüber ausgesagt, ob die Fahrtkosten gemessen an der
> Leistung zu teuer sind.
> Daher finde ich es dünn, wenn man nur mit der eigenen
> Geldbörse argumentiert.

Naja, also die Fahrt nach Essen, Göttingen, Haar, sonstwohin habe ich ja nun nicht kritisiert. Wenn ich dahin fahre sehe ich das Treffen mit anderen Autoren als die Leistung, die ich möchte. Und die bekomme ich auch.

Wie gesagt, die Aussage, dass ich mir etwas nicht leisten kann, bringt für sich die Diskussion wirklich nicht voran, da es daran nichts zu diskutieren gibt. Sie sollte lediglich das Argument der Nachwuchsförderung entkräften. Oder ihm zumindest entgegensprechen.

> Den Preis sehe ich im Verhältnis zur Leistung:
> Die Leistung ist nicht, dass das Spiel getestet wird, ob es
> für den Verlag geeignet ist.
> Das ist nämlich eine Leistung für den Verlag.
> Die Leistung für den Autor besteht in dem Bericht über das
> Testergebnis.
> Und darin, dass er zu den Auserwählten gehört, weil andere
> sich das nicht leisten können oder wollen.

Jup, sehe ich ähnlich. Die Leistung, die ich mir von einem Verlag, dem ich ein Spiel zuschicke, erhoffe ist ja, dass er mein Spiel veröffentlicht. Wenn ich aber bezahlen muss, damit man dann überhaupt erst entscheidet, ob man das Spiel veröffentlicht, bezahle ich ja, und bekomme die von mir erhoffte Leistung wahrscheinlich gar nicht. Somit steht für mich die Gebühr, ob ich sie mir nun leisten kann, oder nicht, in keinem Verhältnis zur Leistung. Ein unabhängiger Spieletester wäre da schon wieder etwas anderes. Dann ist die Leistung, die ich möchte, eine Beurteilung meines Spiels. So ist es aber ein Portal zu Ravensburger und stellt daher in meinen Augen weniger eine Dienstleistung, als viel mehr eine Hürde für den Autoren dar. Und an dieser Hürde kann man (bei zu kleiner Geldbörse) trotz besten Qualifikationen scheitern. Ok, Hippodice und Autorentreffen sind Wege, diese Hürde zu umgehen, aber sie ist eben trotzdem da.

Deshalb möchte ich auch nochmal klar stellen, dass ich die Gebühr nicht mangels Geld, wie du es vielleicht zuerst verstanden hast, sondern prinzipiell als falschen Weg ablehne.

> Das mit der Ausbildung kommt nicht von mir, ich sprach
> allgemein von Bewerber.
>
> Ich sehe das Verhältnis nicht als Ausbilder-Lehrherr sondern
> als Verhältnis von Angebot und Nachfrage von Spielevorschlägen.

Ok, sorry, hatte ich beim Schreiben falsch im Kopf gehabt und nicht nochmal nachgesehen. War vielleicht an der Nachwuchsförderung hängen geblieben :-) Hatte es aber auch so allgemein gemeint.

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Günter Cornett

Re: Oh Günther!

Beitragvon Günter Cornett » 3. Oktober 2006, 17:57

Andreas Last schrieb:
>
> Günter Cornett schrieb:
>
> > Hallo Andreas,
> >
> > für die einzelne Entscheidung ist das sicherlich ein
> > gewichtiger Grund (sonst würde ich die Gebühr nicht
> > kritisieren). Aber wenn jemand z.B. die Fahrtkosten nach
> > Essen kritisiert ('mir zu teuer'), dann ist damit noch nichts
> > darüber ausgesagt, ob die Fahrtkosten gemessen an der
> > Leistung zu teuer sind.
> > Daher finde ich es dünn, wenn man nur mit der eigenen
> > Geldbörse argumentiert.
>
> Naja, also die Fahrt nach Essen, Göttingen, Haar, sonstwohin
> habe ich ja nun nicht kritisiert. Wenn ich dahin fahre sehe
> ich das Treffen mit anderen Autoren als die Leistung, die ich
> möchte. Und die bekomme ich auch.

Jo, deswegen habe ich das als Beispiel gebracht.
Es ist ein Unterschied, ob man selbst zu wenig Geld hat oder das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt. Ersteres kann man dem Anbieter nicht anlasten. Dennoch ist es ein guter persönlicher Grund und womöglich auch ein Anreiz für den Anbieter, den Preis zu senken aber keine Basis für einen Vorwurf.

> Deshalb möchte ich auch nochmal klar stellen, dass ich die
> Gebühr nicht mangels Geld, wie du es vielleicht zuerst
> verstanden hast, sondern prinzipiell als falschen Weg ablehne.

Jo, darauf wollte ich hinaus.

Gruß, Günter

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Matthias Prinz

Re: Oh Günther!

Beitragvon Matthias Prinz » 3. Oktober 2006, 18:11

Lieber Andreas,

wo liegt dein Problem? Wenn du nicht bereit bist, die Gebühr zu zahlen: Lass es (so wie ich).
Es ist doch eine Illusion, als Nachwuchsautor mit offenen Armen empfangen zu werden und das auch noch mit 0,00 Euro Investition.
Ich bin selbst ein "Nachwuchsautor" und kenne nun schon viele Redakteure persönlich. Aber das kommt nicht von irgendwo her. Da muss man sich halt dahinterklemmen und auch mal auf ein Treffen und/oder eine Messe fahren.
Und hey, ich bin auch nur ein Student und schmeiße mein Geld nicht zum Fenster raus. Aber Connections und das Sicht-sehen-lassen gehört nun mal dazu, sorry.
Nenn' mir ein Business, bei dem das nicht so ist.
Und wenn ich ein Spiel bei Ravensburger unterbringen möchte, dann gehe ich den direkten Weg über die Redakteure. Wie ich an die komme? Na durch ein Gespräch in Göttingen und der Übergabe einer Visitenkarte. Fertig.

Und die von dir angesprochene Kontaktaufnahme per Mail mit Spielbeschreibung und Foto klappt bei 80 % aller Spieleverlage problemlos.

Es mag als absoluter Frischling in der Branche natürlich abschreckend wirken, dass man hier 65 Euro für diese Dienstleistung bezahlen muss, aber wenn man sich doch nur ein BISSCHEN informiert und motiviert hinterfragt und arbeitet, findet man schnell andere Wege zum Ziel.

Eigentlich wollte ich mich ja nicht in diese Diskussion einmischen, weil ich es langsam schon leid bin, aber irgendwann musste es dann doch mal raus.

Gruß und viel Erfolg
- Matthias (Stipendiat der Jury Spiel des Jahres 2006 - auch nicht durch Rumnörgeln, sondern durch Engagement)

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der drei

Re: Oh Günther!

Beitragvon der drei » 3. Oktober 2006, 18:26

Ich stimme Andreas Meinung zu. Ich verzichte lieber auf eine ausführliche Begründungen, als Geld zu bezahlen, dass mein Spiel überhaupt angeschaut wird.

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Marcel Casasola (SAZ)

Meine Meinung zum Ravensburgerverfahren

Beitragvon Marcel Casasola (SAZ) » 3. Oktober 2006, 18:28

Dann mal ganz kurz und knapp meine Haltung zum Ravensburgerverfahren:

Ich finde, es ist nicht die beste Lösung des Problems, kann sie aber akzeptieren, weil es weiterhin kostenlose Alternativen gibt.

Mein Anliegen ist die Aufklärung aller interessierten Spieleautoren darüber, dass 65 Euro zu bezahlen, nicht die einzige Möglichkeit ist.

Dass der Erstkontakt zum Verlag nicht über den Postweg stattfinden soll, finde ich nicht schlimm, denn: Meines Erachtens ist es für den Start als Spieleautor wesentlich sinnvoller, zunächst Kontakt zur Szene zu suchen, anstatt einfach Prototypen einzusenden.

Die Spieleautorentreffen sind dafür eine gute Möglichkeit und man kann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn Ravensburger ist auch vor Ort.

--

Wie das Ravensburgerverfahren funktioniert, hast du auf deiner Website sehr anschaulich dargestellt. Dafür das Lob.

Um den Nutzen deiner Darstellung zu vergrößern, möchte ich dir noch vorschlagen, auf deiner Seite auch explizit auf die anderen möglichen Wege hinzuweisen.

--

Wesentlich unglücklicher bin ich übrigens über das Verhalten von Hasbro, wo Verlagskontakte so gut wie ausschließlich über Agenten möglich sind. Auch die neue Regelung, Spielevorstellungen über White Castle abzuwickeln stellt da keine große Verbesserung dar.

Marcel-André

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Phil Reinhardt

Re: Klarstellung der Klarstellung

Beitragvon Phil Reinhardt » 3. Oktober 2006, 19:28

Lieber Marcel,

das ist nett, dass ich offen reden darf, ich dachte schon ;-) .

Ich bin mit der Motivation in die SAZ eingetreten, dass die SAZ auch den Nachwuchs fördert, der vielleicht noch kein Spiel veröffentlich hat.
Das Ravensburg eine Prüfgebühr erhebt, konnte keiner verhindern, aber das die SAZ dies einfach so akzeptiert, ja fast begrüßt, finde ich überhaupt nicht gut. Unglücklicher Weise fiel die Stellungsnahme der SAZ mit dem Zeitpunkt zusammen, als sich hier im Forum Unmut breit machte.

Mich hat die SAZ nicht gefragt, ob ich damit einverstanden war. :´-( .

Leider habt ihr damit ein Verfahren die Tür geöffnet, das sich sicherlich durchsetzen wird, sobald Ravensburg zu verstehen gibt, das dies rentabel ist (erfolgreich).

Lieber Marcel, da nützt es auch nichts, wenn Du Empfehlungen herausgibst. Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Welcher Nachwuchsautor investiert in eine Reise quer durch Deutschland, um 65 Euro zu sparen. Schön für die Personen, die viele Connections haben.

Aber warten wir mal ab, welcher Verlag sich als Nächstes einer Agentur anschließt.
Marcel, ich hoffe du kannst mich auch ein bissl verstehen. Die SAZ sollte für alle Autoren eintreten und nicht für eine 2 Klassengesellschaft.

Beste Grüße
PHIL

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peer

Re: Oh Günther!

Beitragvon peer » 3. Oktober 2006, 19:29

Hi,
Andreas Last schrieb:
>
>> Jup, sehe ich ähnlich. Die Leistung, die ich mir von einem
> Verlag, dem ich ein Spiel zuschicke, erhoffe ist ja, dass er
> mein Spiel veröffentlicht. Wenn ich aber bezahlen muss, damit
> man dann überhaupt erst entscheidet, ob man das Spiel
> veröffentlicht, bezahle ich ja, und bekomme die von mir
> erhoffte Leistung wahrscheinlich gar nicht. Somit steht für
> mich die Gebühr, ob ich sie mir nun leisten kann, oder nicht,
> in keinem Verhältnis zur Leistung. Ein unabhängiger
> Spieletester wäre da schon wieder etwas anderes. Dann ist die
> Leistung, die ich möchte, eine Beurteilung meines Spiels. So
> ist es aber ein Portal zu Ravensburger und stellt daher in
> meinen Augen weniger eine Dienstleistung, als viel mehr eine
> Hürde für den Autoren dar. Und an dieser Hürde kann man (bei
> zu kleiner Geldbörse) trotz besten Qualifikationen scheitern.

Ja, da stimme ich dir 100% überein.
Hinzu kommt ja noch, dass selbst wenn das Spiel total Ravensburg-geeignet wäre, es ja dennoch keine Garantie gibt, dass das Spiel da auch angenommen wird. Es gibt ausser Qualität und Veerlagstauglichkeit noch ne ganze Menge Kriterien die gegen eine Veröffentlichung sprechen und die reine Glücks (respektive Pechs)sache sind: Die geeignete Schachtelgröße wird eingestellt, das Material steht zwischen den Scachtelgrößen, es erscheint gerade ein Spiel mit einem ähnlichen Thema beim selben Verlag, das Verlagsprogramm steht für die nächsten 2 Jahre schon fest... (bis auf letzteres alles schon Ablehnungsbegründungen von mir oder Freunden - allerdings bei anderen Verlagen).
Insofern sind die 65EUR nicht zuletzt ein bisschen wie Lotto spielen - wobei der zu erwartende Gewinn im Moment bei letzteren sogar etwas höher liegen düfte :P

> Ok, Hippodice und Autorentreffen sind Wege, diese Hürde zu
> umgehen, aber sie ist eben trotzdem da.

Natürlich. Und Göttingen ist einmal im Jahr - kann man da nicht, hat man Pech. Wo laufen die Ravensburger-verlagsvertreter denn noch rum? Beim Berliner Autorentreffen jedenfalls nicht ;-)
Ich hatte in Erinnerung, dass es in der ursprünglichen Pressemitteilung hiess, die Redakteuere würden verstärkt auf Autorentreffen etc. gehen. Ist da was passiert?

ciao
peer

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peer

Re: Klarstellung der Klarstellung

Beitragvon peer » 3. Oktober 2006, 19:34

Phil Reinhardt schrieb:
> Das Ravensburg eine Prüfgebühr erhebt, konnte keiner
> verhindern, aber das die SAZ dies einfach so akzeptiert, ja
> fast begrüßt, finde ich überhaupt nicht gut. Unglücklicher
> Weise fiel die Stellungsnahme der SAZ mit dem Zeitpunkt
> zusammen, als sich hier im Forum Unmut breit machte.

Die damalige Diskussion ist nach wie vor einer der Gründe warum ich der SAZ fernbleibe. Das klingt vielleicht hart, aber mit Ausnahme der Arbeitsgruppe "Vertrag" ist die Aussenwirkung, die die SAZ auf mich hat bislang leicht negativ. Das finde ich schade, denn die Grundidee der SAZ finde ich gut. Ich halte nur die SAZ-Politik in bestimmten Bereichen für fragwürdig.

ciao
peer

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Marcel-André Casasola Merkle

Klarstellung der Klarstellung der Klarstellung

Beitragvon Marcel-André Casasola Merkle » 3. Oktober 2006, 21:10

Lieber Phil,

danke für die klarstellenden Fakten :)

Ich war damals einfaches SAZ-Mitglied und auch nicht sehr glücklich mit der Stellungnahme. Ich glaube ich nehme mittlerweile eine dritte Position ein zwischen Befürwortern und Gegnern des Verfahrens.

> Lieber Marcel, da nützt es auch nichts, wenn Du Empfehlungen
> herausgibst. Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Welcher
> Nachwuchsautor investiert in eine Reise quer durch
> Deutschland, um 65 Euro zu sparen. Schön für die Personen,
> die viele Connections haben.

Da muss ich dir widersprechen. Wer sich wirklich für das Spieleerfinden interessiert, sollte sich Essen, Göttingen oder Haar schon mal ansehen. Man kann ja auch auswählen, welche Veranstaltung möglichst nah am Wohnort liegt. Es geht ja nicht nur darum, 65 Euro zu sparen, sondern Gleichgesinnte zu treffen, die einem von ihren Erfahrung berichten können. Der Austausch mit anderen ist eine ganz wichtige Komponente beim Spieleerfinden und lohnt sich, da man die eigene Arbeit viel besser reflektieren kann.

> Marcel, ich hoffe du kannst mich auch ein bissl verstehen.
> Die SAZ sollte für alle Autoren eintreten und nicht für eine
> 2 Klassengesellschaft.

Wenn es so etwas wie eine 2-Klassen-Gesellschaft gibt, dann liegt die Trennlinie zwischen Erna Meier, die "Mensch ärgere dich nicht" neu erfunden hat, und den wirklich interessierten Autoren. Klar gibt es bei denen unterschiedliche Erfahrungsstufen. Die Aufgabe der SAZ diesbezüglich ist in meinen Augen aber gerade, den Neulingen Mittel an die Hand zu geben, wie sie einen Einstieg ins Spieleentwickeln und die Szene finden können, wie sie sich weiterentwickeln und Kontakte knüpfen können. Trotz Internetzeitalter gehört dann jedoch auch persönliches Engagement dazu.

Beste Grüße
Marcel-André

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Günter Cornett

Re: Meine Meinung zum Ravensburgerverfahren

Beitragvon Günter Cornett » 3. Oktober 2006, 21:12

Marcel Casasola (SAZ) schrieb:
>
> Dann mal ganz kurz und knapp meine Haltung zum
> Ravensburgerverfahren:
>
> Ich finde, es ist nicht die beste Lösung des Problems, kann
> sie aber akzeptieren, weil es weiterhin kostenlose
> Alternativen gibt.


Für dich persönlich ist es ok. Für dich ist es kostenlos, weil du eh nach Göttingen etc. fährst. Die anderen Autoren, die das nicht können, interessieren dich nicht.
Ebensowenig interessiert dich die Wirkung, die das generell auf das Verhältnis Verlag Autoren hat. Dabei dachte ich, auch deine 'Professionalisierungs'-Bemühungen sollten dazu führen, dass Autoren von den Verlagen mehr anerkannt werden. Offensichtlich gilt das nur für einen Teil der Autoren.

Professionalisierung kommt daher bei mir zunächst einmal an als Trennung in 'Hobby'- und 'Profi'-Autoren. Die SAZ sollte die Interessen möglichst aller Autoren vertreten, zumal die 'Hobby'-Autoren imho die Mehrheit der Mitglieder stellen und diese Trennung nicht mitmachen. Professionalisierung verstanden als Entwicklung der eigenen Fähigkeiten, wie ihr es in Weilburg angefangen habt, finde ich dagegen sehr gut.


> Mein Anliegen ist die Aufklärung aller interessierten
> Spieleautoren darüber, dass 65 Euro zu bezahlen, nicht die
> einzige Möglichkeit ist.

Das ist gut, aber Hauptgrund sollte imho der Erfahrungsaustausch in Göttingen sein.


> Dass der Erstkontakt zum Verlag nicht über den Postweg
> stattfinden soll, finde ich nicht schlimm, denn: Meines
> Erachtens ist es für den Start als Spieleautor wesentlich
> sinnvoller, zunächst Kontakt zur Szene zu suchen, anstatt
> einfach Prototypen einzusenden.

Ja, und es wäre schön, wenn Ravensburger das auch so propagieren würde.

> Die Spieleautorentreffen sind dafür eine gute Möglichkeit und
> man kann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn
> Ravensburger ist auch vor Ort.

Angenommen alle Autoren nutzen diese Möglichkeit ...

Denk das doch bitte mal selbst zu Ende.

> --
>
> Wie das Ravensburgerverfahren funktioniert, hast du auf
> deiner Website sehr anschaulich dargestellt. Dafür das Lob.

Genau genommen habe ich nur die Agentur-Antwort dargestellt.
Einen Überblick über das Verfahren gibt es auf http://www.projekt-spiel.de/

> Um den Nutzen deiner Darstellung zu vergrößern, möchte ich
> dir noch vorschlagen, auf deiner Seite auch explizit auf die
> anderen möglichen Wege hinzuweisen.

Im Bereich Verlage_Verlagsfragebogen_Ravenburger mache ich das seit längerem so. Dort ist das ziemlich wertfrei dargestellt. Auf Tsaziki geht es mehr um den Prüfbogen selbst als um das Verfahren insgesamt. Aber es ist eine gute Anregung, es auch dort zu ergänzen.

> --
>
> Wesentlich unglücklicher bin ich übrigens über das Verhalten
> von Hasbro, wo Verlagskontakte so gut wie ausschließlich über
> Agenten möglich sind. Auch die neue Regelung,
> Spielevorstellungen über White Castle abzuwickeln stellt da
> keine große Verbesserung dar.
>
> Marcel-André

Jetzt kennen wir deine Meinung. Wäre es nicht eine gute Anregung für die SAZ aufgrund dieser Diskussion sich Gedanken über eine neue Erklärung zu machen, die die Meinungen innerhalb der SAZ besser widerspiegelt? Wenn es nicht nur darum geht, intern und nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist zu äußern, was man von so einem Brunnenkind hält, sondern man auch die Möglichkeit hat, etwas zu bewirken, dann beteiligen sich vielleicht ein paar mehr Mitglieder.

Die SAZ findet das Verfahren nicht gut, weil ...

Die SAZ fordert Ravensburger auf, ...


Gruß, Günter

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Andreas Last

[OT]Re: Oh Matthias!

Beitragvon Andreas Last » 9. Oktober 2006, 16:19


> wo liegt dein Problem? Wenn du nicht bereit bist, die Gebühr
> zu zahlen: Lass es (so wie ich).

Lieber Matthias,
ich lasse es ja auch.

> Es ist doch eine Illusion, als Nachwuchsautor mit offenen
> Armen empfangen zu werden und das auch noch mit 0,00 Euro
> Investition.

Hab ich auch nie behauptet, dass ich mit offenen Armen empfangen würde.

> Ich bin selbst ein "Nachwuchsautor" und kenne nun schon viele
> Redakteure persönlich. Aber das kommt nicht von irgendwo her.
> Da muss man sich halt dahinterklemmen und auch mal auf ein
> Treffen und/oder eine Messe fahren.

Das würde ich auch gerne tun, aber momentan ist das bei mir einfach nicht drin. Das ist schade, aber ich muss es akzeptieren.

> Und hey, ich bin auch nur ein Student und schmeiße mein Geld
> nicht zum Fenster raus. Aber Connections und das
> Sicht-sehen-lassen gehört nun mal dazu, sorry.

Ich kann deine finanzielle Lage nicht beurteilen, ebensowenig, wie du meine beurteilen kannst. Aber auf der Schiene brauchen wir uns eigentlich gar nicht unterhalten, weil du mich anscheinend vollkommen falsch verstanden hast.

> Nenn' mir ein Business, bei dem das nicht so ist.
> Und wenn ich ein Spiel bei Ravensburger unterbringen möchte,
> dann gehe ich den direkten Weg über die Redakteure. Wie ich
> an die komme? Na durch ein Gespräch in Göttingen und der
> Übergabe einer Visitenkarte. Fertig.

Ja, da bist du aber vorher in Göttingen gewesen. Ich leider nicht.

> Und die von dir angesprochene Kontaktaufnahme per Mail mit
> Spielbeschreibung und Foto klappt bei 80 % aller
> Spieleverlage problemlos.

Wieder ein Punkt, den du vollkommen falsch verstanden hast.

> Es mag als absoluter Frischling in der Branche natürlich
> abschreckend wirken, dass man hier 65 Euro für diese
> Dienstleistung bezahlen muss, aber wenn man sich doch nur ein
> BISSCHEN informiert und motiviert hinterfragt und arbeitet,
> findet man schnell andere Wege zum Ziel.
>
> Eigentlich wollte ich mich ja nicht in diese Diskussion
> einmischen, weil ich es langsam schon leid bin, aber
> irgendwann musste es dann doch mal raus.

Vielleicht hättest du es auch lieber gelassen, weil du vollkommen an der Diskussion vorbeischreibst.

> Gruß und viel Erfolg
> - Matthias (Stipendiat der Jury Spiel des Jahres 2006 - auch
> nicht durch Rumnörgeln, sondern durch Engagement)

Du willst mir also unterstellen, ich würde herumnörgeln? Da liegst du falsch. Ich bringe mich lediglich in eine Diskussion ein und vertrete in dieser meinen Standpunkt. Dein Posting hat in meinen Augen allerdings rein gar nichts mit dieser Diskussion zu tun. Unkommentiert wollte ich es aber dennoch auch nicht lassen.

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Andreas Last

Re: Oh Günther!

Beitragvon Andreas Last » 9. Oktober 2006, 17:11

Dann sind wir uns ja einig :-)

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Andreas Last

Re: Oh Günther!

Beitragvon Andreas Last » 9. Oktober 2006, 17:13

Also in HH hab ich auch noch nie einen gesehen. Ok, ich war leider die letzten paar Male nicht da. Aber entsprechendes wäre wohl hier gepostet worden :-)


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