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Aus dem Spiel ausscheiden

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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Andreas Last

Aus dem Spiel ausscheiden

Beitragvon Andreas Last » 16. Oktober 2006, 16:31

Im allgemeinen wird es ja als eher schlecht angesehen, wenn man aus einem Spiel ausscheiden kann, da man dann halt zum Zusehen verdammt ist. Wie seht ihr das aber, wenn diese Möglichkeit entscheidend die taktischen Möglichkeiten erhöht, also auch die Spieltiefe bedeutend vergrößert und die Spieldauer in der Regel bei 10 bis 15 Minuten liegt?

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Volker L.

Re: Aus dem Spiel ausscheiden

Beitragvon Volker L. » 16. Oktober 2006, 19:33

Andreas Last schrieb:
>
> Im allgemeinen wird es ja als eher schlecht angesehen, wenn
> man aus einem Spiel ausscheiden kann, da man dann halt zum
> Zusehen verdammt ist. Wie seht ihr das aber, wenn diese
> Möglichkeit entscheidend die taktischen Möglichkeiten erhöht,
> also auch die Spieltiefe bedeutend vergrößert und die
> Spieldauer in der Regel bei 10 bis 15 Minuten liegt?

Bei der kurzen Spieldauer sehe ich keine Probleme, ungeachtet
der Frage, ob es die Spieltiefe wirklich vergrößert oder der Autor
nur aus Nostalgie diesen klassischen Siegbestimmungsmechanismus
verwendet ;-)

Gruß, Volker (findet die nahezu umfassende Abschaffung des Ausscheidens
aber prinzipiell eher positiv, im Gegensatz zu der zumindest tendenziell
weithin angestrebten Abschaffung des Nacheinanderspielensundwährend-
desZugesderGegnerpassivzuguckens)

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Mike Merten

Re: Aus dem Spiel ausscheiden

Beitragvon Mike Merten » 17. Oktober 2006, 08:42

Nostalgisch? Sicherlich genauso wie das Benutzen von Würfeln ;)

Bei einer Spieldauer von 10-15 Minuten kann ich mir gar nicht vorstellen, warum das problematisch sein sollte.

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Matthias Prinz

Re: Aus dem Spiel ausscheiden

Beitragvon Matthias Prinz » 17. Oktober 2006, 09:07

Hallo Andreas,

ich sehe es so: Wenn man aus dem Spiel ausscheiden kann, dies aber nur geschieht, wenn man wirklich konstant Mist baut bzw. nicht aufpasst, ist das durchaus ein legitimes Druckmittel. Wenn er außerdem im letzten Drittel nur passieren kann: Umso besser.
Eher unschön wäre, wenn man durch eine ungünstige Konstellation rausfliegt oder weil es ohne eigenes zutun durch die Mitspieler geschieht.

Deshalb bin ich auch auf Tavulá gespannt, laut Regel kann man da nämlich auch rausfliegen, wenn man keine Steine mehr setzen kann.
Ob das jetzt oft vorkommt oder hauptsächlich als Druckmittel dient, wird sich nach der Messe zeigen.
Bei 10-15 Minuten sollte das aber auf keinen Fall problematisch sein (wenn man nicht schon nach der ersten Aktion tot ist *g*)

Viele Grüße
- Matthias

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peer

Re: Aus dem Spiel ausscheiden

Beitragvon peer » 17. Oktober 2006, 10:06

Hi,
Andreas Last schrieb:
>
> Im allgemeinen wird es ja als eher schlecht angesehen, wenn
> man aus einem Spiel ausscheiden kann, da man dann halt zum
> Zusehen verdammt ist. Wie seht ihr das aber, wenn diese
> Möglichkeit entscheidend die taktischen Möglichkeiten erhöht,
> also auch die Spieltiefe bedeutend vergrößert und die
> Spieldauer in der Regel bei 10 bis 15 Minuten liegt?

Unproblematisch, so lange man nicht rausfliegt, bevor man etwas tun konnte. Bei DaVinci-Code z.B. ist man auch ggf. vorzeitig raus und es ist nicht weiter schlimm.

ciao
peer

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RoGo

Re: Aus dem Spiel ausscheiden

Beitragvon RoGo » 18. Oktober 2006, 01:19

Hallo Matze,
ich glaub nicht dass die Minueten entscheidend sind, sondern die Anzahl Spielrunden, die man zugucken muss.
Ein Skatspiel dauert vielleicht 5 Minuten, wenn man aber schon nach der ertsen Karte ruasfliegen könnte ... naja.
Es gibt netürlich Omas, die dies provozieren aber ... geschenkt.
Fröhliche Grüße
Roland

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Gerd Fenchel

Beispiel Kraut und Rüben

Beitragvon Gerd Fenchel » 18. Oktober 2006, 09:39

Hallo,

bei meinem Spiel Kraut und Rüben kann man vorzeitig aus dem Spiel aussteigen. Dies kann für einen Spieler vorteilhaft sein da man nur noch negative Punkte sammelt. Es ist aber nicht möglich dass ein Spieler von anderen aus dem Spiel heraus geworfen wird. Ich denke das ist eine bessere Alternative. Die Spieldauer des Spieles sind 20 Minuten. Und das zusehen beschränkt sich meist auf max. 5 Minuten. Da das zusehen meist wechselt, tut dies dem Spielreiz keinen Abbruch.

Gruß

Gerd

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Thomas O.

Re: Aus dem Spiel ausscheiden

Beitragvon Thomas O. » 18. Oktober 2006, 11:18

Volker L. schrieb:
>
> Gruß, Volker (findet die nahezu umfassende Abschaffung des
> Ausscheidens
> aber prinzipiell eher positiv, im Gegensatz zu der zumindest
> tendenziell
> weithin angestrebten Abschaffung des
> Nacheinanderspielensundwährend-
> desZugesderGegnerpassivzuguckens)

Hallo Volker,

da muss ich noch mal nachfragen: Verstehe ich deinen Klammersatz richtig, dass du es negativ findest, dass das Prinzip "Jeder macht im Uhrzeigersinn seinen Zug, und die anderen sind währenddessen unbeteiligt" durch andere Mechanismen abgelöst wird (wie z.B. bei Jenseits von Theben, wo sich die Spielerreihenfolge durch den vorhergehenden Zeitinvest ergibt). Ich finde es gerade eine Herausforderung für Spieleautoren, neue Mechanismen zu kreieren, bei denen ständig alle Spieler irgendwie involviert sind oder die Spielerreihenfolge anders als durch den UZS definiert wird.

Gruß Thomas

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Volker L.

Re: Aus dem Spiel ausscheiden

Beitragvon Volker L. » 18. Oktober 2006, 12:14

Thomas O. schrieb:
>
> Volker L. schrieb:
> >
> > Gruß, Volker (findet die nahezu umfassende Abschaffung des
> > Ausscheidens
> > aber prinzipiell eher positiv, im Gegensatz zu der zumindest
> > tendenziell
> > weithin angestrebten Abschaffung des
> > Nacheinanderspielensundwährend-
> > desZugesderGegnerpassivzuguckens)
>
> Hallo Volker,
>
> da muss ich noch mal nachfragen: Verstehe ich deinen
> Klammersatz richtig, dass du es negativ findest, dass das
> Prinzip "Jeder macht im Uhrzeigersinn seinen Zug, und die
> anderen sind währenddessen unbeteiligt" durch andere
> Mechanismen abgelöst wird (wie z.B. bei Jenseits von Theben,
> wo sich die Spielerreihenfolge durch den vorhergehenden
> Zeitinvest ergibt). Ich finde es gerade eine Herausforderung
> für Spieleautoren, neue Mechanismen zu kreieren, bei denen
> ständig alle Spieler irgendwie involviert sind oder die
> Spielerreihenfolge anders als durch den UZS definiert wird.

Nein, das hast u nicht ganz richtig verstanden.
Muss mich jetzt leider auch kurz fassen, muss gleich zum Bahnhof ;-)
(daher Antwort etwas pauschalierend und plakativ)
Ob strenger Uhrzeigersinn oder anderer Reihenfolge-Mechanismus
ist eher nebensächlich, ich meinte eher, dass es mich nervt, wenn
heutzutage versucht wird, das Prinzip "nacheinander Spielen und
zugucken, während die anderen dran sind" krampfhaft und in jedem
Spiel wo es auch nur ansatzweise möglich ist durch "jeder ist permanent
involviert/alle spielen gleichzeitig" zu ersetzen.

eilige Grüße, Volker

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Thomas O.

Re: Aus dem Spiel ausscheiden

Beitragvon Thomas O. » 18. Oktober 2006, 12:48

Volker L. schrieb:
>
> Nein, das hast u nicht ganz richtig verstanden.
> Muss mich jetzt leider auch kurz fassen, muss gleich zum
> Bahnhof ;-)
> (daher Antwort etwas pauschalierend und plakativ)
> Ob strenger Uhrzeigersinn oder anderer Reihenfolge-Mechanismus
> ist eher nebensächlich, ich meinte eher, dass es mich nervt,
> wenn
> heutzutage versucht wird, das Prinzip "nacheinander Spielen und
> zugucken, während die anderen dran sind" krampfhaft und in
> jedem
> Spiel wo es auch nur ansatzweise möglich ist durch "jeder ist
> permanent
> involviert/alle spielen gleichzeitig" zu ersetzen.
>
> eilige Grüße, Volker

OK, soweit verstanden, das muss auch nicht sein. Der Idealfall ist imho ein Spiel, in dem es eine feste Reihenfolge gibt (klassischerweise der UZS), aber auch die passiven Spieler den Zug des aktiven Spielers und die sich verändernde Situation interessiert beobachten (müssen), weil sich für die eigene Situation auch etwas tut. Noch besser, wenn in einem Spielerzug Wertungen ausgelöst werden können, an denen auch die Mitspieler beteiligt sein können.

Gruß Thomas

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Andreas Last

Re: Aus dem Spiel ausscheiden

Beitragvon Andreas Last » 19. Oktober 2006, 13:35

Moin V olker,
am Anfang war dieser "nostalgische Siegbestimmungsmechanismus" gar nicht vorgesehen. Er erwies sich aber als notwendig, da sonst Strategien möglich waren, die das Spiel kaputt machten.
Außerdem gehöre ich eher zur, ich sag jetzt mal, "modernen" Riege der Spieleautoren (bitte nicht falsch verstehen :-) ), die gerade eine dynamische Zugfolge sehr spannend findet.

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Andreas Last

Re: Aus dem Spiel ausscheiden

Beitragvon Andreas Last » 19. Oktober 2006, 13:40

Moin Matthias,
nun, es ist so und so. Du kannst definitiv nur durch eigenes Verschulden rausfliegen, wobei deine Mitspieler dies auch provozieren können. Letztendlich bist du aber dann immer selbst schuld. Allerdings ist dies schon von Anfang an möglich, da dieses Druckmittel eben auch schon von Anfang an nötig ist, da sonst der Sartspieler einen unfairen Vorteil hätte.

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Andreas Last

Re: Beispiel Kraut und Rüben

Beitragvon Andreas Last » 19. Oktober 2006, 13:45

Moin Leute,
ich danke euch allen, für eure Meinungen bis hier hin. Sollte sich nach diesem Post noch jemand einbringen wollen, danke ich diesem Jemand schon mal im Voraus ;-) Ich bin in jedem Fall auf weitere Meinungen gespannt.
Jedenfalls fühle ich mich jetzt schon mal bestärkt, dass meine Ansicht dazu nicht so falsch sein kann.


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