Beitragvon Günter Cornett » 31. Dezember 2008, 12:15
MatthiasC schrieb:
>
> Hallo zusammen,
>
> ein neues Steuerjahr steht an :-)
>
> Ich bin - wie vermutlich die meisten Autoren - voll(zeit)
> berufstätig. Hat jemand Erfahrung damit, die Entwicklung von
> Spielen als nebenberufliche Tätigkeit "anzumelden" (falls das
> nötig ist) und somit die damit verbundenen Kosten steuerlich
> abzusetzen?
Als Spieleautor arbeitet man i.d.R. freiberuflich, muss dafür also kein Gewerbe anmelden. Aber das meinst du vermutlich nicht sondern wie mit den Einnahmen umzugehen ist. Die müssen gegenüber dem Finanzamt angegeben werden. Die aus der Autorentätigkeit entstehenden Kosten können daher auch abgesetzt werden.
> Wenn ja, was setzt ihr alles als Werbungskosten ab? Material,
zum Erstellen der Prototypen: ja
> Göttingen,
Fahrtkosten, Unterkunft während des Besuchs des Autorentreffens ja; für einen zweiwöchigen Urlaub drumrum eher nicht, zumindest nicht komplett.
> der Kaufrausch im Oktober?
Sicherlich kann man als Autor einiges absetzen, das auf den ersten Blick abwegig erscheint, es aber nicht ist. Oftmals ist es eine Frage des Einzelfalls oder Ermessenssache.
Manchen Spielekauf kann man sicher absetzen, weil es einfach dazu gehört, den Markt zu kennen, sich über Spielmechanismen zu informieren, etc. Bei einem kompletten Spielearchiv mag es auch darauf ankommen, welchen Stellenwert die Autorentätigeit hat, wie das Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben ist, und welche Verwendung die Spiele konkret finden.
Literatur für Themenrecherche kann man absetzen, wenn man entsprechende thematische Spiele macht. Wer nur abstrakte Spiele macht, dürfte da aber Erklärungsschwierigkeiten haben.
Museumsbesuche dürften ebenfalls absetzbar sein, wenn man an Spielen mit historischen Themen arbeitet. Eine Weltreise, weil man bei der Recherche zu einem Atlantisspiel vorort nach den Spuren der untergegangen Kultur sucht, dürfte vom Finanzamt aber eher als Liebhaberei eingestuft werden.
Gruß, Günter