Lieber Herr Staupe,
soeben komme ich ins Büro und lese Ihren offenen Brief. Da ich nicht weiß, wie ich mich mit Ihnen direkt in Verbindung setzen kann, mache ich es über dieses Forum, ich hoffe, das ist erlaubt.
Ohne Kenntnis der Spiele sollte man sich nicht äußern, ich mache es dennoch, weil ich Ihrem Brief trotz aller Verärgerung eine gewisse Gelassenheit entnehme, die mir früher einmal gefehlt hat, die ich mir aber im Laufe der Jahrzehnte habe aneignen können. Was Ihnen passiert sein muss, habe ich in einem kleinen Artikel in der Pöppel Revue Heft 3 aus 1990, S. 58 einmal beschrieben. Deshalb war ich über den Inhalt Ihres Briefes nicht überrascht (überrascht hat es mich, dass es nicht schon früher passiert ist). Als leider nur noch sporadisch tätiger Autor bin ich aber erschrocken darüber. So sollte und darf es - unterstellt, ihr Vorwurf ist richtig - nicht zugehen!
Als ich damals meine persönliche Meinung in dem Artikel äußerte, bin ich - emotional gesehen völlig zu Recht - von anderen Autoren und auch von Berufskollegen sehr gescholten worden. Offenbar hat man geglaubt, dass ich die von mir beschriebene juristische Situation persönlich gutheiße. Als Jurist lernt man aber, seine persönliche Ansicht von der des Gesetzgebers zu unterscheiden.
Ich habe zur Kenntnis genommen, dass Sie sich juristisch nicht wehren wollen. Auch das ist Ihr gutes Recht. Vielleicht überlegen Sie sich das aber noch einmal. Ich kenne da einen Kollegen, der sich mit dem Thema ganz gut auskennen dürfte, ich glaube, den kennen Sie auch ......(nur vorsorglich für alle argwöhnischen und nicht mitdenkenden Leser: Ich bin es definitiv nicht, meine Fachrichtung liegt woanders, ich will mir also auf diese Weise kein Mandat an Land ziehen!!!)
Aber: Wenn jemand, der einen vermeintlichen (im Sinne von vermuteten) Rechtsverstoß begangen hat, keine juristische Gegenwehr verspürt, macht es vielleicht wieder. Und das kann nun weiß Gott nicht im Interesse aller liegen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
Detlef W.