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Autorentreffen

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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mmgd
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Re: Autorentreffen

Beitragvon mmgd » 3. Juni 2013, 11:23

Frigolas schrieb:
>
> Dann berichte doch mal von DEinen Erlebnissen, ich würde mich
> freuen.
>
> Danke

Da sollte ich mal einen neuen Thead zu aufmachen...

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Pfoto
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Re: Autorentreffen

Beitragvon Pfoto » 3. Juni 2013, 12:50

nicht, dass ich falsch verstanden werde, ich habe auch nette Kontakte gehabt und das war auch der wirklich schöne Teil an Göttingen.

Und ja, auch bei mir lief das durch eine Empfehlung so, dass ich eine Redakteurin am Tisch hatte. Bei der Menge an Autoren die in Göttingen präsent sind, kann aber rein rechnerisch doch schon nicht jeder in den 2 Tagen die richtigen Redakteure am Tisch haben.

Man muss sich deswegen -- auch je nach Anfahrtsaufwand -- im Klaren sein, ob es einem vor allem ums "Dabei" sein geht, oder ob man intensiv ein Spiel an einen Verlag bringen will. Dann könnte man eben enttäuscht sein, wenn bei den 2 Tagen nicht viel rumgekommen ist. Ich habe auch von Autoren gehört, die haben eben nur per Mail und Zusendung eines Spiels einen Vertrag erhalten. Göttingen scheint als kein "Muss" zu sein.

Aber ich wollte den Threadstarter gar nicht davon abbringen, Göttingen zu besuchen, denn jeder empfindet das womöglich anders und muss seine eigenen Eindrücke sammeln.

Gruß
Jürgen

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Thomas O.
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Re: Autorentreffen

Beitragvon Thomas O. » 3. Juni 2013, 13:50

Hallo Jürgen,

was du als Autor in jeder Beziehung brauchst, ist Geduld. Deine Erwartung kann es nicht sein, dass du bei deinem ersten Göttingen-Besuch gleich alle Redakteure kennenlernst und du zahlreiche Verlagskontakte schließt. Bei meinem ersten Göttingen-Besuch vor 9 Jahren musste ich ganz kleine Brötchen backen. Erst Schritt für Schritt - sprich Jahr für Jahr - wuchs die Zahl der Autorenkollegen und Redakteure, die ich kannte und die mich kannten. Nun ist man in der etwas komfortableren Situation, dass man die gewonennen Kontakte nutzen kann, um schnell und ohne große Mühen die Redakteuer an seinen Tisch einladen kann.

Das ist in einer "Szene", wo man es mit Menschen zu tun hat, völlig normal. Ist doch menschlich, dass man zu "bekannten Gesichtern" eine größere Vertrautheit entwickelt.

Aber wie gesagt, hab Geduld, im Laufe der Zeit werden sich die Kontakte ganz wie von selbst entwickeln, wenn du stets präsent bist.

Gruß
Thomas

Thygra
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Re: Autorentreffen

Beitragvon Thygra » 3. Juni 2013, 14:01

Pfoto schrieb:
> Wer nicht eher extrovertiert und offensiv auf die Suche nach
> Redakteuren geht (und diese vor allem auch den einzelnen
> Verlagen zuordnen kann), diese dann in einer freien Minute an
> den Tisch holt, kann leicht übersehen werden.

Das kommt auf den Redakteur an. Ich persönlich bin von Autoren, die mich mitten im Gang ansprechen und an mir kleben, mehr genervt, weil sie mich auf dem Weg zum nächsten Tisch aufhalten und somit meine verfügbare Zeit zum Anschauen von Spielen reduzieren. Und wenn mich jemand nervt, sinkt eher die Chance, dass ich zu seinem Tisch komme.

> Das hat mich durchaus unter Druck gesetzt und die
> Veranstaltung für mich persönlich stressig gemacht. Ich hätte
> es auch toll gefunden, wenn die Redakteure z.B. mit einem
> Namensschild und weiteren Infos, z.B. "Bereich Kinderspiele"
> o.ä. ausgestattet wären.

Da stimme ich dir zu. Die 3 Pegasus-Redakteure hatten vorgestern alle ein Namensschild angeheftet.

> Ich würde in Zukunft unbedingt versuchen, vorher einen
> Kontakt mit dem Redakteur des jeweiligen Verlages
> auszumachen. Leider ist dies bei manchen Verlagen, z.B.
> Ravensburger und Pegasus aber nicht mehr möglich, da
> Agenturen vorgeschaltet sind.

Das ist falsch. Pegasus hat schon seit November 2011 keine Agentur mehr vorgeschaltet, da irrst du dich.

Allerdings blocken wir Anfrage im Vorfeld von Göttingen per Email meist ab, weil das dem Sinn der Veranstaltung zuwider läuft. Das Schöne am Göttinger Treffen ist ja gerade, dass wir NICHT per Email eingesendete Spiele begutachten müssen, sondern uns Spiele direkt anschauen und erklären lassen können. Wenn uns alle Autoren vorher Emails schicken, kostet das unnötige Zeit und führt nicht dazu, dass ich mit einer größeren Wahrscheinlichkeit zu einem solchen Autor gehe.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

Thygra
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Re: Autorentreffen

Beitragvon Thygra » 3. Juni 2013, 14:02

mmgd schrieb:
> Der Thread hat eigentlich meine Befürchtungen bestätigt.
> Schade, so einen richtigen Austausch gibt es dort dann auch
> nicht.

Das ist völlig falsch. Eine Menge Autoren spielen oder quatschen in Göttingen mit anderen Autoren. Es liegt an jedem selbst, was er daraus macht.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Christian Hildenbrand

Re: Autorentreffen

Beitragvon Christian Hildenbrand » 3. Juni 2013, 14:53

Lieber André,

siehste Mal, da hab ich es dieses Jahr anders gemacht als Du. ;-)

Wir haben im Vorfeld zu Göttingen eine ganze Reihe von Anfragen bekommen von Autoren. Dabei will ich anmerken, dass es sich (mal schnell in mein Protokoll geschaut) 70% Autoren handelte, mit denen ich vorher noch keinen Kontakt hatte. Dass ist Göttingen die Zeit relativ knapp ist, das ist kein großes Geheimnis. Doch wie schafft man es, wenigstens diejenigen, die einen offensichtlich bei sich sehen wollen, auch durch Anwesenheit und Aufmerksamkeit zu befriedigen? Ich hab das dieses Jahr so gemacht:

1. Tag aufgeteilt in 30-Minuten-Abschnitte, Beginn 9:30 Uhr
2. Anfragen im Vorfeld dahingehend beantwortet, dass ich um die Spielanleitungen bat; über diese schnell drübergeflogen, um diejenigen gleich zu eliminieren, die von vorneherein nix für uns sind (die erkennt man als geschulter Redakteur in wenigen Minuten) und gleich die Absagen dazu geschrieben; Antwort an den Autor mitsamt Vorschlag für Zeitslot und Anmerkung, welche Ideen ich gerne näher betrachten will
3. Samstagmorgen um Punkt 9 Uhr Plan gemacht, indem ich alle Tischnummern notiert habe ... und los ging es.
4. Spontan-Autoren entweder noch mit auf meine Liste genommen, wenn ich gesehen habe, dass ich sie noch schaffe - alternativ Tischnummer an meinen Kollegen Uwe Mölter gegeben ... oder doch nur die Visitenkarte in die Hand gedrückt, wenn es einfach gar nicht mehr unterzubekommen war.
5. Am Ende alle Anfragen bearbeitet gehabt und zufrieden, wenn auch geschafft, nach Hause gefahren.

Nun war aber ja auch noch ein zweite AMIGO-Redakteur vor Ort mit Uwe. Er hat sich die Zeit genommen, von Tisch zu Tisch zu schlendern und sich überraschen zu lassen von dem, was da so kommt. Auf diese Weise haben wir gemeinsam potentiell beide Gruppen zufriedenstellen können, sofern sie sich bei uns meldeten ... sowohl diejenigen, die im Vorfeld anfragten, als auch die spontanen vor Ort.

Dass es eine natürliche Grenze gibt, habe ich vor Jahren schon einmal irgendwo geschrieben in einer Diskussion rings um Göttingen. Das sollte halt nie vergessen werden.

Wie viel Aufmerksamkeit ein Autor auf sich und seine Spiele ziehen kann, liegt in allererster Linie am Autor selbst. Wenn er zu einer solchen Veranstaltung geht, sollte er sich in meinen Augen bewusst sein, dass es kontraproduktiv ist, still und starrem Blick an seinem Tischchen zu sitzen. Jeder Kontakt zu einem anderen Autor kann hier wertvoll sein. Und wie Thomas schon schrieb: Man braucht auch ein bisschen Geduld ... es gibt viele Autoren, die ein paar Jahre brauchten, bis sie das erste Spiel unter hatten. Die meisten haben aber schon nach dem ersten Autorentreffen so viele Kontakte gesammelt zu Kollegen und Redakteuren, dass die Schritte von Mal zu Mal größer werden - für die eigene Entwicklung als Autor, aber möglicherweise auch auf dem Weg zum ersten veröffentlichten Spiel. ;-)

Es gibt in Göttingen kein Patentrezept. Aber eines kann ich ganz sicher verraten: Wer es nicht versucht, wird auch keinen Nutzen daraus ziehen können. ;-)

Grüße
Christian

Redaktion
AMIGO Spiel + Freizeit GmbH

Thygra
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Beiträge: 3159

Re: Autorentreffen

Beitragvon Thygra » 4. Juni 2013, 10:01

Lieber Christian,

ich beglückwünsche dich dazu, dass du es vor Göttingen noch schaffst, die Anleitungen aller Anfragen durchzulesen. Diesen Zustand möchte ich gerne auch eines Tages mal wieder erreichen, aber zur Zeit ist mir das leider nicht möglich.

Gruß,
André
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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widow-s-cruse

Re: Ordnung auf Autorentreffen ;)

Beitragvon widow-s-cruse » 4. Juni 2013, 13:48

Hallo Jürgen,

Pfoto schrieb:
>... Ich hätte
> es auch toll gefunden, wenn die Redakteure z.B. mit einem
> Namensschild und weiteren Infos, z.B. "Bereich Kinderspiele"
> o.ä. ausgestattet wären.

Wird auf der internationalen Spieleerfindermesse in Haar von der Veranstalterseite organisiert. Für die gestellten Namensschilder der Aussteller und Redakteure gibt es ein Farbsystem, das eine Bereichszuordnung erleichtert.

http://www2.spiele-archiv.de/

Es gab früher sogar eine Porträtgalerie mit Verlags- und Aufgabenzuordnung. Leider lagen von Einzelpersonen wegen dieser Ausstellung Einwände vor, in Folge dessen die Galerie unterlassen wurde.

Liebe Grüße
Nils
http://aiblinger-zockerbande.de/

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Uzi

Re: Autorentreffen

Beitragvon Uzi » 4. Juni 2013, 15:36

Hi,

da es doch einige interessiert habe ich meine subjektive Erfahrung aufgeschrieben.

Als ich vor zwei Monaten beschloss nach Göttingen zu gehen musste ich für mich selbst die Frage klären „Sind meine Spiele so gut, dass ich sie vorstellen kann? Ich entschied, dass ich es wohl nie rausfinden werde wenn ich nicht auch etwas wage.

Die nächste Frage war. Will ich beim Spieleautorenstipendium mitmachen. Ich entschied mich dagegen. Ich wollte einfach nach Göttingen gehen, mir das ganze Treffen anschauen, Leute kennen lernen und mich über das Spieleerfinden austauschen.

Hier also ein kleiner Bericht wie es mir als Neuling so erging:

Freitag:

SAZ Vollversammlung: Als Mitglieder der Spieleautorenzunft nahm ich an der Vollversammlung teil. Sehr interessant welche Idee, Gespräche hier geführt wurden. Auch wenn es hier nicht direkt um das Spieleerfinden geht bekommt man doch einen guten Einblick in die Branche, oder aktuelle Themen. Nach der Sitzung hatten sich einige Autoren noch verabredet gemeinsam zu Essen oder noch einmal zu testen. Ich ging mit zum Testen. Und stellte einem Autor noch eine Spieleidee von mir vor. Wenn ich so darüber nachdachte wird mir klar, dass es nicht das Feedback war das diesen Test so gut machte. Sondern dieser Test zeigte mir einfach noch einmal, dass ich mich mit meinen Ideen nicht verstecken musste.

Samstag:

Die erste Nacht wollte ich nicht so richtig schlafen. Träumte ich doch immer wieder von meinem Spieleideen. Aufgestanden bin ich also viel zu früh. Was aber auch nicht schlecht war. So konnte ich noch einmal durch Göttingen laufen und mir die Stadt ein bisschen anschauen. Als Freiburg ist man ja was eine schöne Altstadt angeht sehr verwöhnt. Aber ich muss sagen Göttingen hat wirklich auch eine sehr schöne Altstadt. Um 9.00 Uhr ging es dann los. Ich baute meine Spiele auf. Und da ich keine Lust wirklich keine Lust hatte auf einen Redakteur zu warten setzte ich mich einfach mal an den Nebentisch und spielte die Spiele eines Kollegen. Schnell stellte ich fest, dass die Redakteure nicht ganz aus freien Stücken an einen Tisch kommen. Ich wollte mich aber weder aufdrängen, noch meine Ideen überschwänglich anpreisen. Ich gebe ja zu, wenn ich etwas das erste Mal mache bin ich eher zurückhaltend. Ich schaute dann aber einfach anderen Autoren über die Schulter. Wie sie mit den Redakteuren sich unterhalten.

Und dann gelang es mir doch wirklich einen Redakteur an meinen Tisch zu locken. Ich versuchte mich kurz zu fassen. Der Redakteur hörte mir zu und sagte dann aber auch, dass er diese Art Spiele gerade nicht sucht. Er IMG_0410erklärte mir kurz die Situation im Verlagsprogramm. Für mich war das Verständlich und ich erkannte einfach auch das es nicht an meiner Idee an sich lag das er abgelehnt hatte. Am Vormittag spielten dann vor allem noch ein paar andere Autoren meine Spiele. Dabei bekam ich wirklich sehr interessantes Feedback zu hören. Den Rest des Tages verbrachte ich damit Spiele von anderen Autoren zu spielen.

Das positive dabei ist. Wer sich für die anderen Interessiert bekommt dann die gleiche Aufmerksamkeit von ihnen geschenkt. Am Ende des Tages war ich dann Glücklich. Ich hatte viele sehr interessante Menschen getroffen, mit ihnen mich ausgetauscht. Und den einen oder anderen Verlag konnte ich auch noch meine Spiele vorstellen.

IMG_0411Bei einem Gemeinsamen Abendessen konnten dann weitere Gespräche geführt werden. Nachdem ich aber so viele neue Menschen kennen gelernt hatte war ich auch ziemlich geschafft und so war ich ganz glücklich als ich zurück zum Hostel gehen konnte und mich niemand mehr kennen lernen wollte und ich auch nicht versuchte jemand anderes kennen zu lernen.

Sonntag:

Sonntag ging es erst um 10 Uhr los. Dafür mit Publikum aus Göttingen. Ich genoss die Zeit, spielte selbst noch ein paar Prototypen an. Unterhielt mich mit dem einen oder anderen über die Herstellung von Prototypen und erklärte von Zeit zu Zeit auch noch meine eigenen Spiele.

Fazit des Wochenendes:

Göttingen ist super. Man lernt viele Leute kennen, man lernt selbst viele Leute kennen. Für mich hat es sich gelohnt. Ich habe alte Bekannte getroffen, neue Leute kennen gelernt und sie mich. Ich konnte gerade mal 4 Verlage ansprechen. Doch die wo ich angesprochen habe, waren entweder sehr interessiert oder halfen mir auf eine andere Art und Weise weiter. Und wenn es nur ein Tipp war wie „Die Idee ist super, schwer zu realisieren aber doch mir gefällt sie“ Klar mit einer solchen Aussage hat man kein Spiel untergebracht. Aber es ist eine Würdigung der Idee und ich hab mich einfach auch darüber gefreut das ein Verlagsvertreter meine Idee positiv war genommen hat. Egal ob das nun in sein Programm passt oder nicht. Ich konnte einfach merken, dass ich mit meinen Ideen auf dem richtigen Weg bin.

Tipp:

Wenn du vor hast über längere Zeit in der Spieleautorenszene aktiv zu sein lohnt sich Göttingen auf jeden Fall. Du lernst einfach unkompliziert Leute kennen. Dazu solltest du aber nicht warten bis jemand an deinen Tisch kommt. Lauf einfach umher setzte dich an einen Tisch, spiele mit. Tausche dich aus. Ich habe Teilweise auch bei anderen Autoren mit Redakteuren gespielt. Und konnte auch dadurch viel lernen.

Wenn du gerne den ganzen Tag erklären willst, dann bewerbe dich für das Spieleautorenstipendium. Ich glaube die Leute haben wirklich 8-9 Stunden unermüdlich ihre zwei Spiele erklärt. Eine heißere Stimme gibt’s gratis. :-)

Übernachtungsmöglichkeit:

Übernachtet habe ich im sehr günstigen Hostel37. Ein wirkliches sehr schönes und süßes Hostel. Sauber und liebevoll eingerichtet. Ich war nicht der einzige Autor der dort geschlafen hat. Und der Besitzer ist wirklich klasse. So kam er doch am Sonntag in die Stadthalle und spielte von seinen Gästen die Prototypen. Ich finde so etwas Klasse.


http://brettspielelabor.wordpress.com/2013/06/04/bericht-uber-das-spielautorentreffen-in-gottingen/


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