Beitragvon HBS » 27. Februar 2002, 03:01
Moin Ihr,
interessant, was ich heute schon wieder alles verpaßt habe...
naja, man kann eben nicht immer bei Euch sein :) :D
ich hätte wohl zu einigem etwas zu schreiben, vorerst nur das "dringendste" ;-) :
"benjamin" hat am 26.02.2002 geschrieben:
>
>> Warum sollte nicht jede Sprache ihre Sonderzeichen haben?
>
> vielleicht weil dann jeder mir jeder anderen sprache
> irgendwelche probleme hat - und sei es nur, die ganzen
> sonderzeichen auf der tastatur zu finden...
ok, aber wer wagt es, zu entscheiden, daß wir ab nächstem Jahr alle chinesische Schriftzeichen können müssen??? ;-)
Nein, im Ernst: es gibt Unterschiede, die ich durchaus spannend finde. Wenn sich da langsam und auf "natürlichem Weg" einiges angleicht, weil wir heutzutage immer mehr internationale Kontakte haben, finde ich das durchaus ok. Sprache ist eben lebendig und funktioniert nur sehr begrenzt präskriptiv (was die Probleme bei unserer letzten Rechtschreibreform deutlich gezeigt haben) aber entwickelt sich trotzdem immer weiter.
Ich glaube kaum, daß sich so mir nichts dir nichts [i]alle[/i] auf ein überall gleiches Set an Schriftzeichen einigen könnten... auch wenn es oft bequemer wäre und den Umgang mit Computertastaturen vereinfachen würde... Trotzdem ist das längst nicht überall so einfach, wie bei uns, die wir unsere Umlaute recht einfach durch Diphthonge (Doppelvokale) ersetzem könnten (wie Volker uns immer wieder demonstriert :D ), schon weil eben ganzlich andere Schriftsysteme auch eine andere Art des Denkens beinhalten... zum beispiel das denken in Begriffen, die ein ganzes Spektrum an Bedeutungen beinhalten, die sich eben nicht einfach in eine Buchstabenschrift übersetzten lassen. Und ebensowenig läßt sich unser westliches/mitteleuropäisches Set an Lauten auf jede Sprache übertragen... oder andersherum jeder Laut in unseren Buchstaben ausdrücken.
Aber mal weg vom Philosophischen zurück zum Praktisch-Pragmatischen: so sehr ich mich auch immer wieder über die z/y-Vertipper ärgere, die einem immer mal wieder mit amerikanischen Tastaturen passieren: viele Probleme mit hierzulande ungebräuchlichen Schriftzeichen lassen sich doch recht gut mit dem entsprechende Zeichensatz bzw. entsprechender Software lösen... auch wenn's bei ständigem Gebrauch natürlich bequemer mit "richtiger" Tastatur ist. Ich habe einen Freund, der eine arabisch-hebräisch-lateinische Tastatur benutzt, eine Freundin mit einem Schreibpad für chinesische Schriftzeichen... selbst habe ich ein tolles Programm für Japanisch (was zugegebenermaßen einfacher ist, als für Chinesisch, weil sich im Japanischen alles eben nicht nur in den klassischen Schriftzeichen ("Kanji") schreiben läßt, sondern auch in einer Silbenschrift (Hiragana bzw. Katakana, jeweils noch relativ überschaubar aus 43 Schriftzeichen bestehend, plus Lautverschiebungen und Kombinationen), die wiederum recht einfach in lateinische Buchstaben übertragbar sind...)
Also: ich bin durchaus für Vereinfachung im (nicht nur schriftlichen) Umgang miteinander, denke aber nicht, daß das durch "Gleichschaltung" passieren sollte, sondern durch gegenseitige Rücksichtnahme bzw. Nachsehen, wenn man schriftlich zwischen Kulturen kommuniziert... :-)
>> BTW: Guten Morgen!
>
> *schau auf die uhr* ja, tatsächlich! guten morgen :)
stimmt, schon wieder! ;-)
Gruß,
Hanna
(lernt seit gestern wieder japanische Schriftzeichen :-) )