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Fremdsprachen

Sachfremdes
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Bettina

Fremdsprachen

Beitragvon Bettina » 19. März 2002, 12:01

Hallo zusammmen,

bin doch überrascht, welch spannende Sprachen hier so gelernt werden.

http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=7&i=5079&t=5075

http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=7&i=5093&t=5075

Ich lerne nun nicht gerade leicht Sprachen und deshalb haben Menschen, die gar mehrere Sprachen können meine vollste Bewunderung.
Auch so "schwierige" (?) Sprachen wie finnisch oder japanisch zu lernen lässt meinen Mund kurzzeitig offen stehen ;-)

Warum lernt Ihr diese Sprachen (Urlaub, Spass, Beruf? ) und wie?

In der Schule englisch gelernt und französisch (schon wieder alles weg),
mühe ich mich derzeit mit spanisch. Einfach zum Spass, weil mir das Land so gut gefällt und ich oft dort weile. Und ich finde nichts peinlicher als Menschen, die in der Landessprache nicht einmal bitte und danke sagen können. (Das kann ich sogar noch in Frankreich ;-) )

Nach einem VHS-Kurs und einem zwei-wöchigen Bildungsurlaub in Spanien übe ich die Sprache für mich ein wenig - mit einem Computer-Programm und einem Sprachkalender.
Leider vergesse ich nur allzuviel, denn hier komme ich selten dazu, das gelernte anzuwenden.
Und das Sprechen einer Sprache ist wohl immer noch die beste Übung ;-)

Also, erzählt mal, wie Ihr das so macht mit den Sprachen

Neugierige Grüsse
Bettina

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Thomas Rosanski

mit dem Latein am Ende?

Beitragvon Thomas Rosanski » 19. März 2002, 13:03

Für alle, die mit ihrem Latein noch nicht am Ende sind:

http://www.radiobremen.de/online/latein/

Kurzen Gruß,

Thomas.
(dessen Mittagspause heute viel zu kurz für eine ausführliche Antwort ist).
--
[i]heute schon ge:smile:t?[/i]

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Marten Holst

Re: Fremdsprachen

Beitragvon Marten Holst » 19. März 2002, 14:15

Moinle,

> bin doch überrascht, welch spannende Sprachen hier so gelernt
> werden.
>
> http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=7&i=5079&t=5075
>
> Auch so "schwierige" (?) Sprachen wie finnisch oder japanisch
> zu lernen lässt meinen Mund kurzzeitig offen stehen ;-)
>
> Warum lernt Ihr diese Sprachen (Urlaub, Spass, Beruf? ) und
> wie?

Nun ja, ich habe einfach ein Jahr in Finnland gelebt (Austauschstudent) und empfand es sowohl als Herausforderung als auch als Höflich- und Notwendigkeit, mich in die Sprache meines Gastlandes "einzuarbeiten", sodass ich dann dort diverse Unikurse belegt habe. Leiderleider rostet es seitdem vor sich hin, ist aber im Gegensatz zu Französisch, Latein (ja Thomas, mit dem bin ich auch am Ende) (beide aus Schulzeiten) und Schwedisch (ebenfalls Aufenthaltstechnisch) noch nicht völlig im Argen.

Zum Thema "schwierig": für einen Indoeuropäer sicherlich, denn Wortstämme und grammatische Strukturen im Finnischen sind völlig anders als in den hiesigen Sprachen (und ja: es ist irgendwie mit dem Ungarischen verwandt. In etwa so sehr wie Deutsch und Persisch. Also nicht wirklich ähnlich). Nur: für "völlig von außen kommende", also Asiaten oder Afrikaner, die nicht indoeuropäisch vorbelastet sind, ist es wesentlich einfacher, da es eine sehr viel logischere Struktur hat. Es gibt zwar 15 Fälle, aber nur 3 oder 4 unregelmäßige Verben...

Finnische Grüße
Marten (der japanisch für schwieriger hält, alleine wegen des Schreibens)

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Bettina

Re: Fremdsprachen

Beitragvon Bettina » 19. März 2002, 14:33

Marten Holst schrieb:
> Finnische Grüße
> Marten (der japanisch für schwieriger hält, alleine wegen des
> Schreibens)

Letzten Mittwoch durfte ich im Hort einer Schülerin bei den Hausaufgaben für den Unterricht in Muttersprache zuschauen (von Hausaufgaben[b]hilfe[/b] kann hier wirklich keine Rede sein ;-) ).
Ihr Vater ist Perser und ich kann nur sagen: Fantastisch, Sensationell, Wahnsinn
Es hat richtig Spass gemacht zuzuschauen. Ohne ein Zeichen zu verstehen - versteht sich :-D

Gruss
Bettina

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HBS

Re: Fremdsprachen

Beitragvon HBS » 19. März 2002, 20:10

Bettina schrieb:
>
> Hallo zusammmen,
>
> bin doch überrascht, welch spannende Sprachen hier so gelernt
> werden.


Moin Bettina,

da fühle ich mich doch gleich mal angesprochen... ;-)


> Ich lerne nun nicht gerade leicht Sprachen und deshalb haben
> Menschen, die gar mehrere Sprachen können meine vollste
> Bewunderung.

Meine auch! :-)

(Zur Erklärung: mein Vater kann acht Sprachen... da sind die Minderwertigkeitskomplexe vorprogrammiert...)


> Auch so "schwierige" (?) Sprachen wie finnisch oder japanisch
> zu lernen lässt meinen Mund kurzzeitig offen stehen ;-)

ok, fühle mich also prompt nochmal angesprochen... aber den Mund kannst Du ruhig wieder zumachen :D


> Warum lernt Ihr diese Sprachen (Urlaub, Spass, Beruf? )

bei mir ist's irgendeine Mischung aus Spaß/Interesse und "Beruf" - als Komparatistin (Vergleichende Literaturwissenschaftlerin) sollte man generell einige Sprachen können, ich persönlich finde es spannend und sinnvoll auch zumindest eine nicht-europäische Sprache zu lernen, um auch mal aus unserer Begriffswelt auszubrechen und eine andere Art der Weltkonstruktion und -erfassung kennenzulernen...

In der Schule habe ich leider wenig lebendige Fremdsprachen gelernt (dafür aber Latein (als erste Fremdsprache) und Altgriechisch... :-/ ), außerhalb der Schule habe ich auf verschiedenste Arten und Weisen (Uni, Sprachurlaub) Italienisch (relativ gut) und Spanisch (in Anfängen, verstehen tue ich fast alles, sprechen fast nichts mehr, besonders seit mein Italienisch flüssiger geworden ist...) gelernt. Irgendwann habe ich mich mal an Iwrit (Neuhebräisch) versucht, bin aber nicht weit gekommen - allerdings blieb die Faszination einer Sprache mit anderem Schriftsystem - ich bin halt verliebt in's geschriebene Wort... und wenn das dann noch ästhetisch ist...

Wie ich auf Japanisch gekommen bin? Mehr oder weniger zufällig: in meinem Austauschjahr in Australien hatte ich an der Uni einen Kurs in moderner japanischer Literatur und war die einzige, die kein Japanisch konnte. Für den Kurs war das unproblematisch, er war auch für Nicht-Japanologen ausgeschrieben, gelesen wurden (englische) Übersetzungen, aber mein Interesse war geweckt. In Australien ist Japanisch eine der fünf (?) Sprachen, die an Schulen gelehrt werden, so daß relativ viele Leute dort zumindest Grundkenntnisse haben und es dann auch studieren - es ist an der Uni dort also kein "Orchideenfach" wie hier.

Zurück zu meinem Japanisch-Interesse: einer meiner besten australischen Freunde war als Austauschschüler in Japan gewesen und erklärte mir passend zu dem Literaturkurs einiges - mein Interesse war geweckt. Auch die Schrift interessierte mich sehr, umso mehr, als ich gesagt bekam, daß es doch deutlich leichter sei als Chinesisch, weil man zumindest theoretisch alles in einem der beiden Silbenalphabete schreiben kann und die "Kanji" (aus dem Chinesischen übernommene Wort-/Bedeutungsfeld-Zeichen) nach und nach lernen kann... - in der folgenden Zeit vertiefte sich mein Japan-Interesse durch verschiedenste Zufälle: ein Haiku-Referat in einem Komparatistik-Kurs namens "Kurz und Gut", ein paar japanische Filme während eines Filmfestivals, die Entdeckung von Sushi, ein Künstler, der tolle Dinge mit japanischen Schriftzeichen und deutschen Gedichtzeilen in Sütterlin macht...

Wie ich dann tatsächlich angefangen habe, es zu lernen? Wieder durch eine Art Zufall: nach Australien wechselte ich an die Uni München, studierte hier fröhlich vor mich hin, mußte der äußeren Umstände wegen meine Magisterarbeit einmal verschieben, weshalb ich irgendwann in den Semesterferien reichlich frustriert war und nichts den Kopf befriedigendes zu tun hatte. Da stolperte ich über den Ferien-Intensiv-Kurs des hiesigen Japan-Zentrums: jede Semesterferien zwei Wochen lang in sechs Stufen unterteilt. Pro Kurs wird der Stoff eines Semesters abgehandelt, so daß man theoretisch immer im (=während des) folgenden Semester den nächsten Kurs machen könnte... was ich aber bisher noch nicht durchgehalten habe; sechs Semesterwochenstunden in einem weiter entfernt liegenden Unigebäude waren für mich nicht so richtig drin...

Wie dem auch sei: der erste Kurs ist einige Zeit her aber jetzt habe ich mich wieder zu einem Ferienkurs aufgerafft und es ist wieder toll und spannend... nur sehr, sehr zeitintensiv. Ich komme also jeden Tag völlig geschaffft gegen sechs nach Hause, habe dann noch Hausaufgaben zu machen und Vokabeln zu lernen... da bleibt während dem Kurs keine Zeit für ein Privatleben. Aber es ist toll, so in eine Sprache zu versinken, ich bin sehr für Intensivkurse! Ich erwische mich morgens unter der Dusche oder auf dem Fahrrad dabei, daß ich mir die ersten Sätze zusammenbastele, habe in meiner Wohnung überall Kanji verteilt (ca 80 sollte ich inzwischen können... :-? ), womit ich auch schon zu Deiner nächsten Frage komme:

> und wie?

Am liebsten lerne ich natürlich im jeweiligen Land. So war ich zweimal in einer Schule in Florenz (sehr zu empfehlen: Scuola Leonardo da Vinci - Achtung: Werbung! ;-) ), einmal in Cadiz, einmal in Quetzaltenango... Wenn solches "total immersion"-Lernen nicht möglich ist, bin ich persönlich Fan von Intensivkursen (bei Muttersprachlern...): man konzentriert sich ganz auf das eine, steigt richtig in die jeweilige Sprachwelt ein... natürlich brauchen gewisse Dinge, besonders Vokabeln, Zeit bis man sie wirklich "verinnerlicht" hat, aber so langsam zwei Stunden Woche für Woche ist nichts für mich... ;-)


> Also, erzählt mal, wie Ihr das so macht mit den Sprachen

Reicht das? Fragen? Merkt man irgendwie, daß ich gerade sehr begeistert bei der Sache bin?? Liest das hier vielleicht gerade irgendein Millionär, der Lust hat, mir einen Kurs in Japan zu sponsorn??? ;-)

> Neugierige Grüsse

& ausführliche Antwort...

Gruß,
Hanna
(wird gleich wieder ganz brav an's Kanji-Malen gehen... :-)) )

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christiane f.

Re: Fremdsprachen

Beitragvon christiane f. » 20. März 2002, 02:13

hallo bettina und alle anderen,

bei diesem thema fuehle ich mich auch angesprochen.
zwar sind meine fremdsprachenkenntnisse insgesamt eher sehr mager, aber zum durchschlagen reicht es dann doch hier und da.
in der schule habe ich englisch und franzoesich gelernt, wobei mein franzoesisch seit jeher viel besser war als mein englisch, kein ahnung wieso.
inzwischen ist das aber alles laengst vergraben, wie ich immer wieder merke, wenn ich in die situation komme, eines von beiden sprechen zu muessen.
wobei der passive wortschatz schon noch da ist, und auch an die grammatik erinnere ich mich ziemlich gut, was ja vor allem im franzoesischen nicht ganz einfach ist, aber der aktive wortschatz halt! da hapert es gewaltig . . .
lustigerweise habe ich bei meinem ersten aufenthalt in italien (jost: natuerlich toskana!) anno 1991 festgestellt, dass ich mit italienisch ziemlich gut zurechtkomme, also zumindest was das lesen und verstehen anbelangt. und ermutigt dadurch, dass die leute meine sprachbrocken zu verstehen schienen, fing ich dann auch an, ein bisschen italienisch zu reden.
aber was mir immer noch unklar ist, ist die frage, woher diese kenntnisse stammen. nur daher, dass ich oefters mal beim italiener um die ecke pizza esse? gelernt habe ich diese sprache naemlich nie, es muss mir einfach zugeflogen sein.

was mir im gegensatz dazu absolut nicht zugeflogen ist, sondern mir wirklich viel schwierigkeiten gemacht hat, war japanisch. gut, da war ich auch schon aelter (42) und beruflich sehr gestresst, sodass ich wenig gelegenheit hatte, mich ueber den kurs hinaus so richtig damit zu beschaeftigen (obwohl - zum ersten mal im leben hausaufgaben gemacht und zuhause gelernt! ;-) )
aber diese sprache ist fuer meine begriffe doch in so vieler hinsicht so fremd, dass ich mich echt schwer getan habe. wobei ich mit den kanji sogar weniger probleme hatte ( so etwas 120 hatte ich am ende drauf), mehr mit dem silben/buchstaben-alphabet. bei den kanjis kann mensch sich wenigstens noch was vorstellen, denn sie sind ja doch oft sehr bildlich, was beim silbenalphabet nicht der fall ist.
nun, und wie bin ich auf die merkwuerdige idee gekommen, japanisch zu lernen?
ein guter freund von mir, der in chemie promoviert hat, verbrachte nach der promo ein jahr in japan (genauer gesagt, in kyoto) als post-doc. und so eine gelegenheit, mal ein fremdes land kennenzulernen, wollte ich mir doch nicht entgehen lassen (zumal ich normalerweise nicht so riesig reisefreudig bin, weil es alleine einfach nicht so viel spass macht, find ich jedenfalls). und er hatte auch platz genug fuer besucher, weil er ein ganzes haus fuer sich alleine hatte. die japaner sind da sehr streng in ihren vorstellungen, was wem zusteht. und einem promovierten steht eben ein ganzes haus zu.
und da ging es mir dann eben auch wie dir, marten. ich wollte nicht in ein fremdes land reisen und keine ahnung von der sprache (nb - von der kultur ebenfalls) haben. und als ich dann zu meiner grossen freude feststellte, dass an unserer volkshochschule japanisch angeboten wird, habe ich mich sofort angemeldet, und immerhin 4 trimester mitgemacht.
fuer 4 trimester war das ergebnis allerdings eher deprimierend!
aber es hat immerhin dazu gereicht, guten tag, bitte, danke, entschuldigung, ich moechte gerne eine eintrittskarte und aehnliche dinge sagen zu koennen, und so ein bisschen folgen bei gespraechen konnte ich auch. und das war ein riesiger vorteil! die japaner sind ja doch eher zurueckhaltend gegenueber den 'gaijin' , wie sie die nicht-asiaten bezeichnen. und die tatsache, dass ich zumindest ein ganz klein wenig japanisch radebrechen konnte, hat mir viele tueren geoeffnet und viele erfreute reaktionen eingebracht.
inzwischen ist aber alles wieder vergessen, ausser 'ich heisse ...' und entschuldigung und bitte und danke ist nichts haengengeblieben. und meine japanisch-lehrbuecher habe ich an meine nichte verschenkt.
jetzt werde ich sie mir aber wieder von ihr ausleihen muessen. sie wird naemlich vermutlich ab sommer fuer ein semester oder jahr in japan sein, da sie japanisch studiert. die liebe zu japanischen comics hat sie dazu gebracht.
und natuerlich werde ich wieder die gelegenheit nutzen, und sie dort drueben besuchen - mir hat es naemlich wirklich gut gefallen in japan. dafuer ueberwinde ich sogar meine flugangst . . .

so, langer erguss. ich hoffe, ich habe niemand gelangweit.

fremdsprachliche gruesse,

christiane.

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Jost Schwider

RE: Fremdsprachen

Beitragvon Jost Schwider » 20. März 2002, 09:36

"Bettina" hat am 19.03.2002 geschrieben:

> Ich lerne nun nicht gerade leicht Sprachen und deshalb
> haben Menschen, die gar mehrere Sprachen können meine
> vollste Bewunderung.

Dito.
In der Schule war ich nicht gerade eine große Leuchte, wenn es um das Sprachenlernen ging. Aber da wurden die Sprachen einem ja auch aufgezwungen... :-(

> Warum lernt Ihr diese Sprachen (Urlaub, Spass, Beruf?)

Mit Italienisch habe ich angefangen, weil ich einen Ausgleich zu dem doch etwas theoretischen Informatik-Studium gesucht habe (außerdem wollte ich mal neue Leute kennenlernen - aber das ist ein anderes Thema!).

Die Sprache war mir fast egal, aber da der Fachbereich Informatik der Uni Dortmund einen Informations-Austausch mit der Uni Pisa pflegte, habe ich mich dann für italienisch entschieden.

Bei unserer "Exkursion" nach Pisa wurden die Vortträge dann natürlich in Englisch gehalten, aber ein paar Worte italienisch konnte ich dann zwischendurch doch noch wechseln.

> und wie?

Zuerst ab in die VHS. Aber da ging es nur seeehr langsam voran...

Dann habe ich davon erfahren, dass es an der Uni Do auch allgemeinsprachliche Italienisch-Kurse gibt. [i]Das[/i] war dann wirklich klasse! Die resolute italienische Leiterin forderte viel (wer hier nicht mitarbeitet, braucht gar nicht erst wiederkommen!), aber hat auch sehr viel beigebracht.
Schließlich fragte die Kursleiterin mich, ob ich mich nicht für ein Stipendium in Italien bewerben wolle. Was soll ich sagen? Das habe ich gemacht, und gottseidank hat es geklappt. Der nachfolgende Sommer in Siena war einer [i]der[/i] entscheidensten Wendepunkte in meinem Leben. Dort habe ich dann endlich angefangen, italienisch zu denken.

> Und ich finde nichts peinlicher als Menschen, die in der
> Landessprache nicht einmal bitte und danke sagen können.

100% ACK.

Ich versuche daher auch immer, die TOP 100 (Volker, das hat jetzt nichts mit dir zu tun!) zu lernen, d.h. die typischen Alltags-Vokabeln wie Danke/Bitte, Hallo/Tschüß, die Zahlen, etc. pp.

So kann man zumindest seinen guten Willen zeigen, was von den Einheimischen nach meiner Erfahrung immer sehr gut aufgenommen wird. Es macht das "Leben im Ausland" einfacher, angenehmer und letztendlich hat man dann auch mehr davon.

> Leider vergesse ich nur allzuviel, denn hier komme ich
> selten dazu, das gelernte anzuwenden.

Ich weiß genau, was du meinst.
Daher besuche ich auch weiterhin VHS-Kurse (immer den höchsten, der noch existiert - sic), damit ich nicht zu schnell zu viel vergesse... :-/

> Und das Sprechen einer Sprache ist wohl immer noch die
> beste Übung ;-)

Und schreiben! Kennst du z.B. schon folgende WebSite?
"International Tandem Network"
http://www.slf.ruhr-uni-bochum.de/email/idxdeu00.html

Viele Grüße
Jost aus Soest (sprich: "joost aus soost")

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Bettina

Re: Fremdsprachen

Beitragvon Bettina » 20. März 2002, 10:30

Hallo Hanna,

ja ja , Du warst auch gemeint ;-)
Japanisch - Wahnsinn!
Da schliesst sich mein Mund so schnell nicht mehr :lol:

Danke für die ausführliche Antwort - hochinteressant
Und : Vergiss mal Deine Minderwertigkeitskomplexe - die hab´ ich jetzt :lol:

Gruss
Bettina (sprachlich weit hinter euch allen )

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Bettina

Re: Fremdsprachen

Beitragvon Bettina » 20. März 2002, 10:40

christiane f. schrieb:
>
> ........ und ermutigt
> dadurch, dass die leute meine sprachbrocken zu verstehen
> schienen, fing ich dann auch an, ein bisschen italienisch zu
> reden.

So geht es mir mit dem spanischen auch.
Die Spanier sind so begeistert wenn ich ein paar armselige Brocken loslasse - es ist eine Freude.
Da ich im Freundeskreis die einzige bin, die sich ein wenig spanisch angelernt hat, "muss" ich vor Ort das Reden übernehmen. Und das ist auch ganz gut so, denn wenn jemand dabei ist, der es vermeintlich besser kann, halte ich schnell den Mund.

Oft passiert es mir dann, dass ich eine freundliche Floskel benutze (vorher im Kopf zurecht gelegt) und die Spanier dann schnell und viel antworten, weil sie sich freuen, dass ich "spanisch spreche (haha)". :-? Bahnhof :-?

Ich finde es schön und brauche es auch als Ermunterung, dass es Nationen gibt, die sich freuen, wenn man ein wenig in der Landessprache agiert und dann auch Fehler verzeihen. Positiv aufgefallen sind mir da die Spanier, Italiener und Amerikaner.

> so, langer erguss. ich hoffe, ich habe niemand gelangweit.

Ganz und gar nicht!

Gruss
Bettina (hat jetzt wieder Lust verstärkt zu lernen ;-) )

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Bettina

RE: Fremdsprachen

Beitragvon Bettina » 20. März 2002, 10:47

Jost Schwider schrieb:
> Dito.
> In der Schule war ich nicht gerade eine große Leuchte, wenn
> es um das Sprachenlernen ging. Aber da wurden die Sprachen
> einem ja auch aufgezwungen... :-(

:lol: Daran muss es gelegen haben.

> Ich versuche daher auch immer, die TOP 100 (Volker, das hat
> jetzt nichts mit dir zu tun!) zu lernen, d.h. die typischen
> Alltags-Vokabeln wie Danke/Bitte, Hallo/Tschüß, die Zahlen,
> etc. pp.

So geht es mir auch. Und dann bekomme ich Besuch von meinem Cousin aus USA und mir fallen die ganzen [b]spanischen[/b] Vokabeln ein :evil: ;-)

> So kann man zumindest seinen guten Willen zeigen, was von den
> Einheimischen nach meiner Erfahrung immer sehr gut
> aufgenommen wird.

Sprich: Sie antworten vor Begeisterung in einer Schnelligkeit und Masse, dass mir die Luft wegbleibt :lol:
Aber trotzdem freut es :-))
(siehe auch Antwort auf Christiane)

> > Und das Sprechen einer Sprache ist wohl immer noch die
> > beste Übung ;-)
> Und schreiben! Kennst du z.B. schon folgende WebSite?
> "International Tandem Network"
> http://www.slf.ruhr-uni-bochum.de/email/idxdeu00.html

Gespeichert :-)
Besten Dank für den Tipp

Gruss
Bettina

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Volker L.

Re: Fremdsprachen

Beitragvon Volker L. » 20. März 2002, 12:05

christiane f. schrieb sehr viel und am Ende:
>
> so, langer erguss. ich hoffe, ich habe niemand gelangweit.

Der betreffende waere dann aber selber schuld, schliesslich
zwingt einen niemand, so einen langen Text zu lesen. ;-)

Gruss, Volker (hat Habsis und Christianes Essays freiwillig gelesen)

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Marten Holst

RE: Fremdsprachen

Beitragvon Marten Holst » 20. März 2002, 14:56

Moinle,

> > Und ich finde nichts peinlicher als Menschen, die in der
> > Landessprache nicht einmal bitte und danke sagen können.
>
> 100% ACK.
>
> Ich versuche daher auch immer, die TOP 100 (Volker, das hat
> jetzt nichts mit dir zu tun!) zu lernen, d.h. die typischen
> Alltags-Vokabeln wie Danke/Bitte, Hallo/Tschüß, die Zahlen,
> etc. pp.

Ein kleiner kulturkritischer Beitrag: wie viele Leute können denn "Guten Tag", "Danke", "Bitte", "Entschuldigung" u.s.w. auf [i]Deutsch[/i] aussprechen und an passender Stelle ins Gespräch einfließen lassen?

Entschuldigende Grüße
Marten (der seinen Namen in Christianes Text fand, und sich freute, dass er manchmal auch gelesen wird ;-)[i][/i])

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Volker L.

Erste Fremdsprache Deutsch

Beitragvon Volker L. » 20. März 2002, 15:21

Marten Holst schrieb:
>
> Moinle,
>
> Ein kleiner kulturkritischer Beitrag: wie viele Leute können
> denn "Guten Tag", "Danke", "Bitte", "Entschuldigung" u.s.w.
> auf [i]Deutsch[/i] aussprechen

Wenn Du auch umgangssprachliche Versionen wie "Tach", "'Tschulligung" etc. gelten laesst, dann doch schon die meisten.

> und an passender Stelle ins Gespräch einfließen lassen?

:-)) da wird die Sache schon kritischer ;-)

> Entschuldigende Grüße

Ganz interessant ist bei gerade diesem Begriff, dass ja aus der
eher unterwuerfigen Formulierung "Ich bitte um Entschuldigung"
(ich bitte darum, der andere gewaehrt sie hoffentlich) einerseits
in der Schriftsprache das "Ich entschuldige mich hiermit" (Frechheit
siegt: erst beleidige ich den anderen, dann gewaehre ich mir
selbst die Entschuldigung :roll: ) und andererseits im Gesprochenen
ueber die Kurzform "Entschuldigung" das nur scheinbar wieder
hoeflichere "Entschuldigen Sie bitte" (nicht selten in einem
Tonfall, der vermuten laesst, dass der Sprecher in Wahrheit
"Entschuldigen Sie gefaellgst!" meint :evil: ) geworden ist.
Besonders kurios ist dann die Steigerungsform: Statt "Ich bitte
vielmals um Entschuldigung" heisst es dann "Entschuldigen Sie
bitte vielmals" :roll: :-| :roll: Der bloede Kerl tritt mir
auf den Fuss und verlangt anschliessend noch, dass ich ihm gleich
mehrfach verzeihe? :-? :mad:

Gruss, Volker (der leider zugeben muss, sich auch manchmal solche
sprachlichen Schlampereien zu "leisten" :-/ )

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Jost Schwider

RE: Fremdsprachen

Beitragvon Jost Schwider » 20. März 2002, 19:29

"Marten Holst" hat am 20.03.2002 geschrieben:

> Ein kleiner kulturkritischer Beitrag: wie viele Leute
> können denn "Guten Tag", "Danke", "Bitte", "Entschuldigung"
> u.s.w. auf [i]Deutsch[/i] aussprechen und an passender
> Stelle ins Gespräch einfließen lassen?

Ich mache das immer.
Obwohl: Manchmal wird man dann schon komisch angeguckt!
Meistens erntet man dann aber ein Lächeln. Ist das nicht herrlich? Und es kostet nichts!

Viele Grüße
Jost aus Soest (hat in Sri Lanka besonders viel gelächelt)

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Jost Schwider

RE: Fremdsprachen

Beitragvon Jost Schwider » 21. März 2002, 08:04

"Bettina" hat am 20.03.2002 geschrieben:

> Ich finde es schön und brauche es auch als Ermunterung,
> dass es Nationen gibt, die sich freuen, wenn man ein wenig
> in der Landessprache agiert und dann auch Fehler verzeihen.

100% ACK.
Hier in Deutschland habe ich schon erleben müssen, wie ein offensichtlich ausländischer Besucher aufgrund seiner schlechten Deutsch-Kenntnisse geschnitten wurde. Es wird manchmal gar nicht anerkannt, dass überhaupt jemand sich die Mühe gemacht hat... :-/
Nunja, Idioten gibt es überall! :roll:

> Positiv aufgefallen sind mir da die Spanier, Italiener und
> Amerikaner.

Bist du dir bei den Amerikanern wirklich sicher? M.E. erwarten sie unbedingt Englisch-Kenntnisse. Ohne [i]kann[/i] man dort doch gar nicht auskommen, oder?

>> so, langer erguss. ich hoffe, ich habe niemand gelangweit.
>
> Ganz und gar nicht!

Dito.

> Bettina (hat jetzt wieder Lust verstärkt zu lernen ;-) )

Viele Grüße
Jost aus Soest (weiß, dass dieses Forum manchmal sehr lehrreich ist)

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Andrea Harbke

Re: Erste Fremdsprache Deutsch

Beitragvon Andrea Harbke » 21. März 2002, 12:24

Hallo Volker,

wenn man näher drüber nachdenkt, dann stimmt das mit den Entschuldigungen.
Ich werde in Zukunft mal genauer hinhören und mir meinen Teil denken ;-)

Die Krönung von "Entschuldigung" ist immer noch, wenn unsere vierjährige sie ausspricht. Muß man natürlich hören, den Tonfall, aber in etwa soll es heißen:
Wieso regt ihr euch über dieses umgekippte Glas mit dem klebrigen Traubensaft, der jetzt überall rumklebt und den Mama doch wegwischen kann so auf? :-x Ich habe doch Entschuldigung gesagt. Kein Funken von ich passe zukünftig besser auf, wo ich das Glas hinstelle oder zappele weniger rum, wenn ein Glas auf dem Tisch steht.:roll:
Ich glaube wir müssen ihr das nochmal näher erklären, ein paar gute Beispiele hast du ja schon geliefert.

Grüße
Andrea (muß jetzt eben dieses Kind aus dem Kindergarten abholen)

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Volker L.

Re: Fremdsprachen

Beitragvon Volker L. » 21. März 2002, 13:31

Jost Schwider schrieb:
>
> "Bettina" hat am 20.03.2002 geschrieben:
>
> > Ich finde es schön und brauche es auch als Ermunterung,
> > dass es Nationen gibt, die sich freuen, wenn man ein wenig
> > in der Landessprache agiert und dann auch Fehler verzeihen.
>
> 100% ACK.
> Hier in Deutschland habe ich schon erleben müssen, wie ein
> offensichtlich ausländischer Besucher aufgrund seiner
> schlechten Deutsch-Kenntnisse geschnitten wurde. Es wird
> manchmal gar nicht anerkannt, dass überhaupt jemand sich die
> Mühe gemacht hat... :-/
> Nunja, Idioten gibt es überall! :roll:

Dass jemand deswegen geschnitten wurde, habe ich noch nicht
erlebt, aber eine andere Unsitte: den sogen. "Foreigner Talk",
d.h., der Deutsche faengt genauso an zu radebrechen wie der
Auslaender "Du gehen die Strasse, dann zweite Haus links sein
Haus wo Du hinwollen" :roll:
Dann mag der Auslaender ja verstehen (kurzfristig gesehen OK),
aber er wird nie lernen, wie es richtig ist.
Was mich ueberrascht hat, ist, dass es fuer dieses Phaenomen
ueberhaupt einen englischen Ausdruckf gibt, denn nach meinen
Erfahrungen verhalten sich sowohl Briten als auch Amis genau
entgegengesetzt. Wenn du da als Auslaender mit mehr oder
weniger guten Englischkenntnissen seine Antwort nicht verstehst
(weil er Dialekt spricht, Slang-Ausdruecke benutzt, zu schnell
und undeutlich redet etc.) und nachfragst, wiederholt er das
ganze - in genau derselben Art und Weise. Verstehst Du's dann
wieder nicht, zuckt er mit den Schultern und laesst den
begriffsstutzigen Auslaender stehen. :mad:
Die richtige Art waere es, in gramatikalisch korrekter Sprache
zu antworten, aber zu schwierige, umgangssprachliche oder nur
lokal benutzte Worte zu vermeiden und langsam und deutlich zu
sprechen, aber dazu waere ja dei erkenntnis noetig, dass es nicht
an den mangelhaften Sprachkenntnissen des Auslaenders liegt, dass
er mich nicht versteht, sondern an meiner nachlaessigen Art,
meine Muttersprache zu sprechen, und zu dieser Erkenntnis ist
weder der normale Brite noch der normale Ami in der Lage :evil:
Ausnahmen gibt's praktisch nur da, wo Leute beruflich viel mit
(nicht-englischsprachigen Auslaendern zu tun haben und speziell
geschult sind, sich denen verstaendlich zu machen (die Londoner
Bobbys oder am Informationsschalter vom Flughafeb in NY oder LA.

Nur ein einziges Mal habe ich im Privatbereich erlebt, dass ein
englischsprachiger Mensch, wenn ich etwas nicht verstanden hatte,
das Ganze nochmal langsamer und deutlicher wiederholt hat. Das
war ein Australier, den wir im Urlaub getroffen hatten, und der
war ganz bestimmt nicht repraesentativ, denn obwohl er selbst in
Australien geboren war, stammten seine Eltern beide aus Holland
und waren erst als Erwachsene ausgewandert.

> > Positiv aufgefallen sind mir da die Spanier, Italiener und
> > Amerikaner.
>
> Bist du dir bei den Amerikanern wirklich sicher? M.E.
> erwarten sie unbedingt Englisch-Kenntnisse. Ohne [i]kann[/i]
> man dort doch gar nicht auskommen, oder?

Man kann schon, wenn man an einer Pauschalreise mit deutsch(sprachig)er
Reiseleitung teilnimmt, aber empfehlenswert ist es nicht.
Und Briten und Amis erwarten sowieso von [b]jedem[/b] Menschen
auf der Welt, dass er englisch kann. Die sind ja schon empoert,
wenn sie irgendwo in Italien oder Frankreich in einem kleinen
Bergdorf in der hintersten Provinz beim Baecker was auf englisch
bestellen und nicht verstanden werden :-|

Gruss, Volker

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Bettina

RE: Fremdsprachen

Beitragvon Bettina » 21. März 2002, 13:44

Jost Schwider schrieb:
>
> "Bettina" hat am 20.03.2002 geschrieben:
> Nunja, Idioten gibt es überall! :roll:

Das ist klar ;-)
Und Volkers Erlebnisse mit dem Gebrochenen Deutsch wenn Deutsche mit Ausländern reden kenne ich leider auch.
Trotzdem habe ich eben manche Nation als "hilfreicher" erlebt als andere. Und ich weiss, man soll nicht alle über einen Kámm scheren, aber.......;-)
Bei den Franzosen habe ich ganz klar und oft den Eindruck gewonnen, dass sie Dich nicht verstehen wollen, selbst wenn sie könnten, wenn Du nicht mit sauberem französisch daher kommst :evil:
Bei den Spaniern das genaue Gegenteil usw.

> > Positiv aufgefallen sind mir da die Spanier, Italiener und
> > Amerikaner.
> Bist du dir bei den Amerikanern wirklich sicher? M.E.
> erwarten sie unbedingt Englisch-Kenntnisse. Ohne [i]kann[/i]
> man dort doch gar nicht auskommen, oder?

Da sind sie wieder die unterschiedlcihen Erfahrungen. Es kommt natürlich auch sehr stark darauf an, wann und in welchem Umfeld man Erfahrungen sammelt.
Mit zarten 16 flog ich in die USA zu Verwandten. Und ein wenig englisch kann man da ja schon, durch die Schule.
Mein Onkel spricht kein deutsch. Er war sehr geduldig mit mir und auch seine Familie.
Wobei ich die amerikanische Art miteinander umzugehen trotzdem nicht mag ;-)
Es ist dot alles sehr oberflächlich.

Gruss
Bettina

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Volker Kaiser

Re: Erste Fremdsprache Deutsch

Beitragvon Volker Kaiser » 21. März 2002, 13:50

> Die Krönung von "Entschuldigung" ist immer noch, wenn unsere
> vierjährige sie ausspricht. Muß man natürlich hören, den
> Tonfall, aber in etwa soll es heißen:
> Wieso regt ihr euch über dieses umgekippte Glas mit dem
> klebrigen Traubensaft, der jetzt überall rumklebt und den
> Mama doch wegwischen kann so auf? :-x Ich habe doch
> Entschuldigung gesagt. Kein Funken von ich passe zukünftig
> besser auf, wo ich das Glas hinstelle oder zappele weniger
> rum, wenn ein Glas auf dem Tisch steht.:roll:

Wie ehrlich Kinder doch sind :))

Das mit dem nicht rumzappeln würde eh nicht funktionieren und dass der Traubensaft jetzt hinfort ist, ist doch auch schon eine Strafe, oder ;-)

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Jost Schwider

RE: Erste Fremdsprache Deutsch

Beitragvon Jost Schwider » 21. März 2002, 14:20

"Volker L." hat am 20.03.2002 geschrieben:

> Wenn Du auch umgangssprachliche Versionen wie "Tach",
> "'Tschulligung" etc. gelten laesst, dann doch schon die
> meisten.

Die "meisten"? :-?
Du bist ein Optimist! ;-)

> Ganz interessant ist bei gerade diesem Begriff, dass ja aus
> der eher unterwuerfigen Formulierung "Ich bitte um
> Entschuldigung" [...] das "Ich entschuldige mich hiermit"
> geworden ist.

Sehr gute Beobachtung! [i](Huch, ein Lob!)[/i]
Aber ich denke, dass du da zuviel reininterpretierst: Es hat sich einfach eine bequeme Kurzform entwickelt. Ich glaube nicht, dass dies jemand bewußt benutzt.

> Gruss, Volker (der leider zugeben muss, sich auch manchmal
> solche sprachlichen Schlampereien zu "leisten" :-/ )

Viele Grüße
Jost aus Soest (findet diese Art der Schlamperei nicht schlimm - eine absichtlicher Mißbrauch wäre dagegen wirklich verwerflich)

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Volker Kaiser

Re: Fremdsprachen

Beitragvon Volker Kaiser » 21. März 2002, 14:32

>
> Dass jemand deswegen geschnitten wurde, habe ich noch nicht
> erlebt, aber eine andere Unsitte: den sogen. "Foreigner Talk",
> d.h., der Deutsche faengt genauso an zu radebrechen wie der
> Auslaender "Du gehen die Strasse, dann zweite Haus links sein
> Haus wo Du hinwollen" :roll:

Vielleicht wollte er ja nur Hochdeutsch reden und hat das konjugieren dann als Errungenschaft seines Dialekts angesehen. :))

Durfte neulich das Gespräch zwischen unserem afrikanischen Systemadministrator (der perfekt deutsch spricht) und einem anderen Kollegen (DAU) lauschen. Sein Versuch hochdeutsch zu reden war so grausam, dass ich fast vor Lachen auf dem Boden gelegen bin. Weiss nicht wie unser Sysadmin da ernst bleiben konnte :))

Gruß Volker (der wohl auch nie richtig eine Fremdsprache lernt)

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Sylvia Berger

RE: Buchtip

Beitragvon Sylvia Berger » 21. März 2002, 14:37

Kennt Ihr das Buch:

Bill Bryson:
Streifzüge durch das Abendland.
Europa für Anfänger und Fortgeschrittene.

Ein herrlich witziges Buch zum Thema Reisen und Mentalitätsunterschiede in den einzelnen Ländern Europas. Habe mich köstlich amüsiert.

Sylvia

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Marten Holst

Re: Fremdsprachen

Beitragvon Marten Holst » 21. März 2002, 15:01

Moinle,

> > > Ich finde es schön und brauche es auch als Ermunterung,
> > > dass es Nationen gibt, die sich freuen, wenn man ein wenig
> > > in der Landessprache agiert und dann auch Fehler verzeihen.
> >
> > 100% ACK.
> > Hier in Deutschland habe ich schon erleben müssen, wie ein
> > offensichtlich ausländischer Besucher aufgrund seiner
> > schlechten Deutsch-Kenntnisse geschnitten wurde. Es wird
> > manchmal gar nicht anerkannt, dass überhaupt jemand sich die
> > Mühe gemacht hat... :-/
> > Nunja, Idioten gibt es überall! :roll:
>
> Dass jemand deswegen geschnitten wurde, habe ich noch nicht
> erlebt, aber eine andere Unsitte: den sogen. "Foreigner Talk",
> d.h., der Deutsche faengt genauso an zu radebrechen wie der
> Auslaender "Du gehen die Strasse, dann zweite Haus links sein
> Haus wo Du hinwollen" :roll:

Hier kann ich nur aus Finnland berichten: in dem Land wird man übrigens spontan geheiratetm wenn man auch nur versucht Finnisch zu sprechen - danach wird aber sofort auf Englisch übergewechselt, bis auf bei einer sehr lieben Kioskangestellten aus Kannelmäki, die mit mir immer ein sehr langsames, einfaches und deutliches Finnisch austauschte.

> Dann mag der Auslaender ja verstehen (kurzfristig gesehen OK),
> aber er wird nie lernen, wie es richtig ist.
> Was mich ueberrascht hat, ist, dass es fuer dieses Phaenomen
> ueberhaupt einen englischen Ausdruckf gibt, denn nach meinen
> Erfahrungen verhalten sich sowohl Briten als auch Amis genau
> entgegengesetzt.

Eine Sache, die mir in den USA und in GB leider aufgefallen ist, ist, dass sehr massiv über Ausländer gelästert wird, die zwar ein korrektes Englisch sprechen, aber eben mit starkem Dialekt - Deutsche, die das "th" nicht beherrschen, Italiener mit der Tendenz, am Wortende ein "a" einzufügen, sie sind doch immer wieder für Lacher gut - während der Durchschnittsamerengländer selber gerade mal drei Worte in einer Fremdsprache beherrscht.

Was mir bei "uns" Deutschen dann allerdings wieder aufgefallen ist, ist im Urlaub "wir bringen unser gutes Geld hierher, dann sollen die auch Deutsch sprechen" zu verlangen - und zwar auch hier nicht einmal die Forderung nach der möglichen "Verständigung" auf Deutsch, sondern bereits einsetzendes Geschimpfe, wenn etwas "Fumpfzig" statt "Fünfzig" Währungseinheiten kostet... :mad:

> dazu waere ja dei erkenntnis noetig, dass es
> nicht
> an den mangelhaften Sprachkenntnissen des Auslaenders liegt,
> dass
> er mich nicht versteht, sondern an meiner nachlaessigen Art,
> meine Muttersprache zu sprechen,

Den habe ich übrigens auch von Deutschen schon erlebt...

> und zu dieser Erkenntnis ist
> weder der normale Brite noch der normale Ami in der Lage :evil:
> Ausnahmen gibt's praktisch nur da, wo Leute beruflich viel mit
> (nicht-englischsprachigen Auslaendern zu tun haben und speziell
> geschult sind, sich denen verstaendlich zu machen (die Londoner
> Bobbys oder am Informationsschalter vom Flughafeb in NY oder
> LA.

Kleine, vom Thema abweichende Anekdote: der einzige Finne, der mir begegnet ist, der weder Englisch noch Deutsch zumindest ordentlich sprach, war der Kellner im Flughafenrestaurant des internationalen Abflugterminals in Helsinki... :-?

Kaffeedurstige Grüße
Marten (dem manches Englisch auch Spanisch vorkommt)

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Volker L.

Re: Fremdsprachen

Beitragvon Volker L. » 21. März 2002, 15:02

Volker Kaiser schrieb:
>
> Vielleicht wollte er ja nur Hochdeutsch reden und hat das
> konjugieren dann als Errungenschaft seines Dialekts
> angesehen. :))
>
> Durfte neulich das Gespräch zwischen unserem afrikanischen
> Systemadministrator (der perfekt deutsch spricht) und einem
> anderen Kollegen (DAU) lauschen. Sein Versuch hochdeutsch zu
> reden war so grausam, dass ich fast vor Lachen auf dem Boden
> gelegen bin. Weiss nicht wie unser Sysadmin da ernst bleiben
> konnte :))

Da faellt mir doch glatt der alte Witz ein, wie man einen Tuerken
von einem Schwaben unterscheiden kann:
Der Tuerke isch der, wo a bessres Deutsch schwaetze tut :lol:

Gruss, Volker

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Volker Kaiser

Re: Fremdsprachen

Beitragvon Volker Kaiser » 21. März 2002, 15:55

> Da faellt mir doch glatt der alte Witz ein, wie man einen
> Tuerken
> von einem Schwaben unterscheiden kann:
> Der Tuerke isch der, wo a bessres Deutsch schwaetze tut :lol:
>
Jaja, damit werd ich von einer Bekannten, wo aus Münster kommt, auch immer aufgezogen ;-)

Gruß
Volker (wo von seiner nicht-schwäbischen Verwandtschaft für die tiefe Verinnerlichung des schwäbischen Dialekts bewundert wird)


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