Anzeige

Falsches Deutsch ...

Sachfremdes
Benutzeravatar
inmado
Kennerspieler
Beiträge: 138

Re: Falsches Deutsch ...

Beitragvon inmado » 29. April 2009, 16:17

Ha!

Du hast den Duden ja nur verstümmelt zitiert. Dort heißt es vollständig:

editieren [vgl. gleichbed. engl. to edit, eigtl. = edieren < frz. éditer, zu: édition < lat. editio, ⇒ Edition] (Datenverarb.): (von Daten) in ein Terminal (2) eingeben, löschen, ändern, o. ä.

Also: Im Duden steht doch nur, "edieren" richtig ist, wenn man sich im Kontext des Herausgebens befindet. Danach steht aber sehr wohl, daß editieren das - aus der Datenverarbeitung kommend - das Eingeben, Löschen oder Ändern von Daten bezeichnet.

Also: Nix mit "richtig"! - Falsch! *fg*

[Du hast Aufschlag!]

Benutzeravatar
Dario
Spielkind
Beiträge: 15

[OT] Non-breakable Space II

Beitragvon Dario » 29. April 2009, 16:58

> Wenn's ein Non-Breakable-Space gäbe [z.B. & n b s p ;], dann
> wäre das alles schon viel einfacher.

Einige Textverarbeitungsprogramme haben das standardmässig drin.

Bei MS-Word mit der Tastenkombination Strg+Umschalt+Leerzeichen und bei OpenOffice mit Strg+Leerzeichen, fügst Du ein sogenanntes geschütztes Leerzeichen ein.

Gruss
Dario

Benutzeravatar
Ferdinand Köther
Kennerspieler
Beiträge: 1147

Re: Falsches Deutsch ...

Beitragvon Ferdinand Köther » 29. April 2009, 20:46

Ok, Spiel, Satz und Sieg für dich! :-)

Ich habe den online-Duden nicht abonniert, bei der einfachen Suche wird der Text so angezeigt, wie ich ihn zitiert habe, ich wollte keinesfalls absichtlich etwas vertuschen.

Wird mir eine Lehre sein - wenn ich kostenlos im Duden nachschaue, wird u. U. ein wichtiger Teil der Information unterdrückt. Dann kann ich ja in Ruhe diesen Beitrag editieren ...

In diesem Sinne, gut editierte Grüße
;-) Ferdi

Benutzeravatar
Ferdinand Köther
Kennerspieler
Beiträge: 1147

Re: Falsches Deutsch ...

Beitragvon Ferdinand Köther » 29. April 2009, 20:50

Oha, der Duden ist wohl auch nicht mehr das was er war ... schrecklich.

Erschrockene Grüße
Ferdi

Benutzeravatar
Ferdinand Köther
Kennerspieler
Beiträge: 1147

Re: Falsches Deutsch ...

Beitragvon Ferdinand Köther » 29. April 2009, 20:53

Welch ein schöner Beitrag!

:-) Ferdi

Benutzeravatar
Ferdinand Köther
Kennerspieler
Beiträge: 1147

Re: Noch ein paar Beispiele

Beitragvon Ferdinand Köther » 29. April 2009, 20:57

inmado schrieb:
>
> Ich gestehe, daß ich i.a. die von Dir erwähnten Abkürzungen,
> also z.B. "u.a.", "o.ä", "e.V." stets bewußt _ohne_ Leerzeichen
> verwende. Das ist m.E.

unlesbarer!

So sind die Meinungen verschieden, aber in diesem Falle unterdrückt der Duden hoffentlich keine Informationen.

Ausdrückliche Grüße
Ferdi

Benutzeravatar
peer

Re: Das ergibt doch keinen Sinn!

Beitragvon peer » 4. Mai 2009, 16:02

Hi,

Duchamp schrieb:
>
> Aus welchen frühen Zeiten auffindbar und wie lange auch immer
> "häufig benutzt" - "Sinn machen" bleibt ein Anglizismus
> erster Güte: "It makes sense".
>
> Ich finde es vor allem Sinn entstellend. Etwas zu "machen"
> bedeutet eine Aktion in einem zeitlichen Kontext. "Etwas" tut
> aber nichts, und "das" macht auch nichts, infolgedessen auch
> keinen "Sinn".

Das klang für mkich auf den ersten Blick schlüssig, aber: Wenn man dem folgt müsste es auch einen heißen:
"Das ergibt einen Unterschied!" Oder etwa nicht?

ciao
peer

Benutzeravatar
inmado
Kennerspieler
Beiträge: 138

Der ulimative Abschluß

Beitragvon inmado » 4. Mai 2009, 16:39

So, abschließend möchte ich all denen, die Spaß an diesem Thema hatten, noch einen Hinweis geben: Im Usenet gibt es die Gruppe de.etc.sprache.deutsch, in der Dinge wie diese hier sehr fundiert diskutiert werden. Und wer nicht weiß, was das ist, mag über http://faql.de/ einen Einstieg finden.

Benutzeravatar
Thomas
Kennerspieler
Beiträge: 405

Re: Falsches Deutsch ...

Beitragvon Thomas » 5. Mai 2009, 10:29

Ferdinand Köther schrieb:
>
> Oha, der Duden ist wohl auch nicht mehr das was er war ...
> schrecklich.

Stimmt, seit der Rechtschreibreform 1996 ist das Duden Wörterbuch nicht mehr das Standardwerk, welches die amtlichen deutschen Rechtschreibregeln [b]vor[/b]gibt. Vielmehr ist es nur noch eines von vielen gleichwertigen Wörterbüchern , dass die amtlichen Rechtschreibregeln [b]nach[/b]plappert ... ähm wiedergibt. Es steht seitdem auf einer Stufe mit den Wörterbüchern anderer Verlage.

siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Duden#21._Auflage:_der_.E2.80.9EReformduden.E2.80.9C_.281996.29

Benutzeravatar
peer

Re: Falsches Deutsch ...

Beitragvon peer » 5. Mai 2009, 15:21

Hi,
Ist das nicht der Sinn eines Wörterbuchs?

ciao
peer

Benutzeravatar
Volker L.

Re: Falsches Deutsch ...

Beitragvon Volker L. » 5. Mai 2009, 19:52

peer schrieb:
>
> Hi,
> Ist das nicht der Sinn eines Wörterbuchs?

Nein.

Ein Rechtschreib-Wörterbuch sollte eben [i]nicht[/i] wie
ein Lexikon das allgemein gebräuchliche zusammenstellen,
sondern eben auch Vorgaben machen.
Vor der Rechtschreibreform (der ich ansonsten weitgehend
positiv gegenüberstehe) war der Duden sozusagen die
Stelle, die darüber entschieden hat, was richtig und
was falsch ist. Natürlich musste er schon immer einen
vernünftigen Mittelweg finden zwischen Beharrung auf dem
althergebrachten und dem natürlichen Wandel einer
lebenden Sprache (und meiner Ansicht nach hat der Duden
auch schon zuvor ein wenig zu sehr "dem Volk auf's Maul
geschaut"), aber wenigstens gab es eine ultimative
Instanz, die das unanfechtbar letzte Wort hatte.

Das Wegfallen dieser Instanz halte ich für einen
großen Fehler. Den Effekt, dass eine große Anzahl Idioten,
die es schlicht nicht besser wissen, es nur lange genug
konsequent falsch machen müssen, damit ihre Schreibweise
oder Formulierung irgendwann offiziell als richtig
anerkannt wird, gab es zwar damals auch schon, aber
dieser Effekt hat sich seitdem verstärkt. Wenn es
mehrere gleichberechtigte Wörterbücher gibt, die jeweils
nur eine Bestandsaufnahme machen und den aktuellen
Wortschatz katalogisieren, wird jede sprachliche
Modeerscheinung und jeder auf [i]Unwissen[/i] beruhende
Fehler quasi aus eigener Kraft zu "korrektem" Deutsch.

Gruß, Volker

Benutzeravatar
Roland G. Hülsmann
Kennerspieler
Beiträge: 2598

Re: Meiste

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 5. Mai 2009, 20:00

inmado schrieb:
>
> Statt...
>
> > "Der Spieler mit den meisten Figuren erhält zwei Punkte.
> > Haben mehrere Spieler die meisten Figuren, erhält jeder
> > dieser Spieler zwei Punkte".
>
> ...geht es doch auch einfach, präzise und sprachlich korrekt
> auch so:
>
> "Jeder Spieler, dessen Figurenanzahl von keinem anderen
> Spieler übertroffen wird, erhält zwei Punkte".
>
> oder:
>
> "Die maximale Anzahl der Figuren einer Farbe wird bestimmt.
> Jeder Spieler, der ebenso viele Figuren besitzt, erhält zwei
> Punkte".

Hm, mir erscheint die erste Variante am einfachsten zu verstehen, auch wenn die anderen inhaltlich gleich sind.

Gruß
Roland

Benutzeravatar
peer

Re: Falsches Deutsch ...

Beitragvon peer » 6. Mai 2009, 09:04

Hi,
aber genau das macheb zumindest englische Wörterbvücher: Sie sammeln was (und wie) Autoritäten (meistens Schriftsteller) geschrieben haben. Damit stellen sie fest was der Konsens ist.
Was anderes macht der Duden auch nicht und das ist imho in Ordnung. Die Sprache ist nunmal kein Gesetzestext zu dessen Änderung es einer Zweidrittelmehrheit bedarf. Sprache lebt. Natürlich sollte man den Grundaufbau der Sprache nicht ausser Acht lassen, aber dass man nicht mehr "Bureau" schreibt, hatsich ja so entwickelt und der Duden hat irgendwann entschieden "Ja, das ist so verbreitet, dass das jetzt die einzige Schreibweise ist". Es war nicht so dass der Duden diese Entwicklung eingeleitet hätte.
Das geht ja auch gar nicht.
Wenn ich korekt schreiben will (kommt ja mal vor ;-) ) gucke ich in ein Wörterbuch um zu sehen welche Schreibweise konsens ist-. Das reicht für mich aus.

ciao
peer

Benutzeravatar
Peter Gustav Bartschat

Re: Falsches Deutsch ...

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 6. Mai 2009, 21:47

Ich stehe ja auf dem Standpunkt, dass allein der Autor eines Textes kompetent ist zu entscheiden, was innerhalb seines Textes richtig ist.

"Falsches deutsch" kann höchstes ein Lehrer kraft seiner Autorität seinen Schülern ankreiden; außerhalb der Schule ist jeder Autor alleiniger Herr seines Textes und kein Philologe kann etwas daran ändern, auch wenn er noch so verbissen darauf beharrt, dass auf ewige Zeiten ausschließlich die deutsche Rechtschreibung in den Grenzen von 1901 zu gelten habe.

Mit einem lieben Gruß
Gustav

Benutzeravatar
Ferdinand Köther
Kennerspieler
Beiträge: 1147

Re: Falsches Deutsch ...

Beitragvon Ferdinand Köther » 6. Mai 2009, 23:30

Bei aller Sympathie für deine Intention ("künstlerische Freiheit"), lieber Peter Gustav, und vor allem deine meist den Nagel auf den Kopf treffenden Beiträge liegst du hier imho voll daneben.

Sprache und Schrift (genau wie Spiele) benötigt Regeln, um nicht im unverständlichen (unspielbaren) Chaos zu enden. Falls jemand schreiben würde, mal ein krasses Beispiel, "Das Würfel ist unther dem Tisch gefahlen." ist das in mehrfacher Hinsicht völlig falsches Deutsch und in keinster Weise mit künstlerischer Freiheit o. ä. verbunden, sondern nur mit großer Dummheit oder, gelinder gesagt, Unkänntniehs des dutschen spraches. Und wie wohlen dan mal sagn ws vsdgtjfjdfgj ... (Ach, macht das Spaß, zu übertreiben ;-), wobei, so manche meiner Kunden ... das führt jetzt zu weit).

Regeln entwickeln sich, werden angepasst, geändert - gut so! Trotzdem bleiben sie Regeln, die im Sinne einer allseits verständlichen Kommunikation erforderlich sind. Selbst die "Spiele ohne Regeln" (z. B. Fluxx, Das regeln wir schon!) haben Regeln, wären sonst unspielbar und würden keinen Sinn machen.

Es würde z. B. Sinn machen, diesen angeblich "falschen Anglizismus", der aus der deutschen Sprache nicht mehr wegzudenken ist, anzuerkennen und nicht länger als falsch zu verteufeln. Das ist Sprachentwicklung.

Gut geregelte, flexible Grüße,
;-) Ferdi

Benutzeravatar
peer

Re: Falsches Deutsch ...

Beitragvon peer » 7. Mai 2009, 16:37

Hi,
Ferdinand Köther schrieb:

> Sprache und Schrift (genau wie Spiele) benötigt Regeln, um
> nicht im unverständlichen (unspielbaren) Chaos zu enden.
> Falls jemand schreiben würde, mal ein krasses Beispiel, "Das
> Würfel ist unther dem Tisch gefahlen." ist das in mehrfacher
> Hinsicht völlig falsches Deutsch und in keinster Weise mit
> künstlerischer Freiheit o. ä. verbunden, sondern nur mit
> großer Dummheit oder, gelinder gesagt, Unkänntniehs des
> dutschen spraches. Und wie wohlen dan mal sagn ws
> vsdgtjfjdfgj ... (Ach, macht das Spaß, zu übertreiben ;-),
> wobei, so manche meiner Kunden ... das führt jetzt zu weit).

Im Prinzip hast du recht, aber da mich keiner zwingen kann so zu schreiben, bin ich letztlöich dafür verantwortlich, dass meine Texte verstanden werden. Und um das zu erreichen passe ich meine Sprache dem an, was als Konsens durchgeht (und das ist i.d.R. der Duden). Ein Beispiel: Wenn ich alles klein schreibe, ist das mein Bier, muss aber damit rechnen, dass mein Beitrag nicht zur Kenntnis genommen wird oder ignoriert wird oder ähnliches.
"Regeln" braucht Sprache erst einmal nicht, nur einen "Konsens".
Regeln sind wichtig wenn es z.B. um Gesetzestexte geht, denn da ist eine gewisse Genauigkeit wichtig. Und daher orientiert sich die Amtssprache am Duden.
Was wir sonst tun, ist uns überlassen - mit allen Folgen!


> Es würde z. B. Sinn machen, diesen angeblich "falschen
> Anglizismus", der aus der deutschen Sprache nicht mehr
> wegzudenken ist, anzuerkennen und nicht länger als falsch zu
> verteufeln. Das ist Sprachentwicklung.

Da stimme ich dir zu. Zumal ich nie verstanden habe, was an dem jetzt so schlimm ist (abgesehen davon, dass es wohl ein "Anglizismus" ist, aber das trifft ja nun auf viele Worte und PHrase zu... Das ist doch der Punkt, oder?)

ciao
peer

Benutzeravatar
Ferdinand Köther
Kennerspieler
Beiträge: 1147

Re: Falsches Deutsch ...

Beitragvon Ferdinand Köther » 7. Mai 2009, 19:02

peer schrieb:
>
...
>
> Im Prinzip hast du recht, aber da mich keiner zwingen kann so
> zu schreiben, bin ich letztlöich dafür verantwortlich, dass
> meine Texte verstanden werden. Und um das zu erreichen passe
> ich meine Sprache dem an, was als Konsens durchgeht (und das
> ist i.d.R. der Duden). Ein Beispiel: Wenn ich alles klein
> schreibe, ist das mein Bier, muss aber damit rechnen, dass
> mein Beitrag nicht zur Kenntnis genommen wird oder ignoriert
> wird oder ähnliches.
> "Regeln" braucht Sprache erst einmal nicht, nur einen
> "Konsens".
> Regeln sind wichtig wenn es z.B. um Gesetzestexte geht, denn
> da ist eine gewisse Genauigkeit wichtig. Und daher orientiert
> sich die Amtssprache am Duden.
> Was wir sonst tun, ist uns überlassen - mit allen Folgen!
>
Dem kann ich so durchaus zustimmen, drückt sehr gut das aus, was ich mit flexibel meine.

Wobei ich unterscheide, was bzw. auch wem oder wofür ich was schreibe. Bei einer Spielregel oder einem Zeitungs-/Zeitschriftenartikel versuche ich nach bestem Wissen und Gewissen, mich an die "Sprachregeln" zu halten (Spielregeln sowieso ;-)), bei 'ner mail oder einem Forenbeitrag darf's auch schon mal salopp zugehen.

Saloppe Grüße
Ferdi

Benutzeravatar
Olav Müller
Kennerspieler
Beiträge: 638

RE: Falsches Deutsch ...

Beitragvon Olav Müller » 8. Mai 2009, 15:37

"Volker L." hat am 05.05.2009 geschrieben:
> Das Wegfallen dieser Instanz halte ich für einen
> großen Fehler. Den Effekt, dass eine große Anzahl Idioten,
> die es schlicht nicht besser wissen, es nur lange genug
> konsequent falsch machen müssen, damit ihre Schreibweise
> oder Formulierung irgendwann offiziell als richtig
> anerkannt wird, ...

Dazu fällt mir immer der (leider auf Englisch) wunderbare Podcast von Stephen Fry zum Thema "Sprache", richtig und falsch ein:

http://www.stephenfry.com/media/audio/109/series-2-episode-3--language/

Meiner Meinung nach sehr hörenswerte knapp 30 Minuten.

CU,
Olav

[[ Brettspieler aus Leidenschaft... - http://brettspieler.blogspot.com/ ]]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 16 Gäste