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Pro und Contra: Kampfsysteme bei Spielen

Allgemeine Spiele-Themen
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Florian-SpieLama
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Pro und Contra: Kampfsysteme bei Spielen

Beitragvon Florian-SpieLama » 7. September 2015, 13:16

Hallo zusammen,

Tobi hat ja gerade seine Rezension zu Hyperborea veröffentlich. In den Kommentaren (http://www.spielama.de/?p=10985#comments) hat er folgendes geschrieben:

Mal eine Frage an alle:
Was haltet ihr von dem Kampfmechanismus? Manche fanden diesen nicht gelungen, weil es so “einfach” ist und irgendwie das gewohnte Würfeln fehlt. Mir hat genau das gefallen, ein Glücksfaktor im Kampf wäre für mich ein großes Minus.


Ich schrieb dazu:
Also ich komme mit beidem zurecht, wenn es gut gemacht ist und beeinflussbar.

Risiko hasse ich z.B. mittlerweile und find es nur noch schlecht (die Grundversion). U.a. wegen dem Kampf.

Aber bei sowas wie Runewars gibt es auch ein Glückselement, welches aber mehr der Anzahl der Einheiten und der Art Rechnung trägt. Da finde ich es sehr gut.

Insgesamt ist ein kleines Problem von deterministischen Kampfsystem, dass sie diesen “BÄM”-Effekt weglassen. Also die Überraschung des Sieges eines ansich unterlegenen Gegners und die damit verbundene anschließende Freude. Ausserdem die Spannung beim Karten ziehen/würfeln fällt weg.

Hinzukommt, dass wenn der Kampf zu 100% vorher auszurechnen ist, gibt es viel weniger Kampf und es entsteht ein Kalter Krieg. Das ist mir bei Antike stark aufgefallen. Keiner kämpft wenn er nicht gewinnt. Und wenn ich sehe, mein Gegner stellt an der Grenze Soldaten auf, dann muss ich das auch tun. Er sieht, er kann nicht gewinnen, also wieder neue Truppen hin und immer so weiter.(Edit: Allerdings macht es das Spiel auch viel planbarer und strategischer.) Bei anderen System mit Glück würde vermutlich öfters mal einer reinpreschen. Ich finde aber Antike II ist trotzdem ein grandioses Spiel und macht mir richtig Spass. Daher denke ich, würde es mich bei Hyperborea auch nicht stören, zumal es da ja auch etwas anders abläuft.

Aber generell ist nur weil Glück im Kampf ist, das kein Minus, schon gar nicht ein großes. Wenn es gut gemacht ist, find ich es sehr Spannend und zufriedenstellend. Beispiele Runewars oder Der eiserne Thron (beide in der neuen, aktuellen Edition).


Es gab auch mal eine Top 10 Liste beim DiceTower über ihre bevorzugten Kampfsysteme (https://www.youtube.com/watch?v=OXIbeur ... 4F&index=2)

Da in den Kommentaren keine Antworten kommen, dachte ich, ich stell die Frage einfach mal hier.
Was seht ihr als Pro und Contras von glücks-/chaos-basiertem Kampf und deterministischen Systemen. Was bevorzugt ihr und generell welche Kampfsystem bei welchen Spielen findet ihr gelungen und welche weniger. Was ich dazu sage steht ja im Zitat.
Freue mich auf euer Antworten.

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schipa
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Re: Kampfsystem

Beitragvon schipa » 7. September 2015, 14:04

Hallo,
ein Kampfsystem, dass mir sehr gut gefällt ist jenes von "Polis".

Etwas Glück beim Kartenziehen. (glücksabhängig)

Dennoch ist man eindeutig unterlegen wenn man mit weniger Einheiten in den Kampf zieht, weil man weniger Karten und dadurch weniger Möglichkeiten hat. (deterministisch)

Und was mir sehr gut gefällt ist, dass man einen Vorteil hat wenn man sich die ausgespielten Karten merkt. (da kommt das eigene Können ins Spiel)

Außerdem finde ich gut, wenn man bei Kampfsystemen einen Spieler bzw. einen im Vorhinein stark überlegenen Gegner nicht komplett vernichten kann. (diese Möglichkeit besteht beim Würfeln)

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Fang
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Re: Kampfsystem

Beitragvon Fang » 7. September 2015, 20:49

Ich bevorzuge Kampfsysteme mit geringen oder gar keinen Glücksfaktor. Ich mag es wenn meine Gegner die einzige Unwägbarkeit darstellen (Die lassen sich so schön manipulieren :D ). Und wenn Glück dann eher mit Karten als Würfeln.
Spiele deren Kampfsysteme mir sehr gut gefallen haben:

Imperial 2030 - Glücksfaktor gleich 0. Und ja, hier kämpft man auch wenn man nicht gewinnt, denn so manches Mal will man das auch gar nicht. Mein Favorit unter den Strategiespielen.

Der eiserne Thron - Kein Glück beim Kampfsystem außer man baut es per Variante ein. Hier geht es eher um die richtigen Befehle am richtigen Ort als den eigentlichen Kampf und natürlich Intrigen, Manipulation und Verrat.

Kemet - Glück nur in geringer Dosis in Form von Göttlichen Intervention - Karten. Schönes Spiel bei dem man sich gegenseitig auf die Mütze haut.

Chaos in der alten Welt - So ziemlich das einzige Strategiespiel mit Würfeln dass mir gefällt. Aber ich spiele hier wenn möglich Tzeentch und versuche Kämpfen aus dem Weg zu gehen. Habe Khornespieler schon so manches Mal verlieren sehen weil sie einfach mies gewürfelt haben.

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Ragnar
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Re: Kampfsystem

Beitragvon Ragnar » 7. September 2015, 20:58

+1 für Kemet.

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Sascha 36

Re: Kampfsystem

Beitragvon Sascha 36 » 7. September 2015, 20:59

Kampfsystem und Würfel ist für mich immer mit etwas Glück behaftet, aber das ist okay so.
Wo mir zB das Kampfsystem sehr zugesagt hat ist bei 1775, da gibt es einerseits die Treffer, Fluchtpunkte und Fehlschüsse.
Hier im Bild zu sehen
image.jpg
image.jpg (57.22 KiB) 7213 mal betrachtet


Somit kann es beim Kampf auch mal dazu kommen das Soldaten fliehen, wirkte auf mich sehr realistisch.

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Florian-SpieLama
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Re: Kampfsystem

Beitragvon Florian-SpieLama » 7. September 2015, 23:06

Beim Eisernen Thron ist es vielleicht nicht Glück in dem Sinne, aber es ist auch nicht deterministisch. Daher gibt es dort diesen "BÄM"-Effekt von dem ich weiter oben schrieb. Ich finde da kommen Emotionen in ein Spiel, was ich erstmal befürworten würde.
Auch find ich es etwas thematischer und fürs Spielgefühl schöner, wenn sich Siege/Niederlagen und Verluste nicht zu 100% ausrechnen lassen können. Vielleicht weniger strategisch, dafür fühlt es sich mehr wie Kampf an.
Für mich ist das schönste bisher Runewars. Mit den Schlachtreihen werden Einheiten wie Bogenschützen der thematische Vorteil eingeräumt, dass sie zuerst angreifen. Durch das Kartenziehen bleibt es noch etwas glückslastig, allerdings wird der Anzahl der beteiligten Einheiten Rechnung getragen, indem mit mehr Einheiten mehr Karten zieht. Ausserdem haben die Einheiten-Miniaturen verschiedene Sockel und für jeden Sockel gibt es auf der Karte ein eigenes Feld. Und dort wird dann angezeigt, ob dann z.B. Schaden oder nichts gemacht wird. Die stärkeren Einheiten haben einen Sockel, bei dem auf der Karte öfters soetwas wie Schaden abgebildet ist, als veim Sockel der schwächeren Einheiten.
Alles in allem finde ich dieses Kampfsystem einfach thematisch mit einem tollen Spielgefühl. Es ist nicht zu kompliziert mit tausenden Werten und Tabellen usw.wie es wohl einige Kosims (weiss ich nur vom Hören-Sagen) machen und wirkt trotzdem "realistischer" und viel ausgeklügelter, als beispielsweise einfach nur zu würfeln oder zu sagen, man tauscht Einheiten 1:1.

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HDScurox
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Re: Kampfsystem

Beitragvon HDScurox » 7. September 2015, 23:32

Ein Kampfsystem ohne Glück mag ich nicht. Das ist kein Kampf, das ist rechnen. In einem Spiel wie der Eiserne Thron funktioniert es super mit geringem Glücksanteil, wo kämpfen nur ein(!) Mittel zum Zweck ist, denn da gibt es eben noch die Hauskarten als berechenbaren Glücksfaktor. Die Schlachtenglückkarten finde ich da aber schon wieder zu viel.

Wobei ich Ameritrash auch liebe, aber es (meistens) Kampfsystemmässig nicht für das Optimum halte.

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Re: Kampfsystem

Beitragvon ErichZann » 8. September 2015, 00:32

Ich bevorzuge einen Messerkampf auf leben und tod

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Re: Kampfsystem

Beitragvon Florian-SpieLama » 8. September 2015, 10:28

Echt? Ich wähle beim Duell immer das Banjo!


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