Beitragvon Volker L. » 18. Januar 2001, 19:11
> Sind diese Themen nun alle für ihn
> geschützt - und für die Verlage gesperrt??
Moment mal, ich habe nie behauptet, dass der Verlag das
dann nicht mehr rausbringen duerfte. Ich meine nur,
dass in einem solchen Fall der Verlag den Autor darauf
hinweisen sollte, dass man so etwas selbst in Planung/
in Produktion hat, denn offenbar war es ja in dem
konkreten Fall, an dem sich diese Diskussion entzuendet
hat, so.
Und wenn es um den allgemeinen Fall geht, in dem jemand
ein eher schlechtes Spiel einschickt, und der Verlag
sich deutlich spaeter entschliesst, etwas
vergleichbares rauszubringen, dann haengt es von 3
Faktoren ab, ob das nun ein einwandfreies oder ein
verwerfliches Verhalten ist:
Erstens von der Zeit, die dazwischen liegt (wenn das
mehrere Jahre sind, duerfte der Verdacht eines Plagiats
schon nicht mehr entstehen, ausserdem haette der Autor
genug Zeit gehabt, das Spiel bei einem anderen Verlag
unterzubringen).
Zweitens davon, wie ernstgemeint der eingereichte
Vorschlag war. NIEMAND kann 43 Spielideen so aus dem
Aermel schuetteln, man wuerde solchen Vorschlaegen also
sofort ansehen, dass sie nicht wirklich gemacht wurden,
um veroeffentlicht zu werden, sondern nur als Pseudo-
Vorschlag, um sich Rechte zu sichern. Wenn dagegen ein
einigermaszen durchdachtes Konzept eingereicht wird,
dem man anmerkt, dass da tatsaechlich einiges an
Entwicklungsarbeit drinsteckt, dann sollte der Verlag
von einem eigenen Entwurf Abstand nehmen, falls er sich
relativ kurze Zeit spaeter entschliessen sollte, etwas
vergleichbares zu veroeffentlichen ODER aber auf das
Angebot des Autors - sofern nicht inzwischen woanders
veroeffentlicht - zurueckkommen.
Drittens kommt es auf die Aehnlichkeit zwischen dem
Vorschlag des Autors und dem, was der Verlag dann
rausbringt an. Im fraglichen Fall scheinen - den Texten
der Nuernberg-Ankuendigungen zufolge - nicht nur das
Thema - Odysseus -, sondern auch die Spielidee - die
Spieler sind Goetter, die den Helden (eine Spielfigur
fuer alle) zu verschiedenen Orten schicken, gewonnen
hat der, dem das am besten gelingt. Im Gegensatz dazu
haette beispielsweise zwischen einem dieser beiden
Spiele und "Odyssee" von Hexagames keiner eine
verdaechtige Aehnlichkeit festgestellt.
Ich habe in meinem Posting auch von "erheblichen
Elementen" gesprochen, damit meinte ich etwa sowas wie
in diesem Odysseus-Fall, ein einzelnes Spielelement
oder das allgemeine Thema (also Odysseus/Jumbo <->
Odyssee/Hexagames) sollte da noch nicht zu Problemen
fuehren.
Und was die Fairnis anbelangt, so sollte umgekehrt
natuerlich auch ein Autor den Verlag darauf hinweisen,
dass er denselben Prototypen gleichzeitig auch anderen
Verlagen anbietet.
Gruss, Volker