Anzeige

Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
Benutzeravatar
YK

Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon YK » 4. August 2001, 20:02

Hallo,
mir ist aufgefallen, dass die breite Öffentlichkeit in den Spielwarenläden selbst (Vedes, Kaufhof, TrU und Co.) kaum auf den Preis "Spiel des Jahres" aufmerksam gemacht werden - keine großen Plakate, Aufsteller Anzeigen o.ä (bis auf einen Supermarkt).
Jetzt wohne ich nicht gerade in einem Ballungsraum und frage mich, ob es den anderen Regionen Deutschland (und Umland) genauso aussieht...
Ich kenne das aus der Verganenheit anders. Ich finde dieses Desinteresse schade. Die kleinen Spieleläden machen darauf aufmerksam (aber gerade von den Großen hätte ich mehr erwartet - bei unserem Vedesgeschäfft hängt immer noch die Nominierungsliste (die zudem Falsch ist).
YK

Benutzeravatar
Pete

re: Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon Pete » 5. August 2001, 01:06

Hi YK,
ein Spiel mit einem VK von ca. 30,--DM ist für die "Großen" vielleicht kein Grund, großartig Werbung zu machen. Mag sein, daß es auch damit zusammenhängt, daß HiG bis vor Kurzem das Spiel nicht liefern konnte - macht keinen Sinn für ein Spiel zu werben, daß man nicht im Regal hat.
Gruß Pete

Benutzeravatar
Carsten Wesel

re: Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon Carsten Wesel » 5. August 2001, 11:14

Gewundert habe ich mich auch schon - selbst hier in Hamburg. Aber auch dort, wo es im Regal steht ist kaum mit einer Silbe erwähnt, daß es das SdJ ist. Was groß beworben wird, ist nur die Top 10 der verkauften Spiele - Tolle Sache.
Gruß Carsten (hat das SdJ der ersten Auflage)

Benutzeravatar
Ina-spielbox

re: Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon Ina-spielbox » 5. August 2001, 11:38

Ich dachte, Recklinghausen ist ja mehr Diaspora, aber wenn es selbst in Hamburg so ist.
Beim ortsansässigen Vedesgeschäft steht es ganz normal im Regal, bei Karstadt steht über den 4 (!) zu verkaufenden Spielen wenigstens ein 30 x 30 cm großes Schild: SdJ.
Ein bißchen komisch ist das schon ...
Ina (die mit Carsten konkurrieren kann und auch die erste Auflage besitzt, nach dem Motto: Ich habe es doch schon in Essen gewußt)

Benutzeravatar
Peter Uphoff

re: Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon Peter Uphoff » 5. August 2001, 13:07

Hallo,
bei uns in Bremen sieht das genauso aus. Bei "Spiele-Max" (2 Läden in Bremen), stehen gerade mal 4!!! Stück (zusammen) davon ganz hinten im Regal. Und wenn man die sogenannten Fachverkäufer fragt, können die noch nicht mal Auskunft geben, welches denn jetzt Spiel des Jahres geworden ist. Von großflächiger Werbung mal ganz abgesehen.
Mit verspielten Grüßen
Peter

Benutzeravatar
Anja

re: Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon Anja » 5. August 2001, 19:16

Hallo,
die Erfahrung mit dem 'Fachhandel' dürfte ich im Urlaub (am Bodensee)auch machen.
Da ich grade in Urlaub war, als der Preis verliehen wurde, kam ich auf die 'geniale' Idee doch mal in einem Fachgeschäft nachzufragen.
Auskunft der Verkäuferin :"Spiel des Jahres? Ich weiß nicht, ist das nicht Tikal?"
Ich hab mich dann höflich verabschiedet und auf das Ende des Urlaubs gewartet.
Es gibt halt Fachgeschäfte und Fachgeschäfte, zum Glück habe ich in Stuttgart da die Auswahl.
Anja

Benutzeravatar
Roland G. Hülsmann

re: Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 5. August 2001, 20:37

Hey Leute, derzeit verkaufen sich halt Wasserpistolen und andere "outdoor"-Spielsachen besser als Brettspiele. Es ist (noch) Sommer. Wartet nur einen Monat oder etwas mehtr und mit dem Beginn des Weihnachtsgeschäftes sieht die Sache dann ganz anders aus. Bis dahin hat auch "Hans im Glück" ausreichend Carcassonne produzieren lassen. Garantiert!

Benutzeravatar
Roman Pelek

re: Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon Roman Pelek » 6. August 2001, 00:44

Hi YK,
>mir ist aufgefallen, dass die breite Öffentlichkeit in den Spielwarenläden selbst (Vedes, Kaufhof, TrU und Co.) kaum auf den Preis "Spiel des Jahres" aufmerksam gemacht werden - keine großen Plakate, Aufsteller Anzeigen o.ä (bis auf einen Supermarkt).<
Hier in Mainz ist abgesehen von einem kleinen engagierten Spieleladen auch keinerlei Kennzeichnung des SdJ oder Auswahlliste vorhanden, geschweige denn Fachkenntnis beim Personal zu finden. Das ist leider "normal", das SdJ versackt erstmal im Sommerloch. Eigentlich ein Grund mehr, nicht bei Ketten zu kaufen, sondern entweder in den kleinen Läden oder bei guten Versendern; sprich: bei den Engagierten & Informierten.
>Jetzt wohne ich nicht gerade in einem Ballungsraum und frage mich, ob es den anderen Regionen Deutschland (und Umland) genauso aussieht...<
Lt. Reaktionen hier wohl überall genauso :(
>Ich kenne das aus der Verganenheit anders. Ich finde dieses Desinteresse schade. Die kleinen Spieleläden machen darauf aufmerksam (aber gerade von den Großen hätte ich mehr erwartet - bei unserem Vedesgeschäfft hängt immer noch die Nominierungsliste (die zudem Falsch ist).<
Ja, Vedes ist eh ein Thema für sich. Hohe Preise und schlechte Beratung, ungeschultes Personal. Und unverschämt leider dazu: letzt bot man mir dort ein geöffnetes Carabande mit vollkommen ruinierter Schachtel für 50DM an. Soweit, so gut. Als ich dann aber das Material inspizierte und feststellte, dass dort zum einen etliche Banden fehlten und zum anderen die Beschichtung durch irgendein Lösungsmittel o.ä. angegriffen war und daraufhin den lapidaren Kommentar erntete "dann warten wir halt auf den Nächsten, wenn sie die 50DM nicht zahlen möchten" war ich doch recht säuerlich. Da sind viele deutlich preiswertere Versender oder kleine Läden mit besserem Personal doch deutlich kulanter und ehrlicher.
Auch immer wieder schön ist, Verkäufer dort gezielt nach Spielen zu fragen. Die kennen die Titel gar nicht oder antworten lapidar "Ham wa nich'". Dann kann man galant das angeblich nicht geführte Spiel aus dem Regal zaubern und mit einem netten Grinsen nachfragen "Spiele, die sie nicht haben, kann man bei Ihnen doch auch nicht kaufen? Dann nehm ich das nicht vorhandene Spiel also kostenlos mit..." *g*
Abgesehen von der Ausnahmesituation "Ich brauch noch schnell ein kleines Spiel als Geschenk/für den Spieleabend, und der nette Spieleladen um die Ecke hat das Objekt der Begierde nicht" gibt's für mich nur noch wenig Grund, solche Ketten aufzusuchen. Für hohe VKs bei niedrigem Service gibt's angesichts der guten Konkurrenz keine Berechtigung. Ich bin bereit, Service-Leistungen, die ich in Anspruch nehme, zu bezahlen, aber bei solchem Auftreten bestelle ich lieber im Versand oder drücke dem Spielelädchen um die Ecke 3 Mark mehr in die Hand. Dafür kann man da auch mal kurz plaudern oder Erfahrungen austauschen und wird nicht "verarscht".
Ciao,
Roman (trauert der bislang einzig halbwegs kompetenten und sympathischen rothaarigen Vedes-Verkäuferin in Mainz immer noch nach - regelmäßige Leser mögen sich erinnern ;-)

Benutzeravatar
Stefan-spielbox

re: Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon Stefan-spielbox » 6. August 2001, 08:55

... Oh Weltstadt Boeblingen!
hier ist es mir in zwei laeden gross aufgefallen.
erstens in einem spielwaren fachgeschaeft - grosser stapel direkt neben der kassen (wenn man in den laden laeuft kommt man direkt drauf zu) und zweitens im groessten supermarkt der stadt in der spielwarenabteilung ein grosser stapel. beidesmal die neuauflage mit dem aufgedruckten poeppel.

Tschau
Stefan

Benutzeravatar
Chris

re: Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon Chris » 6. August 2001, 09:43

Witzig ist, dass der Dauth in Tübingen immer noch jede Menge Zappzerapps herumstehen hat, aber kein einziges Carcassonne (zumindest habe ich keins gesehen.
Aber Spiele sind Saison-Artikel, mit dem Weihnachtsgeschäft wird sich das schon ändern.

Benutzeravatar
Hans im Glück
Spielkind
Beiträge: 16

re: Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon Hans im Glück » 6. August 2001, 10:19

Gemach, gemach ...
auch wir haben erst am Abend der Preisverleihung (24.6.) von der Auszeichnung für Carcassonne erfahren. Somit war nicht viel Zeit, die Auflage um ein Vielfaches zu erhöhen. Es stellt einen gigantischen logistischen Aufwand dar, ein Spiel des Jahres zu produzieren. Alleine die Mengen an Pappe, Papier und Holz, die von den Produzenten beschafft werden müssen, sind eine riesige Herausforderung. Trotzdem haben es unsere Produzenten geschafft, das Spiel in Rekordzeit herzustellen. Die Produktion hat bereits Ende Juli be-gonnen und nun dauert es noch einige Tage, bis die Spiele in den Handel gelangen. Natürlich müssen auch erst Werbemaßnahmen getroffen und verwirklicht werden.
In den nächsten Tagen sollte Carcassonne dann in allen Spielwarenläden und Kaufhäusern eintreffen und dann könnt Ihr Euch ja alle damit eindecken.
Viele Grüße,
Dirk Geilenkeuser, Hans im Glück Verlag

Benutzeravatar
Marten Holst

re: Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon Marten Holst » 6. August 2001, 13:14

Moinle,
"Was groß beworben wird, ist nur die Top 10 der verkauften Spiele - Tolle Sache."
aber die interessieren mehr Leute und bringen mehr Geld. Man geht ins Kino in die Filme, in die andere Leute gegangen sind, und nicht in die, die anspruchsvolle Preise gewinnen. Und obendrein sind bei den meistverkauften viele "Markenartikel" dabei (HdR, WWM, Potter...), damit macht man halt auch jemand anderem eine Freude, der zum Beispiel ein Potterfan ist. Ganz nebenbei kostet WWM natürlich 125.399 DM statt 28,99...
Tschüß
Marten (hat den Potter nicht mal gelesen, wird das aber wohl noch ändern)

Benutzeravatar
Marten Holst

[OT] Planloses Gejammere über die Unfähigkeit meiner Mitmenschen

Beitragvon Marten Holst » 6. August 2001, 13:19

"Eigentlich ein Grund mehr, nicht bei Ketten zu kaufen, sondern entweder in den kleinen Läden oder bei guten Versendern; sprich: bei den Engagierten & Informierten."
Ein schönes Stichwort, um mal wieder über den Werteverfall zu jammern, denn diese engagierten Leute in ihren Läden sind halt oft teurer (zum Beispiel wegen geschulter, des Artikulierens vollständiger und thematischer stimmiger Sätze fähiger Mitarbeiter oder oft noch Besitzer). Man geht also (in Hamburg) zum Beispiel zu "Das Spiel", lässt sich eine Stunde lang Zeitalter der Renaissance erklären und kauft es dann bei Karstadt, wo es statt 99DM nur 95,95 kostet... gibt es leider überall (Billigflüge in den Süden, Computer, etc...). Sniff.
Tschüß
Marten (der eigentlich gar nicht so frustriert ist)

Benutzeravatar
Carsten Wesel

Verkaufsgespräch - eben belauscht

Beitragvon Carsten Wesel » 6. August 2001, 15:54

In einer Spielwaren-Abteilung in Hamburg durfte ich soeben bei folgendem Gespräch dabei sein.
[Verkäufer packt gerade ein Spiel in das Regal zurück]
Kunde: "Haben sie Ahnung?"
Verkäufer: "Ja"
Kunde: "Ich suche das Spiel des Jahres - irgend wo ein französischer Titel"
Verkäufer: "Carassonne, ja ich weiß"
[Verkäufer eilt durch die Gänge und schaut zuerst die Kopfseiten der Regale an - irrt weiter suchend durch die Gänge - Kunde immer hinterter - schließlich bleibt er vorm Kopfende eines Regals stehen, wo sonst einige Angebote stehen]
Verkäufer: "Scheint wohl ausverkauft zu sein."
[Carsten wirft seinen gekonnten Blick in die Hans-im-Glück-Ecke und entdeckt dort das Spiel-des-Jahres-2oo1 mit dem schön großen Pöppel auf der Vorderseite - Carsten nimmt eins und geht nach vorne, wo sich der Kunde gerade enttäuscht vom Verkäufer verabschieden möchte]
Carsten [zum Kunden und drückt das Spiel dem Kunden in die Hand]: "Bitte schön"
Carsten [zum Verkäufer]: "...steht hinten in der Ecke, wo alle Hans-im-Glück-Spiele stehen."
[Carsten verläßt die Szene und spürt noch den irritierten Blick des Verkäufers auf seinem Rücken...]
Gruß Carsten (der nicht weiß, ob er jetzt Lachen oder Weinen soll)

Benutzeravatar
Ralf Fiebig

re: Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon Ralf Fiebig » 6. August 2001, 16:30

Hi,
meiner Erfahrung nach, ist es dieses Jahr nicht anders als all die anderen Jahre auch.
In den letzten Jahren war es zumindest in Hamburg immer so, dass das Spiel des Jahres erst ca. 2 Monate vor Weihnachten beworben wurde.
Gruß Ralf

Benutzeravatar
christiane

re: Resonanz auf "Spiel des Jahres" - Fachhandel

Beitragvon christiane » 6. August 2001, 18:26

hi anja (und alle uebrigen),
zur ehrenrettung des bodensees moechte ich nur schnell anmerken, dass es auch bei uns gute fachgeschaefte gibt - mindestens jeweils eines in konstanz, singen und friedrichshafen. die leute da sind immer gut informiert und beraten gut. (womit ich nicht ausschliessen will, dass es auch in anderen staedten am see gute fachgeschaefte gibt, ich kenne sie nur nicht.)
ansonsten denke ich auch, dass carcassonne zur zeit im sommerloch versinkt - wartet mal auf die vorweihnachtszeit (die in den letzten jahren immer frueher anzufangen scheint).
gruesse, christiane (zur zeit auf spielentzug).

Benutzeravatar
Helmut

re: Verkaufsgespräch - eben belauscht

Beitragvon Helmut » 6. August 2001, 21:54

So ähnlich habe ich das auch schon erlebt!
Ich halte mich bei belauschten Verkaufsgesprächen aber immer zurück und balle die Faust in der Tasche. Ich weiß nicht so recht, ob man den Verkäufer vor dem falsch berateten Kunden bloßstellen sollte!
MfG
Helmut

Benutzeravatar
Roman Pelek

re: Verkaufsgespräch - eben belauscht

Beitragvon Roman Pelek » 6. August 2001, 23:48

Hi Helmut,
>So ähnlich habe ich das auch schon erlebt!
Ich halte mich bei belauschten Verkaufsgesprächen aber immer zurück und balle die Faust in der Tasche. Ich weiß nicht so recht, ob man den Verkäufer vor dem falsch berateten Kunden bloßstellen sollte!<
Hm, eigentlich stellt sich der Verkäufer selbst bloß ;-) Aber man kann natürlich vermeiden, es direkt im Beisein beider zu machen und halt dem Kunden kurz vorm Gehen den Wink geben, wo das Spiel steht... Bzw. nach dem Gehen des Kunden dem Verkäufer am eigenen Wissensvorsprung teilhaben lassen.
Generell ist es aber erstaunlich, wie oft solche eklatanten Fehlberatungen selbst bei populärsten Spielen auftreten...
Ciao,
Roman (der solch "peinliche" Situationen bei gleichzeitiger Anwesenheit von Kunden und Verkäufern auch meist erstmal meidet)

Benutzeravatar
Arne Hoffmann

re: Verkaufsgespräch - eben belauscht

Beitragvon Arne Hoffmann » 7. August 2001, 08:12

So habe ich das auch schon erlebt. Man muss ja den Verkaeufer bicht blossstellen sondern mit einem kleinen Wink a la "Ich glaube, ich hab es da vorn irgendwo im Regal erspaeht" in die richtige Richtung schicken. Das sollte dem Verkaeufer auch schon peinlich genug sein - wenn er sich von so etwas ueberhaupt beeinflussen laesst.
Ein informatives Verkaufsgespraech bekomme ich hier in Aachen auch nur noch bei einer Verkaeuferin - ist sie nicht im Geschaeft, so such ich das Gespraech gar nicht erst und vermeide auch jegliches Nachfragen.
Tschoe,
- Arne -

Benutzeravatar
Achim

Eine Lanze für den Fachhandel

Beitragvon Achim » 7. August 2001, 11:41

Obwohl an dieser Stelle schon häufig diskutiert, muss ich doch mal wieder meinen Senf zu diesem Thema abgeben.
Beim Spielwarenhandel muss man klar zwischen den spezialierten Einheiten und den Vollsortimentern unterscheiden:
In einem Laden mit einem speziellem Angebot ist das Fachwissen meist sehr hoch, da hier fast immer Indivdualisten am Werke sind, die ihr Hoppy zum Beruf gemacht haben. Beispiele hierfür: Brettspielläden, Rollenspiele/Fantasy, Modellbau, Eisenbahn, Plüschfiguren, Puppen/-häuser, Sportgeräte(Dart u.a).
Die Beratung ist in solchen Läden fast immer ausgezeichnet.
Bei Spielwaren-Vollsortimentern werden zwar häufig einzelne Abteilungen gebildet, jedoch werden diese nicht alle mit speziellen Fachverkäufern ausgestattet, da dies aus Kostengründen nicht möglich ist. Vielmehr sind diese Läden mit "Regalauffüllern, Überwachungspersonal und Warenverteilern" im Gegensatz zu beratendem Personal besetzt.
Dadurch geht zwar Umsatz verloren, der ist jedoch geringer als der Kostenaufwand bei totaler Beratung.
Da dieses Personal nur grob geschult wird, (sowohl in Produktkunde als auch beim Verkaufsgespräch) darf man diesen Leuten eigentlich keinen Vorwurf machen. Im übrigen liegt ihr Verdienst häufig knapp über den Sozialhilfesatz.
Wenn jetzt ein Insider solch ein Geschäft betritt, so braucht er sich nicht zu wundern, wenn sein Wissensstand um einiges höher liegt, als der des Verkäufers.
Ich möchte daher mal diese Leute in Schutz nehmen, die einfach damit überfordert sind, sich in allen Gebieten super auszukennen.
Als letzten Punkt möchte ich noch die Arbeitskräfte erwähnen, die am falschen Arbeitsplatz sind. Gerät ein Kunde an solch eine "Fehlbesetzung" tut er gut daran nicht zu verallgemeinern, da es solche Leute in allen Sparten des Beruflebens gibt.
Da hilft nur Augen und Ohren zu und entweder sich selber helfen oder das Weite suchen.
In diesem Sinne
mit besserwissenden Grüssen
Achim


Benutzeravatar
Frank "Riemi" Riemenschneid

re: Verkaufsgespräch - eben belauscht

Beitragvon Frank "Riemi" Riemenschneid » 7. August 2001, 12:49

Hi Carsten,
mein Highlight.
Kunde: Ich suche ein Kinderspiel.
Verkäufer: (sucht 3 sek. und greift sich ,eher zufällig, ein Bravo Traube)
Kunde: Worum geht es da?
Verkäufer: (dreht die Schachtel und liest ein bisschen unsicher vor (gähn).
Kunde: Ist da Knete drin?
Verkäufer: (Ungläubig) Nö, wieso sollte da Knete drin sein???
Kunde:(Verunsichert)
Verkäufer: (dreht die Schachtel wieder, fetter Aufkleber oben links mit einem Hinweis auf die besagte Knete)
Kunde: Weil das hier drauf steht.
Verkäufer: (Dicke Backen) Ach?
An dieser Stelle war die "Fachberatung" ganz schnell beendet und der Kunde suchte das Weite, ohne ein Spiel natürlich.
Gruß
Riemi (Es gibt doch bestimmt noch mehr Geschichten, vielleicht auch mal eine positive)

Benutzeravatar
Ina-spielbox

re: Eine Lanze für den Fachhandel

Beitragvon Ina-spielbox » 7. August 2001, 20:36

Ich bin mal mit der Spielbox in der Hand bei Toys'R'us gewesen, um Ausschau zu halten, welche Spiele von der Auswahlliste dort vorhanden waren. (Damals hatte ich noch keine Ahnung, wo man am besten Spiele kauft) Eine Verkäuferin sah interessiert die Zeitung an und fragte, ob sie sich die entsprechende Seite mal fotokopieren dürfe, denn solche Informationen bekäme sie sonst nie!
Ein ergreifender Anblick war es auch, in der Adventszeit vor dem Riesenspieleregal von besagtem Geschäft zu stehen und unzählige kopflose Erwachsene Spiele herausnehmen, begutachten, wieder hereinstellen zu sehen. Gekauft wird dann nach ??? Größe, Preis, Auffälligkeit, Farbe, ...??? Ich habe keine Ahnung, aber vieles davon landet vermutlich einmal gespielt in den Regalen der Beschenkten und führt gewiß nicht dazu, Kinder zu Spielern zu machen. Schade. Aber Spielegeschäfte mit guter Beratung gibt es einfach zu wenig.
Ausnahme: Das Vedes-Geschäft in Gütersloh, in dem eine supergut informierte, sehr nette Verkäuferin bedient, und die mir auf die Frage, warum man dort kein Anno Domini kaufen könne sagte: "Ja, das ist ein tolles Spiel, aber mein Chef findet, es sähe nicht ansprechend aus und würde sich bestimmt nicht gut verkaufen." Schlecht beratener Chef, denn die Verkäuferin würde die Dinger schon an den Kunden bringen.
Ina (die auch lieber in einem guten Geschäft ein paar Mark mehr bezahlt, um einen Beitrag zur Existenzerhaltung desselben zu leisten und gerne an die schönen Spieleabende bei der Anspielbar in Bielefeld zurückdenkt)

Benutzeravatar
Pete

re: Eine Lanze für den Fachhandel

Beitragvon Pete » 8. August 2001, 02:11

Gamz gamz schwaches Argument. Wenn ich meinen Job nicht mag, dann muß ich etwas anderes tun. Entweder ich kann in meinem Beruf etwas oder ich wechsele das Fach. Wenn ich Verkäufer in einer Spiele-Abteilung eines Spielwarengeschäftes bin, dann kann ich beraten oder ich muß gehen .... wenn ich Koch in einem Restaurant bin und nicht kochen kann, dann sagt keiner: nicht so schlimm, sehen wir drüber weg ... oder wie ist das bei Piloten, Busfahrern oder Ärzten.
Geld verdienen ohne Ahnung, bitte nicht hier.... ein wenig Einsatz gehört dazu, bei fast 10 % Arbeitslosen.
Pete

Benutzeravatar
Arne Hoffmann

re: Eine Lanze für den Fachhandel

Beitragvon Arne Hoffmann » 8. August 2001, 09:03

Wobei Du da den Unterschied zwischen Fach- und Hilfskraeften ziehen musst (was Achim meiner Meinung nach auch angefuehrt hatte). Von einer Fachkraft erwarte ich, dass sie sich mit ihrem Berufsfeld auseinandersetzt und Spass und Erfolg in ihrem Beruf hat. Von einer Hilfskraft, die primaer die Kisten sortieren soll, die Kasse bedient und zwischendurch den Boden von Kaugummiflecken befreien soll, kann ich keine Beratung erwarten, da sie dafuer gar nicht eingestellt worden ist.
Tschoe,
- Arne - (der hofft, dass alle Piloten mit denen er fliegt Fachkraefte sind :o)) )

Benutzeravatar
Robert Vötter

re: Verkaufsgespräch - eben belauscht

Beitragvon Robert Vötter » 8. August 2001, 10:08

Hier ein kleines Erlebnis von mir:
Ich gehe in den Spielzeugladen und Frage nach dem Kinderspiel des Jahres. Antwort: Das kennen wir nicht.
Danach frage ich nach dem Spiel des Jahres 2001:
Antwort: Das wissen wir auch nicht, sag es uns bitte.
Tja, nach langem hin und her, sag ich es ihnen.
Ein paar Tage später ist eine andere Verkäuferin da, ich wiederhole meine Fragen. Genauso gleiche Antworten.
Obwohl die anderen 2 Verkäuferinnen Bescheid gewußt haben, haben sie die Mitteilung nicht weitergegeben.
Ich bin übrigens gespannt, wie lange es dauern wird, bis das Spiel des Jahres 2001 bei uns verkauft wird.
Robert (Bekommt jetzt wahrscheinlich Hausverbot :)


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste