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Fire & Ice - Kritik in der SB

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Klaus Regenbrecht

Fire & Ice - Kritik in der SB

Beitragvon Klaus Regenbrecht » 11. Oktober 2002, 15:04

Roman Pelek beschreibt in der neuen Spielbox wie durch einen "genialen" Zugmechanismus aus einer "banalen Siegstrategie ein anspruchsvolles strategisches Brettspiel" wird. Dabei hat er leider übersehen, dass dieser "geniale" Zugmechanismus die gleiche Banalität, nur über einen kleinen Umweg ist.
Auch so ist nach wenigen Zügen der Mitspieler unter Zugzwang, da er spätestens seinen zweiten in das Spiel gebrachten Pöppel nicht mehr ziehen kann, ohne eine Insel zu verlieren und so setzt sich dieses von Eiland zu Eiland, bei entsprechender Vorarbeit des ersten Spielers, bis zum Sieg fort.
Auch ein kurzeitiger Wechsel der Kampfschauplätze verändert hier nichts.
Dieses habe ich schon seit langem mehrfach ausprobiert und daher FIRE & ICE wieder in die Ecke gelegt. Bis heute ist es keinem gelungen diese recht einfache Strategie des Startspielers zu durchkreuzen. Letzendlich ist FIRE & TICE doch nur ein optisch recht schöner TIC TAC TOE Klon!
ein (vom Spiel) enttäuschter Klaus

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Jens-Peter Schliemann
Spielkamerad
Beiträge: 28

Re: Fire & Ice - Kritik in der SB

Beitragvon Jens-Peter Schliemann » 13. Oktober 2002, 11:00

Hallo Klaus,

> Roman Pelek beschreibt in der neuen Spielbox wie durch einen
> "genialen" Zugmechanismus aus einer "banalen Siegstrategie
> ein anspruchsvolles strategisches Brettspiel" wird. Dabei hat
> er leider übersehen, dass dieser "geniale" Zugmechanismus die
> gleiche Banalität, nur über einen kleinen Umweg ist.
> Auch so ist nach wenigen Zügen der Mitspieler unter Zugzwang,
> da er spätestens seinen zweiten in das Spiel gebrachten
> Pöppel nicht mehr ziehen kann, ohne eine Insel zu verlieren
> und so setzt sich dieses von Eiland zu Eiland, bei
> entsprechender Vorarbeit des ersten Spielers, bis zum Sieg
> fort.

Als Autor des Spiels FIRE & ICE habe ich natürlich auch versucht eine eindeutige Gewinnstrategie für den ersten Spieler zu finden. Mir ist dies nicht gelungen und anhand deiner Beschreibung ist sie für mich nicht nachvollziehbar. Könntest du da bitte präziser werden, damit ich deinen Vorwurf überprüfen kann?

> Auch ein kurzeitiger Wechsel der Kampfschauplätze verändert
> hier nichts.
> Dieses habe ich schon seit langem mehrfach ausprobiert und
> daher FIRE & ICE wieder in die Ecke gelegt. Bis heute ist es
> keinem gelungen diese recht einfache Strategie des
> Startspielers zu durchkreuzen. Letzendlich ist FIRE & TICE
> doch nur ein optisch recht schöner TIC TAC TOE Klon!

Ich habe da ganz andere Erfahrung als Spieler und beim Feedback von Spielern.

Den Vorwurf FIRE & ICE sei ein TIC TAC TOE Klon kann ich auf jeden Fall aufgrund der Struktureigenschaften der Projektiven Ebene zurückweisen, denn ein Spieler der eine Gewinnmenge belegt verhindert alle des Gegners und, wenn alle Felder besetzt sind, muß ein Spieler eine Gewinnmenge erspielt haben. Diese Eigenschaften tuen dem Spiel gut und gibt es beim 3x3-Feld nicht!

> ein (vom Spiel) enttäuschter Klaus

Vielleicht braucht das Spiel eine längere Einspielphase, da es sehr ungewöhnliche strukturelle Eigenschaften hat, die man mathematisch oder beim Spielen entdecken kann!

Grüße.

Jens-Peter Schliemann

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Marcus Kleinberger

Re: Fire & Ice - Kritik in der SB

Beitragvon Marcus Kleinberger » 13. Oktober 2002, 12:23

Ich habe mir jetzt mal dieses Spiel, weil es recht gut aussieht, nach Vorlage selbst hergestellt und mit Pöppeln aus meinem Vorrat gespielt. Schnell habe ich erkannt, das man ja das ganze mathematisch, eigentlich auf eine Insel reduzieren kann und diese dann nur noch auf das ganze Feld projizieren brauch (sollte der Gegenspieler einen neuen Kampfschauplatz eröffnen, begibt man sich einfach auf den nächsten und hat als Startspieler immer den Vorteil am Ende 4 von 7 begonnen zu haben).
Bleiben wir nun bei der einzelnen Insel: hier stehen am Ende der kompletten Belegung immer 4 Steine des Startspielers (und Siegers) gegenüber 3 des Nachziehers. Dieser kann daher nur bei groben Fehlern des Vorspielers gewinnen.
Für mich war das von Klaus gesagte recht schnell nachvollziehbar.
Gerade weil ein komplett belegtes (Spiel)feld durch den einbezogenen Kreis immer einen Sieger hat, gewinnt (fast zwangsweise) der das Spiel beginnt.
Wer hinter die Zugregel, verlassener Platz ist von Gegner zu besetzen, blickt und das Spielsystem auf das wesentliche reduziert kann eigentlich den Startspieler und damit Sieger auswürfeln, auf das Spielen selbst darf man dann getrost verzichten.
Ich bin mal auf die Antwort von Klaus am Montag (am Wochende liest Du nicht?) gespannt.
Marc

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Attila
Kennerspieler
Beiträge: 4715

Re: Fire & Ice - Kritik in der SB

Beitragvon Attila » 13. Oktober 2002, 13:05

Hiho,

Ich kenne Fire & Ice nicht, habe aber durch die Spielboxkritik interesse bekommen. Was du beschreibst wäre natürlich ein ziemlicher Hammer und würde das ganze Spiel sinnlos machen ! - Ich werd's mir auf jedenfall anschauen und verstärkt auf die von dir genannten "Schwäche" achten.
Das sowas in einer Spielrezension nicht auffällt ist natürlich extrem ärgerlich !

Atti

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Marten Holst

RE: Fire & Ice - Kritik in der SB

Beitragvon Marten Holst » 13. Oktober 2002, 13:13

Moinle,

Euch ist aber klar, dass man die Steine nicht nur einsetzt (das wäre in der Tat trivial gewonnen), sondern auch noch vorher versetzen kann und muss?

Nachgefragte Grüße
Marten (dem es nach dem Lesen so vorkam, dass es eine einfache Siegstrategie geben müsse, der sie aber noch nicht kennt, und irgendwie schon aus der Veröffentlichung und der Spielbox-Kritik schließt, dass sie soooo einfach wohl auch nicht sein dürfte).

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andreas schröter

Re: Fire & Ice - Kritik in der SB

Beitragvon andreas schröter » 13. Oktober 2002, 13:55

Hallo allerseits,

die neg. Kritik an Fire and Ice hat mich natürlich neugierig gemacht und so dürfte hier der eher seltene Fall eintreten, daß eben diese Negativkritik umsatzfördernd wirkt (ich werde mir F. und I. auf alle Fälle zulegen)

Ich gehe mal davon aus, daß der Autor den Regelmechanismus nicht aus dem Ärmel geschüttelt hat, sondern Monate, wenn nicht gar Jahre daran gearbeitet hat...

Den gleichen Vorwurf (Siegstrategie für den Startspieler) mußte ich mir bei meinem Spiel "Quincunx" von Leuten anhören, die das Spiel erst ein- oder zweimal gespielt hatten, die ihre Meinung aber nach der dritten oder vierten Partie revidierten...

Natürlich gibt es bei endlichen Nullsummenspielen für 2 Personen mit vollständiger Information, wenn schon keine Gewinnstrategie, so doch zumindest eine sichere Remis-Option für einen der beiden Spieler. Wenn das Spiel jedoch einigermaßen komplex ist, dann dürfte es jedoch ohne Rechnerunterstützung unmöglich sein,diese herauszufinden...


Viele Grüße von Andreas (der sich schon darauf freut Fire and Ice zu spielen)

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andreas schröter

Re: Fire & Ice - Nachtrag

Beitragvon andreas schröter » 13. Oktober 2002, 13:59

Natürlich fällt die Remis-Option speziell bei "Fire an Ice" weg. Es muß also eine Gewinnstrategie für Rot oder Blau geben.

Gruß Andreas

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peer

RE: Fire & Ice - Kritik in der SB

Beitragvon peer » 13. Oktober 2002, 16:32

Hi,
und vor allem (soweit ich die Rezension verstanden habe - das Spiel habe ich (noch) nicht): Man bestimmt ja nicht , wo man neue Steine herkommt - das Bestimmt der Gegner (durch Wegziehen eigener Steine). Daher dürfte es schwierig sein, eine Gewinnstrategie aufzubauen - vielleicht gewinnt man die erste Insel, aber ab dann wirds schwierig den Gegner zu zwingen, einen bestmmten Stein zu bekommen.
Ausserdem bin ich nicht sicher, ob die Vereinfachung von Marcus auf ein Sub-Feld tatsächlich etwas über das Spiel aussagt. Schliesslich können verlorene Inseln als (Nachschub benutzt werden) und man kann eine Insel angreifen udn woanders Punkten und und und... Und es sind natürlich deutlich mehr ZUgoptionen, die man hat... (Schliesslich werden die Inseln nicht nacheinander sondern gleichzeitig abgearbeitet.
ciao,
Peer (der sich das Spiel näher ansehen wird)

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Fritz Meinhard

RE: Fire & Ice - Kritik in der SB

Beitragvon Fritz Meinhard » 13. Oktober 2002, 18:11

1. Also nach meinem Verständnis gewinnt der Spieler der auch beginnt, Marcus hat ganz recht man kann komplexe Systeme auf ihre Einzelteile reduzieren.
2. Wenn man eine einzelne Insel betrachtet und nur auf dieser spielt, gewinnt der Anspieler, ob Steine durch wegziehen in das Spiel kommen oder nicht.
3. Da "Klein-" und "Großsystem" identisch sind, kann man die Erfahrung aus einer Insel ganz einfach auf das ganze System übertragen. Wer eine Insel beginnt gewinnt diese und der Anspieler hat immer die Chance auf die Mehrheit der Inseln und somit auf den Gewinn.
4. Die FIRE & ICE Struktur ist sehr einfach zu durchschauen und auf ihr mathematisches Grundgerüst zu reduzieren, was übrig bleibt ist halt kein Strategiespiel. Der Anspieler muss sich schon anstrengen, nicht zu verlieren!
5. Die "Gewinnzüge" sind auf wenige zu beachtende Regeln zu reduzieren! Eher muß man darauf achten, was man nicht spielen darf!
Fritz der "echte" Strategiespiele mag!

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Jens-Peter Schliemann
Spielkamerad
Beiträge: 28

Re: Fire & Ice - Nachtrag

Beitragvon Jens-Peter Schliemann » 13. Oktober 2002, 23:13

> Natürlich fällt die Remis-Option speziell bei "Fire an Ice"
> weg. Es muß also eine Gewinnstrategie für Rot oder Blau geben.


Solange lediglich per Computeranalyse herausbekommen wird, ob Rot oder Blau eine Gewinnstrategie hat, empfände ich dieses Ergebnis nicht als problematisch für das Spiel. Für Mühle ist auch per Computeranalyse bekannt, dass der erste Spieler immer gewinnen kann, was nicht dazu führt, dass das Spiel nicht mehr gerne gespielt wird. Sobald es aber ein nachvollziehbares Pattern gibt, nach dem man eine Gewinnstrategie spielen kann, ist ein Spiel natürlich tot! Diesbezüglich vermute ich allerdings, dass hier im Forum vorschnell geurteilt wird!

Wer auf den Spieletagen in Essen ist, kann ja versuchen mich am Pin Toy Stand zu erwischen (ab und zu werde ich mal dort erscheinen!) und ich nehme gerne die Herausforderung des zweiten Spielers an!

Grüße.

Jens-Peter Schliemann

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Marten Holst

RE: Fire & Ice - Kritik in der SB

Beitragvon Marten Holst » 14. Oktober 2002, 00:28

Moinle,

ich habe F&I in den letzten drei Stunden immer noch nicht kennen gelernt, aber...

> 1. Also nach meinem Verständnis gewinnt der Spieler der
> auch beginnt, Marcus hat ganz recht man kann komplexe
> Systeme auf ihre Einzelteile reduzieren.

...wenn man im komplexen System die gleichen Möglichkeiten hat, wie in ihren Einzelteilen, also zum Beispiel eine Insel im großen System so einfach gewinnen könnte, wie ein Feld auf einer Insel. Dieses dürfte aber (nach meiner Lektüre) so einfach nicht möglich sein.

> 3. Da "Klein-" und "Großsystem" identisch sind,

In der Auswertung ja, im Zug: ???

> 4. Die FIRE & ICE Struktur ist sehr einfach zu durchschauen
> und auf ihr mathematisches Grundgerüst zu reduzieren, was
> übrig bleibt ist halt kein Strategiespiel.

Die Go-Struktur ist sehr einfach zu durchschauen und auf ihr mathematisches Grundgerüst zu reduzieren, was übrig bleibt ist halt kein Strategiespiel.

> 5. Die "Gewinnzüge" sind auf wenige zu beachtende Regeln zu
> reduzieren! Eher muß man darauf achten, was man nicht
> spielen darf!

Och, dann kann man die vier Regeln ja hier locker hinschreiben.

Grüße
Marten (der nicht ausschließen will, sich aber nicht vorstellen kann, dass das alles sooo einfach ist, wie einige es sich vorstellen...)

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HBS

völlig OT (& spitzfindig): RE: Fire & Ice

Beitragvon HBS » 14. Oktober 2002, 00:45

Marten Holst schrieb:
>
> Moinle,
>
> ich habe F&I in den letzten drei Stunden immer noch nicht
> kennen gelernt, aber...

hmmm... - "Rechnen für Anfänger"? ;-)

13:13 Uhr bis 0:28 Uhr... :-P

Gruß,
Hanna
(eigentlich angesichts der eher... lebhaften "Abendunterhaltungen" auch nicht mehr zu[i]rechnungs[/i]fähig ;-) )

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Klaus Regenbrecht

Re: Fire & Ice - Kritik in der SB

Beitragvon Klaus Regenbrecht » 14. Oktober 2002, 08:49

Ganz recht,
das Ganze ist auf das Problem n+1 zu reduzieren.
Beispiel:
Wer nur auf einer Insel spielt, stellt schnell fest wie der Startspieler gewinnen muss. Hierfür gibt es bestimmt keinen Widerspruch.
Wechseln jetzt die Schauplätze, spielt man auf denen genauso weiter wie auf der geübten einen Insel. Daher, nach Zwischenzügen auf Nebenschauplätzen (mit gleichen Zugabfolgen) ist die gewohnte Zugabfolge auf den einzelnen Insel einfach beizubehalten.
Dass die Spielsteine durch Verlassen von Spielfeldern in das Spiel kommen, verwirrt nur zu Anfang etwas.
Noch ein paar Details:
Wer als Nachzieher eine Insel die insgesamt nur einen, eigenen Pöppel trägt, mit einem zweiten Pöppel seiner Farbe besetzt, verliert einen kompletten Zug.
Wer Inseln auf denen fremde Farbmehrheiten zu finden sind als Aktionsfeld nutz, verliert diese zwingend. Auch wenn durch Zwischenzüge Pattsituationen auftreten sollten.
Ein bißchen Nachdenken oder Nachspielen auf einer Strichskizze zeigt schnell, dass für eine Siegstrategie des Starspielers eigentlich nicht von Strategie zu sprechen ist.
über einige Beiträge
wundert sich Klaus

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Klaus Regenbrecht

Re: Fire & Ice - Kritik in der SB

Beitragvon Klaus Regenbrecht » 14. Oktober 2002, 08:53

Hallo Jens-Peter Schliemann,
bitte meine Antwort auf Marcus weiter unten lesen.
Ich hatte am Wochende mit einem Mathematikkollegen über FIRE & ICE diskutiert, er kam auf meine Frage ohne mein Zutun in kürzester Zeit auf die gleiche Lösung wie ich!
Klaus

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Fritz Meinhard

Re: Fire & Ice - die LÖSUNG!

Beitragvon Fritz Meinhard » 14. Oktober 2002, 09:34

Nach einigem Probieren alles auf eine einfache Regel reduziert:
Diese heißt nachziehen! Erfolgt auf einer von mir begonnen Insel ein gegnerischer Zug beantworte ich diesen auf dieser Insel mit einem eigenen Zug.
Fritz der Gewinner!

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peer

Re: Fire & Ice - die LÖSUNG!

Beitragvon peer » 14. Oktober 2002, 10:53

Hi,
klingt einleuchtend (habs noch nicht analysiert). Aber muss noch einmal nachfragen:
Von welcher Insel ziehst du deine Stecker rein (vermute mal du gruppierst nicht einfach deine Steine innerhalb der Insel um)? Oder ist das egal?
ciao,
Peer (wird sich F&I nochmal in Essen ansehen)

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Fritz Meinhard

Re: Fire & Ice - die LÖSUNG!

Beitragvon Fritz Meinhard » 14. Oktober 2002, 12:05

Ich spiele auf jeder "aktiven" Insel wie auf der Startinsel. Zieht der Gegner auf eine neue Insel, verwende ich logischerweise meinen durch diesen Zug neu entstandenen Pöppel zum hinterherwandern (es bleibt auf der verlassenen Insel dadurch der Status quo! - mein Stein hinterläßt ja wieder einen gegnerischen)
Ich will nicht zuviel verraten, selber ausprobieren macht Spaß, man kommt schnell dahinter! Fritz

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Ulrich Roth

Re: Fire & Ice - die LÖSUNG!

Beitragvon Ulrich Roth » 14. Oktober 2002, 12:46

Hallo!

> Ich spiele auf jeder "aktiven" Insel wie auf der Startinsel.
> Zieht der Gegner auf eine neue Insel, verwende ich
> logischerweise meinen durch diesen Zug neu entstandenen
> Pöppel zum hinterherwandern (es bleibt auf der verlassenen
> Insel dadurch der Status quo! - mein Stein hinterläßt ja
> wieder einen gegnerischen)
> Ich will nicht zuviel verraten, selber ausprobieren macht
> Spaß, man kommt schnell dahinter! Fritz

Spannende Diskussion! :grin:
Ich zögere noch, mir einen Prototypen zu basteln, um das alles selbst auszuprobieren, da mir bislang die Argumente der "Kritiker" allzu einleuchtend scheinen.
Da es kein Unentschieden geben kann, hat einer von vornherein gewonnen. Dass dies - bei dieser Art von Spiel - der Nachziehende sein soll, ist m.E. schwer vorstellbar.
Die Frage ist also nur, wie schwierig die Siegmethode des Anziehenden umzusetzen ist...

Da man von Roman nichts dazu hört, nehme ich an, dass er derzeit fieberhaft nach Gegenstrategien für den zweiten Spieler sucht. :razz:
Ich wünsche ihm viel Erfolg dabei, denn ich mag abstrakte Strategiespiele und hatte mich auf "F&I" gefreut.

Ulrich

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Günter Cornett

Re: Fire & Ice - die LÖSUNG!

Beitragvon Günter Cornett » 14. Oktober 2002, 13:28

Hallo,

ich denke zwar auch, dass der Startspieler bei korrektem Spiel die
Möglichkeit im Vorteil ist.

Jedoch bedeutet die Tatsache, dass der Gegenspieler die Steine durch
Wegziehen setzt, dass er die Möglichkeit hat, nicht optimale Züge für
den Gegner zu machen. Das ist - wie Roman beschreibt - das Reizvolle an
dem Spiel (in der ursprünglichen Version ohne diese Regel hatte es mich
nicht überzeugt).

Man kann also Situationen herbeiführen, in denen vier Steine des
Gegenspielers auf einer Insel stehen, ohne dass der diese Insel
kontrolliert. Ebenso kann man dem anderen vier Insel überlassen, ohne
dass der das Spiel gewinnt.

Ausserdem: Je weiter die Partie voranschreitet, desto weniger freie
Felder gibt es. Damit ist die Situation auf dem großen Brett nicht mehr
analog zu der auf dem kleinen. Man kann eben nicht mehr überall hin, wo
man hin will. Die Punkte, auf die man die Stifte stellen kann, sind nur
zu Beginn des Spieles gleichwertig.

Das ist alles andere als trivial (und sicherlich ne ganze Ecke
schwieriger zu durchblicken als z.B. VierGewinnt).

Zumindest gelingt es mir nicht, im Spiel die Übersicht zu behalten.

Gruß, Günter

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Fritz Meinhard

Re: Fire & Ice - die LÖSUNG!

Beitragvon Fritz Meinhard » 14. Oktober 2002, 13:58

Weil es doch einigen wohl Schwierigkeiten bereitet noch einmal im Detail:
Man muss gar keine Übersicht behalten:
Ich besetze die erste Insel, ziehe meinen Stein, ein gegnerischer entsteht, dieser zieht und meine beiden ersten Steine stehen auf dem ursprünglichen Startplatz und auf dem gewählten "Zugplatz" vom ersten Zug. Also kann ich gezielt bestimmen, wo meine beiden ersten Steine stehen etc. etc.
Neue Situation: Der Gegner nimmt einen Stein und besetzt damit eine neue Insel, ich nehme meinen direkt frisch entstandenen und besetzte auch eine neue Insel, da ich hier wie zu Beginn des Spieles auch festlegen kann, welche Inseln dies sind, weiß ich auch welche das sein müssen. So habe ich zwei Inseln begonnen, der Gegner erst eine etc. etc.
Der Gegner besetzt ein Feld auf einer Mehrheiteninsel, sofort reagiere ich mit dem neu entstandenen Stein auf dieser Insel etc. etc.
Nimmt man immer frisch entstandene Steine bleibt der Staus quo auf dem Entnahmeplatz gleich.
Man muss also keinerlei Übersicht behalten, sondern verfährt nach Schema "F".
Schade um das schöne Spiel meint Fritz.

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Fritz Meinhard

Re: Fire & Ice - die LÖSUNG! Uuups

Beitragvon Fritz Meinhard » 14. Oktober 2002, 14:08

Das musste heissen:
Der Gegner besetzt ein Feld auf einer MEINER Mehrheiteninseln, sofort reagiere ich mit dem GERADE neu entstandenen Stein auf dieser Insel etc. etc.
Tschuldigung Fritz

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Günter Cornett

Re: Fire & Ice - die LÖSUNG!

Beitragvon Günter Cornett » 14. Oktober 2002, 15:15



Hallo Fritz,

es ist schon etwas länger her, dass ich Fire&Ice gespielt habe, von daher kann ich das nur aus der Erinnerung wiedergeben. Kurz vor der Messe habe ich auch keine Zeit alles im Detail durchzuprobieren. Ich hoffe aber doch, dass wir hier nicht aneinander vorbeireden.

Fritz Meinhard schrieb:
>
> Weil es doch einigen wohl Schwierigkeiten bereitet noch
> einmal im Detail:
> Man muss gar keine Übersicht behalten:
> Ich besetze die erste Insel, ziehe meinen Stein, ein
> gegnerischer entsteht, dieser zieht und meine beiden ersten
> Steine stehen auf dem ursprünglichen Startplatz und auf dem
> gewählten "Zugplatz" vom ersten Zug. Also kann ich gezielt
> bestimmen, wo meine beiden ersten Steine stehen etc. etc.
> Neue Situation: Der Gegner nimmt einen Stein und besetzt
> damit eine neue Insel, ich nehme meinen direkt frisch
> entstandenen und besetzte auch eine neue Insel, da ich hier
> wie zu Beginn des Spieles auch festlegen kann, welche Inseln
> dies sind, weiß ich auch welche das sein müssen. So habe ich
> zwei Inseln begonnen, der Gegner erst eine etc. etc.
> Der Gegner besetzt ein Feld auf einer Mehrheiteninsel, sofort
> reagiere ich mit dem neu entstandenen Stein auf dieser Insel
> etc. etc.

Warum sollte er dich dort angreifen ? Natürlich besetzt er jeweils die dritte Insel, die dir zur Gewinnstellung fehlt.

Interessant wird es später:

in dem Moment, in dem du als Startspieler auf einer Insel die Kontrolle hast, musst du drei Stifte dort stehenlassen, um die Insel zu behalten.

Das ist dann der Fall,wenn du 3 und der Gegenspieler (vermutlich) 2 oder du 4 und der Gegenspieler (vermutlich) 3 Stifte auf dieser Insel hat.

Der Gegenspieler kann seine Stifte dort abziehen (und deine hinterlassen). Mit dem abziehenden Stift kannn er dich auf einer anderen für dich wichtigen Insel angreifen. Mit deinem neuen Stift kannst du ihm dann nicht auf diese Insel folgen. Im ungünstigsten Fall kannst du nirgendwohin [Wenn man eine Insel verlässt, muss man auf der neuen Insel immer das gleich positionierte Feld ziehen].

Der Gegenspieler hat nach Eroberung der ersten Insel durch dich zwei Stifte mehr, die er bewegen kann, ohne dass er dadurch eine Insel verliert. Das dürfte ihm ausserhalb dieser Insel Vorteile bescheren, solange er selbst keine Insel übernimmt.

Das Ziel des zweiten Spielers ist es daher zunächst, den Startspieler dazu zu bringen für diesen ungünstige Inseln einzunehmen. Je weiter das Spiel fortschreitet, desto schwieriger wird es auf die Insel zu gelangen, auf die man möchte, weil es weniger freie Plätze gibt.

Gruß, Günter

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Jens-Peter Schliemann
Spielkamerad
Beiträge: 28

Re: Fire & Ice - die LÖSUNG! Uuups

Beitragvon Jens-Peter Schliemann » 15. Oktober 2002, 00:23

Hi Fritz,

> Der Gegner besetzt ein Feld auf einer MEINER
> Mehrheiteninseln, sofort reagiere ich mit dem GERADE neu
> entstandenen Stein auf dieser Insel etc. etc.

Vielleicht ist dir eine Regel des Spiels entgangen. Der Spieler darf einen eigenen Stein von einer Insel in eine andere nur in dieselbe Position setzen. Daraus resultiert, dass der hinterlassene gegnerische Stein nicht auch noch auf diese Position der neuen Insel ziehen kann, d.h. das von dir oben beschriebene ist nicht möglich und damit bricht auch deine einfache Argumentation für die Gewinnstrategie des ersten zusammen

Grüße.

Jens-Peter

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Marten Holst

RE: völlig OT (& spitzfindig): RE: Fire & Ice

Beitragvon Marten Holst » 15. Oktober 2002, 00:25

Moinle,

>> ich habe F&I in den letzten drei Stunden immer noch nicht
>> kennen gelernt, aber...
>
> hmmm... - "Rechnen für Anfänger"? ;-)
>
> 13:13 Uhr bis 0:28 Uhr... :-P

Dann schlagen wir dem Fass mal die Krone ins Gesicht: nur, weil ich zwischen den Postings mehr als drei Stunden verstreichen ließ, heisst das doch noch nicht, dass die Aussage "ich habe dieses Spiel nicht zwischen 21:28h und 00:28h kennen gelernt" falsch ist, oder? :-P

Schluss mit rechnen,
Marten (slowfoxgeschädigt)

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Jens-Peter Schliemann
Spielkamerad
Beiträge: 28

Re: Fire & Ice - die LÖSUNG!

Beitragvon Jens-Peter Schliemann » 15. Oktober 2002, 01:07

Hi mathematisch und spielteoretisch Interessierte,

Was ich bisher aus den Behauptungen 'es gäbe eine Gewinnstrategie für den ersten Spieler' herauslesen konnte, ist die Strategieidee, die beim reinen Positionsspiel funktioniert, nämlich
1) Man macht sich klar wie das Spiel auf einem Spielfeld mit nur einer Insel vom ersten Spieler zu gewinnen ist.
2) Der erste Spieler spielt auf jeder Insel eine Strategie um Vorhände nach 1), indem er immer dann, wenn der zweite Spieler erstmalig eine neue Insel besetzt auch nach Stategie 1) (im Großen!) die Vorhand auf einer noch nicht besetzten Insel sichert und immer dann, wenn der zweite Spieler auf einer Insel mit Vorhand für den ersten Spieler spielt nach Stategie 1) (im Kleinen!) reagiert.

Dies klappt aber N I C H T für FIRE & ICE !!!!!

Auch wenn für den flüchtig denkenden Mathematikinteressierten dieses Schema vordergründig zu funktionieren scheint!

Man mache sich klar, dass der erste Spieler, sobald er die Vorhand auf einer Insel reklamiert hat, nicht damit rechnen kann, dass nurnoch innerhalb der Insel Stecker versetzt werden, sondern der Gegenspieler versucht, die Vorhand streitig zu machen, indem er von einer anderen Insel kommend die Vorhand übernimmt, wenn sich diese Insel als strategisch entscheidend herausstellt!
Konkret sollte der zweite Spieler dies tun, wenn sich nach der Strategieidee 1) auf einer Insel vier Stecker (je zwei der Spieler) befinden und dies nach der Strategieidee 1) als strategische Vorhand des ersten zu interpretieren ist!

Damit ist dieser Strategieansatz wohl auch widerlegt!

Also liebe Spieler, ihr könnt euch getrost auf dieses reizvolle Spiel einlassen und
vielmehr im Spiel erleben, dass Vorhandsituationen auf Inseln streitig gemacht werden können und sich darüber eine strategisch neue Situation ergibt, die das Spiel dynamisch sehr reizvoll macht, wenn diese Wechsel im Spiel häufiger vorkommen.

Grüße.

Jens-Peter Schliemann (der als Mathematiker sein Spiel sehr genau auf Gewinnstrategien hin analysiert hat!)


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