Wer begeistert Games spielt, der hat heute die Möglichkeit, das Hobby zum Beruf zu machen oder sich wenigstens einen kleinen Zuverdienst zu sichern. Es war praktisch nie leichter, auf diese Weise Geld zu verdienen. Längst müssen Gamer nicht mehr versuchen, als Programmierer zu arbeiten oder sich verzweifelt bewerben, um Betaversionen testen zu können. Nein, heute ist das Gamen zum Sport geworden, um dessen olympische Zulassung diskutiert wird. Große Vereine – Bundesliga- und europäische Clubs – richten E-Sportsabteilungen ein und auf YouTube gibt es so einige Gamer, die schon mit ihren Reactionvideos Millionen verdient haben. Also, was kann ein begeisterter Gamer tun, um mehr aus dem Hobby herauszuholen? Dieser Artikel zeigt es auf.
Als E-Sportler
Grundsätzlich kann sich natürlich jeder Gamer einen Verein in seiner Umgebung suchen und in die E-Sportsabteilung eintreten. Das bedeutet jedoch nicht, dass nun schon Geld verdient werden kann. E-Sportler sind tatsächlich Sportler, nur dass deren Spielfeld am Bildschirm existiert. Wer es nach oben oder ins Geld schaffen möchte, der muss trainieren, trainieren und noch mal trainieren. Und selbst dann wird erst verdient, wenn eines der großen und international spielenden Teams anklopft und einen Vertrag anbietet. Der Weg zum Profigamer kann daher durchaus mit dem eines Fußballprofis verglichen werden: Die Jugendarbeit im Verein, auffallen in der Liga, hoffen, dass ein Club anfragt, Fußballinternat und dann mit viel Glück nicht nur von einem Club verpflichtet werden, sondern sich bei diesem auch noch durchsetzen können. Und selbst dieser Weg bedeutet bei den meisten Spielern Regional- statt Bundesliga. Dennoch können sich Gamer natürlich an diesem Weg versuchen:
- Verein auswählen – einige der Fußballclubs, die E-Sports anbieten, nehmen nicht jeden Gamer, sondern testen ihn vorab. Als Gamer ist nun also eine gute Vorbereitung wichtig. Alternativ kann ein kleinerer Club gewählt werden, doch sollte dieser bei regionalen und deutschlandweiten Turnieren auftreten.
- Turniere – das sind die Orte, an denen jeder Gamer auf sich aufmerksam machen kann. Wer regelmäßig weit oben platziert ist, zu Meisterschaften reisen darf oder sich anderweitig als talentiert beweist, der kann diese Erfolge durchaus nutzen, um sich bei den großen Clubs zu empfehlen.
- Trainieren und durchsetzen – Gamer müssen sich natürlich durchsetzen und beweisen, dass sie etwas draufhaben.
Wer wirklich als E-Sportler Geld verdienen möchte, muss wissen, dass das Gaming nicht lange ein Hobby bleibt. Es wird zum ernsthaften Beruf und Geschäft, sodass es sein kann, dass der Spaß an der lange gehegten Leidenschaft nachlässt.
Als Youtuber
Glücklicherweise ist es überhaupt nicht nötig, gleich zum Spitzensportler zu mutieren und als E-Gamer anzuheuern. Wer Geld verdienen möchte, braucht eigentlich nur ein Konzept, eine Idee, Kamera, Mikrofon und ein Youtube-Konto. Und schon kann es losgehen. Möglichkeiten gibt es viele:
- Tutorials – welcher Spieler hat nicht schon mal auf Youtube geschaut, ob es eine Lösung für eine Spielsequenz gibt? Oder, ob nicht aus bestimmten Sequenzen mehr herauszuholen ist? Tutorials sind beliebt und wer Publikum begeistern kann, hat die Möglichkeit, über die Werbeeinblendungen Geld zu verdienen.
- Reactionvideos – der Schwede Pewdiepie hat es quasi vorgemacht. Mit Reactionvideos zu seinen eigenen Gamingerlebnissen und Schockmomenten verdiente er auf Youtube bereits Millionen. Aktuell hat er mehr Follower als Italien Einwohner. Ob seine Eltern heute immer noch wütend sind, dass er das Studium schmiss und von ihm verlangen, etwas Vernünftiges zu machen, darf bezweifelt werden.
- Vorstellungen – natürlich können Gamer auch neue Games vorstellen und bewerten. Je nach Größe der Followerschaft ist es durchaus möglich, dass die Spiele vorab kostenlos zur Verfügung gestellt werden und dass der Gamer für die Vorstellung bezahlt wird.
YouTube ist eine relativ einfache Möglichkeit, um mit dem Gamen Geld zu verdienen, doch sollte der Aufwand nicht unterschätzt werden. Es müssen Abonnenten aufgebaut werden, es müssen regelmäßig Videos veröffentlicht werden – und diese müssen ankommen. Da zuerst einmal per Klick auf die Werbeanzeige bezahlt wird, kommt bei nur kleinen Gefolgschaften kaum etwas zusammen. Läuft es allerdings, erhalten Youtuber auch ganz andere Angebote und mitunter Werbeverträge.
Selbstständig oder angestellt?
Gamer können natürlich als angestellte Mitarbeiter arbeiten. Gamingzeitschriften, Marketingagenturen oder auch spezielle, auf YouTube und das Gaming ausgerichtete Firmen suchen durchaus Mitarbeiter. Doch bedeutet das auch wieder, dass nur mit dem gearbeitet werden kann, was vorhanden ist. Die Alternative ist, sich selbstständig zu machen. Das geht gerade mit YouTube relativ einfach und kann durchaus als Nebenjob durchgeführt werden. Hier gilt:
- Anmeldung – die Selbstständigkeit muss dem Finanzamt gemeldet werden. Gamer können sich als Kleinunternehmer von der Umsatzsteuer befreien lassen, sofern ihr Umsatz unter 17.500 Euro liegt.
- Büro – als freiberuflicher Gamer ist das Büro vermutlich irgendwo zwischen dem Wohnzimmer, dem Schlafzimmer oder dem Balkon. Dennoch sollte sich ein guter Platz eingerichtet werden, der sich für die Aufnahme von Videos eignet. Immerhin möchte kein Gamer, dass im Hintergrund der Pyjama oder der Teddybär aus der Kindheit zu sehen ist.
- Buchhaltung – sie sollte gleich vom ersten Tag an korrekt erledigt werden. Buchhaltungsprogramme helfen hier, die Ordnung zu halten. Gleichfalls erleichtern sie die Übersicht. Tipp: Auf mobilen Zugang und eine Scanvorrichtung achten. So können berufliche Belege von unterwegs gleich mit dem Smartphone eingescannt werden.
Wer sich einfach mal ausprobieren möchte, der kann das Gamen zuerst als Nebenjob oder kleinen Obolus nebenbei betrachten. Kommt mit der Zeit wirklich regelmäßig Geld rein, lässt sich die Tätigkeit gut ausbauen.
Fazit – Spaß und Arbeit
Mit dem Gamen Geld verdienen – das klingt zuerst superleicht und bequem. Wer diesen Weg jedoch ernsthaft beschreiten möchte, der muss hinterher sein und sich auf dieses Ziel konzentrieren. Das gilt vor allem für E-Sportler, die nun mal echte Profis werden können. Wer sich für Youtube entscheidet, hat es noch ein wenig einfacher, doch auch hier steckt Arbeit hinter. Das Produzieren und Planen von Beiträgen funktioniert nicht von Zauberhand und um zu lernen, auf welche Inhalte die Zielgruppe wirklich steht, sind etliche Videos nötig.
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